Kürzere Strecken und neue Technologie: Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hat Reformen in den Geh-Wettbewerben vorbereitet. Die finale Entscheidung steht im März bevor.
Das Council des Leichtathletik-Weltverbands IAAF entscheidet bei seiner nächsten Sitzung am 10. und 11. März über umfassende Reformen beim Gehen. Ein Komitee habe am vergangenen Wochenende in Monaco "mehrere wichtige Empfehlungen unterbreitet", um "sicherzustellen, dass es eine zentrale Disziplin bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen" bleibt, wie die IAAF mitteilte. Die Veranstaltungen in der Leichtathletik würden insgesamt schneller und dynamischer, die Änderungen seien daher für den Fortbestand des Gehsports notwendig.
Männer und Frauen sollen nach einer Übergangsphase demnach in Zukunft über 10 und 30 Kilometer um Medaillen kämpfen, anstatt über 20 und 50 Kilometer. Bei den Olympischen Spielen in Tokio (Japan) stehen für die Männer noch die 20 und 50 Kilometer auf dem Programm, bei den Frauen die 20 Kilometer. Allerdings will die IAAF dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) den Vorschlag machen, auch die Langstrecke für die Frauen aufzunehmen. Zudem soll bis Ende 2021 über die Einführung einer neuen Technologie entschieden werden. Diese soll den Kampfrichtern helfen, Athleten, die den Kontakt zum Boden verloren haben, zu identifizieren.
Einen prominenten Fürsprecher der Änderungen findet die IAAF unter anderem im Polen Robert Korzeniowski, der im 50 Kilometer Gehen dreimal Olympiasieger und dreimal Weltmeister war: "Wie alle wissen schlägt mein Herz für die 50 Kilometer [....], aber die Welt verändert sich rasant und wir müssen realistisch sein, nach vorne schauen und Mut zeigen, um relevant für das Fernsehen und die digitale Welt zu sein und um die Zukunft des Gehens in großen Meisterschaften zu sichern."
