Meisterschaftsrekord, Baby-News, Sprintgipfel und Hallen-EM-Normen am laufenden Band: Der erste Tag der Deutschen Hallenmeisterschaften am Samstag in Leipzig hatte es in sich.
Der Hürden-Gipfel der Frauen hielt, was er versprochen hatte – und dennoch gab es eine faustdicke Überraschung. Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01), im Vorlauf noch an der vorletzten Hürde gestrauchelt, kam blitzsauber und pfeilschnell durch den Hürdenwald. Da konnte diesmal selbst Vize-Weltmeisterin Cindy Roleder (SV Halle; 7,84 sec) trotz Bestzeit nicht ganz mithalten. 7,79 Sekunden für Dutkiewicz: <link news:54404>DM-Gold, Meisterschaftsrekord und die schnellste Zeit einer Deutschen seit den 90er Jahren. Bronze ging an die Mannheimerin Ricarda Lobe (7,99 sec), die erstmals unter acht Sekunden blieb.
Im Wettbewerb der Männer lief Erik Balnuweit pünktlich zum Heimspiel zu Top-Form auf: In 7,62 Sekunden ließ der Neu-Wattenscheider, der in Leipziger Trikots zuvor schon fünf deutsche Hallentitel geholt hatte, die Konkurrenz deutlich hinter sich. Hallen-DM-Gold Nummer fünf in Folge – einmalig. Mit Silber, aber ohne Hallen-EM-Norm verließ Alexander John (SC DHfK Leipzig; 7,74 sec) die Arena. Hinter ihm auf Platz drei landete mit Maximilian Bayer (MTV 1881 Ingolstadt; 7,75 sec) ein weiterer Ex-Leipziger, der sich im Vorlauf in 7,69 Sekunden für einen Hallen-EM-Start in Belgrad empfohlen hatte.
Gina Lückenkemper rollt Feld von hinten auf
Auch die schlechteste Reaktionszeit von 0,209 Sekunden konnte Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) nicht aufhalten. In 7,14 Sekunden führte sie über 60 Meter ein Feld von vier Athletinnen mit Zeiten unter 7,20 Sekunden an. Silber ging an Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge; 7,16 sec), Bronze an Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar; 7,18 sec) in Bestzeit, dahinter meldete auch Alexandra Burghardt (MTG Mannheim; 7,19 sec) Ansprüche auf einen Hallen-EM-Startplatz in Belgrad (Serbien; 3. bis 5. März) an, auf den Lückenkemper verzichten wird.
Tatjana Pinto (LC Paderborn; 7,18 sec im Zwischenlauf) verzichtete auf das Finale, das nach einem Fehlstart auch die Mannheimerin Yasmin Kwadwo nur als Zuschauerin beobachten durfte. Beide zählen zu den nunmehr sieben deutschen Sprinterinnen mit Hallen-EM-Norm – ein Weltklasse-Niveau.
Richard Ringer unangefochten
Im Männer-Wettbewerb fiel die schnellste Zeit im Zwischenlauf: Aleixo-Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen) ist in 6,66 Sekunden der einzige DLV-Athlet mit Richtwert für Belgrad. Gold aber ging in einem engen Finale an einen anderen: den Weinheimer Michael Bryan (6,67 sec). Dahinter jubelten mit Maurice Huke (6,68 sec) und Robin Erewa (beide 6,68 sec) zwei Wattenscheider über Silber und Bronze.
Die längste Strecke mussten am Samstag die Läufer über 3.000 Meter zurücklegen. In einem starken Feld mit fünf Athleten von Bestzeiten unter acht Minuten nahm Richard Ringer auf dem letzten Kilometer das Heft in die Hand – und der EM-Dritte über 5.000 Meter vom VfB LC Friedrichshafen wurde für seinen Vorstoß belohnt. Ungefährdet rannte er nach 7:59,68 Minuten als Erster über die Ziellinie.
Dahinter entbrannte ein Sprintduell um Silber, das ausnahmsweise nicht Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald; 8:01,31 min) für sich entscheiden konnte, sondern Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg; 8:01,10 min). Der Vorjahressieger scheint eine gute Form aus dem Südafrika-Trainingslager mitgebracht zu haben, die er am Sonntag auch über 1.500 Meter unter Beweis stellen könnte.
