| Mehrkampf-Meeting

Verena Preiner krönt Ratinger Siebenkampf mit österreichischem Rekord

Verena Preiner ist die Königin von Ratingen! Die Österreicherin steigerte mit einem nehezu perfekten Mehrkampf den Landesrekord auf 6.591 Punkte. Beste Deutsche waren Anna Maiwald (6.174 Punkte) und Mareike Arndt (6.160 Punkte) auf den Plätzen vier und fünf.
Martin Neumann

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800 Meter

Verena Preiner stürmt vornweg und mit 6.591 Punkten zum ÖLV-Rekord

Verena Preiner nahm ihr Herz in beide Hände und stürmte auf ihrem Weg zum neuen ÖLV-Rekord bei den abschließenden 800 Metern vornweg. Nach 60,83 Sekunden passierte sie die 400 Meter. Klar konnte die 24-Jährige das Tempo nicht halten. Doch 2:07,74 Minuten bedeuteten nicht nur eine neue Bestleistung, sondern gleichzeitig eine Steigerung des österreichischen Rekords von Ivona Dadic um 39 Punkte auf 6.591 Punkte. Eine absolute Weltklasseleistung! Nur drei Siebkämpferinnen waren in diesem Jahr weltweit besser.

Rang zwei über 800 Meter schnappte sich Anna Maiwald (2:14,17 min) vor ihrer Leverkusener Vereinskameradin Mareike Arndt (2:14,58 min). Beide liefen persönliche Bestleistungen. In der Endabrechnung steigerte sich Anna Maiwald als Vierte auf 6.174 Punkte, 14 Zähler dahinter folgte Mareike Arndt, die ihren Hausrekord nur um neun Hundertstel verpasste.

Das Siebenkampf-Podium komplettierten in Ratingen die entthronte ÖLV-Rekordlerin Ivona Dadic mit 6.461 Punkten sowie Nadine Broersen (Niederlande; 6.232 Punkte). Für Ivona Dadic war es der zweitbeste Siebenkampf ihrer Karriere und gleichzeitig die Erfüllung der internationalen Olympia-Norm für die Spiele 2020 in Tokio.

STIMMEM ZUM WETTKAMPF:

Verena Preiner (Österreich; Siegerin mit 6.591 Punkten):
Ich liebe es, in Ratingen zu starten. Es ist einfach ein toller Wettkampf. Es ist der Wahnsinn, wie mich die Zuschauer über 800 Meter ins Ziel getragen haben. Der Weitsprung war mit den drehenden Windböen sehr schwierig, deshalb bin ich damit sehr zufrieden. Im Speerwurf ist es mit gelungen ruhig zu bleiben und nur auf die Technik zu schauen, ich wusste, dann kommt die Weite von alleine. Und bei den 800 Metern bin ich gelaufen was ging, da kann man eh nichts anders machen, ich habe bis zum Schluss um jede Sekunde gekämpft. Der Rekord ist unglaublich, ich freue mich so sehr, dass mir das gelungen ist, es ist einfach riesig. Es ist natürlich auch ein Erfolg meiner Betreuer. Wolfgang Adler ist für mich der beste Trainer, ohne ihn wäre ich nicht hier. Wir wissen ganz genau wie der jeweils andere tickt und können deshalb perfekt zusammenarbeiten.

Wolfgang Adler (Trainer von Verena Preiner):
Es war ein sehr, sehr guter Siebenkampf von Verena. Sie hat sicher noch Reserven, weil sie jetzt noch nicht in Höchstform ist, die ist erst für die WM im Herbst geplant. Wir haben hier den Fokus ganz klar auf die Technik gelegt. Jetzt gilt es dieses technische Niveau zu halten, aber vor allem bei den Würfen sehe ich eindeutig noch Potenzial. Der Rekord freut und motiviert mich jetzt noch härter weiterzuarbeiten.

Ivona Dadic (Österreich; Zweite mit 6461 Punkten):
Bis zum 800er war der Wettkampf mega gut, ich war in Richtung Bestleistung unterwegs. Ich habe versucht mit Verena anzulaufen, aber dann hat es mich einfach zerrissen, aber ich habs zumindest probiert. Beim Lauf hat man gesehen, dass ich noch nicht in Top-Form bin, aber da habe ich ja noch drei Monate Zeit. Besser bin ich noch nie in eine Saison eingestiegen, deshalb bin ich voll zufrieden. Verena hat sich den Rekord mit dieser Leistung mehr als verdient, in Doha schlage ich dann zurück.

