Fliegen mit Freiluft-Feeling: Bei ihrem ersten Saisonstart hat Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch bereits die Zwei-Meter-Marke im Hinterkopf, der sie sich unterm Hallendach schon schrittweise angenähert hatte. Beim Springer-Meeting am Samstag in Eppingen (17. Mai) sind neben der WM-Finalistin auch der Deutsche Hallenmeister Martin Günther und Vize-Meister Mateusz Przybylko gemeldet.
Sie will draußen nahtlos dort weitermachen, wo sie in der Halle aufgehört hat: bei 1,97 Meter. Marie-Laurence Jungfleisch (LAV Stadtwerke Tübingen) hat seit dem Ende der Hallensaison hart trainiert. „Wir haben sehr viele Sprünge gemacht, jeden zweiten Tag eine Sprungeinheit, so viele haben wir noch nie gemacht“, sagt die 23-Jährige. Wie das Intensivtraining gewirkt hat, kann sie am Wochenende testen.
In Eppingen hatte sie immer einen ihrer besten Wettkämpfe gleich zu Saisonbeginn. Die Familie ist zur Unterstützung dabei. „Ich fühle mich gut. Ich hatte ein bisschen Probleme an der linken Achillessehne, dadurch dass der Boden im Trainingslager in Teneriffa sehr hart war und die Belastung hoch.“ Aber sie denkt nicht, dass sie bei ihrem ersten Start beeinflusst wird.
Mit gefeiltem Anlauf die zwei Meter im Blick
„Ich gehe mit großen Erwartungen in den Wettkampf, ich möchte bald die zwei Meter springen.“ Die Norm für Zürich wäre dann inklusive. „Neben einer starken Höhe peile ich auch die EM-Norm an. Aber wenn ich zwei Meter springen würde, wäre die natürlich dabei“, erklärt Marie-Laurence Jungfleisch selbstbewusst.
In der Saisonvorbereitung versuchte die Deutsche Meisterin den Anlauf mit einem Auftakt zu beginnen. Die geplante Umstellung wurde jedoch gecancelt. Es war nicht genug Zeit, um die nötige Routine zu entwickeln. Stattdessen hat sie daran gearbeitet, nicht mehr in den ersten Schritt zu fallen. „Ich versuche jetzt, mich von Anfang an groß zu halten und den Schritt durchzuziehen.“ Der Oberkörper soll aufrecht bleiben – auf Augenhöhe mit ihrer Traummarke.
Wiederauflage von Leipzig
Mit Nadja Kampschulte (TV Wattenscheid 01) und Julia Straub (TSV Bayer 04 Leverkusen) sind zwei weitere 1,90-Meter-Springerinnen im Feld. Während die EM-Norm bei den Frauen mit 1,92 Metern für Marie-Laurence Jungfleisch sicher scheint, sind bei den Männern 2,28 Meter verlangt.
Martin Günther (LG Eintracht Frankfurt), dessen Bestleistung bei 2,30 Metern liegt, könnte sich an dieser Höhe versuchen. In Leipzig war er noch knapp an der Hallen-WM-Norm (2,31 m) gescheitert. Mateusz Przybylko und Sven Tarnowski (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) zählen zu den 2,20-Springern. Eine Höhe, die auch schon U20-Europameister Tobias Potye (FC Aschheim) gemeistert hat.
Im Dreisprung treffen Martin Seiler (ABC Ludwigshafen) und Martin Jasper (LC Rehlingen) aufeinander, die Zweit- und Drittplatzierten der Hallen-DM in Leipzig. Das Feld der U23-Springer führt Ivane Antonov (LAC Quelle Fürth) an. Isabella Marten (Stuttgarter Kickers) kann sich Chancen auf die Norm für die U20-WM-in Eugene (USA; 22. bis 27. Juli) ausrechnen. Diese liegt bei 13,15 Metern, ihre Bestleistung bei 12,97 Metern – Ziel in Reichweite.