Christina Schwanitz verabschiedet sich in die Babypause
Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge; 18,50 m) haute mit der Kugel erst eine Saison-Bestleistung raus. Und dann eine News, die für Freude und Überraschung sorgte: <link news:54392>Die Weltmeisterin ist schwanger und wird im Sommer zum ersten Mal Mutter. Mit ihrem vierten Hallentitel verabschiedete sie sich in die Babypause. Claudine Vita (SC Neubrandenburg; 16,52 m), einzige weitere DLV-Athletin mit Hallen-EM-Norm, kam nicht in Schwung. So gingen Silber und Bronze an Alina Kenzel (VfL Waiblingen; 17,28 m) und Katharina Maisch (TuS Metzingen), die mit 17,11 Metern Bestleistung stieß.
Spannender machte es die große Favoritin im Stabhochsprung. Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) brauchte für ihre Anfangshöhe von 4,50 Metern drei Versuche – dann aber baute sie ein Haus über die Latte. Und stand sogleich als Deutsche Hallenmeisterin fest, denn kurz zuvor hatte sich Vizemeisterin Annika Roloff (MTV Holzminden; 4,40 m) im dritten Versuch über diese Höhe verabschiedet. Nach 4,65 Metern ließ die Deutsche Hallenmeisterin sogar mit 4,78 Metern einen neuen deutschen Rekord auflegen – noch zu hoch an diesem Tag. Bronze wurde für 4,30 Meter an Regine Kramer aus Leverkusen vergeben.
David Storl kratzt an 21 Metern
Ein aus Sicht des Resultats erfolgreiches Heimspiel feierte Vize-Weltmeister David Storl (SC DHfK Leipzig), der mit 20,98 Metern fast zwei Meter zwischen sich und die Konkurrenz packte. Die Gunst des Publikums hatte er auf seiner Seite, mit vielen Verzögerungen und Unterbrechungen im Wettkampf war er weniger glücklich. Dennis Lewke (SC Magdeburg; 19,25 m) und Bodo Göder (SR Yburg Steinbach; 19,02 m) kamen auf den weiteren Medaillenrängen nicht an ihre Saison-Bestmarken oder die Hallen-EM-Norm (19,80 m) heran.
Die hatte Weitspringer Julian Howard (LG Region Karlsruhe) schon in der Tasche, als er in Leipzig am Anlauf stand. Und sie beflügelte: Mit 7,82 Metern gelang ihm in Runde vier der beste Sprung der Konkurrenz. Damit holte er seinen zweiten Hallen-Titel nach 2014. Dahinter nutzten Newcomer die Gunst der Stunde: Gianluca Puglisi (Königsteiner LV), der Deutsche Jugend-Hallenmeister von 2015, steigerte sich auf 7,71 Meter. Philipp Menn (LG Kindelsberg-Kreuztal; 7,61 m) hatte aufgrund des besseren zweitbesten Versuchs hauchdünn die Nase vorn vor dem weitengleichen Marcel Kirstges (LAZ Saar 05).
Jenny Elbe dominiert
Im Dreisprung-Wettbewerb der Frauen legte Jenny Elbe (Dresdner SC 1898) vor: 14,07 Meter. Die Norm für Belgrad war abgehakt. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen“, erklärte sie anschließend. Unter anderem drei ungültige Versuche folgten, bevor sie noch einmal auf 14,03 Meter flog. Dann stand fest: Gleich ihr erster Sprung hatte ihr das dritte Hallen-DM-Gold beschert. „Ich bin froh, dass ich wieder dabei bin in der internationalen Klasse und freue mich auf die Hallen-EM!“
Neele Eckhardt (LG Göttingen), ebenfalls schon mit der Hallen-EM-Norm ausgestattet, verzichtete nach drei Sprüngen mit leichten Oberschenkel-Beschwerden auf weitere Versuche, um den Start in Belgrad nicht zu gefährden. Sie holte mit 13,61 Metern Bronze. Sichtlich unzufrieden mit ihrem Wettkampf war die Vize-Weltmeisterin aus Chemnitz Kristin Gierisch. Mit 13,69 Metern schob sie sich zwar in Runde fünf noch auf den Silberrang. Zum ersten 14-Meter-Satz des Jahres reichte es jedoch nicht. Möglicher kleiner Trost: Die Hallen-EM-Norm hatte sie schon zu Beginn der Saison überboten.
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