Anna Maiwald (TSV Bayer 04 Leverkusen; Vierte mit 6.174 Punkten):
Ich freue mich über die neue Bestleistung und auch über die abschließenden 800 Meter. Es ist immer etwas Schönes, den Siebenkampf mit einer Bestleistung über 800 Meter zu beenden. Klar gab es auch weniger gute Ergebnisse wie die 5,80 Meter im Weitsprung. In der Zukunft geht es darum, dass ich stabil sechs Meter springen kann. Nach Ratingen ist die Saison noch lange nicht beendet. Neben dem Thorpe-Cup gibt es ja auch noch die Mehrkampf-DM.

Mareike Arndt (TSV Bayer 04 Leverkusen; Fünfte mit 6.160 Punkten):
Vergangenes Jahr lag ich knapp vor Anna, diesmal war es anders herum. Ich freue mich, den Wettkampf mit neuer Bestleistung über 800 Meter beendet zu haben. Mit anderen Disziplinen bin ich hingegen gar nicht zufrieden. Speziell in den Sprüngen muss ich mich weiter verbessern. Nun freue ich mich auf weitere Wettkämpfe, speziell auf die Einzel-DM in Berlin.

Speerwurf

Ivona Dadic gewinnt das Zentimeter-Duell

Verena Preiner nimmt weiter Kurs auf den österreichischen Siebenkampf-Rekord. In der sechsten Disziplin gelang der 24-Jährigen die fünfte Bestleistung. Ihr Speer flog auf 49,58 Meter und damit zwei Zentimeter weiter als jemals zuvor. Für den Disziplinsieg reichte es trotzdem nicht ganz. Den sicherte sich die (noch) amtierende ÖLV-Rekordlerin Ivona Dadic, die unter den Augen ihres neuen Speerwurf-Trainers, dem zweimaligen Speerwurf-Olympiasieger Andreas Thorkildsen, sechs Zentimeter weiter warf. Drittbeste Speerwerferin war Nadine Broersen (Niederlande; 47,32 m).

Die besten deutschen Siebenkämpferinnen in Ratingen liefern sich weiter ein enges Rennen um Platz vier in der Gesamtwertung. Im Speerwurf sammelten Anna Maiwald (44,48 m) und Mareike Arndt (beide TSV Bayer 04 Leverkusen; 44,44 m) mit 753 Zählern exakt dieselbe Punktzahl. Beide könnten mit einem schnellen 800-Meter-Rennen neue Siebenkampf-Bestleistungen aufstellen.

Flotte zwei Stadionrunden peilt natürlich auch Verena Preiner an. Läuft sie schneller als 2:10,30 Minuten wird sie mehr Punkte als Ivona Dadic bei ihrem ÖLV-Rekord (6.552 Punkte) sammeln. Eine durchaus lösbare Aufgabe für die starke 800-Meter-Läuferin. Zuletzt blieb sie regelmäßig unter der 2:10-Minuten-Marke. „Ich werde mich an Verena ranhängen, so lange es geht. Hoffentlich holen wir beide so viele Punkte wie möglich“, blickte Ivona Dadic nach dem Speerwurf schon voraus auf die 800 Meter. Mit einem flotten Rennen kann die EM-Vierte zum zweiten Mal in ihrer Karriere mehr als 6.500 Punkte sammeln.

Weitsprung

Ivona Dadic und Nadine Broersen mit 6,20 Metern gleichauf

Zum Auftakt des zweiten Siebenkampf-Tages hatten die Athletinnen weniger mit den Temperaturen als mehr mit den wechselnden Winden im Weitsprung zu kämpfen. Der Windmesser registrierte innerhalb eines Durchgangs Werte von 3,3 Meter pro Sekunde Rückenwind bis 2,8 Meter pro Sekunde Gegenwind. So war es für die Siebenkämpferinnen extrem schwierig, Anlauf und Absprung richtig zu koordinieren.

Am besten kam mit der schwierigen Situation Ivona Dadic zurecht. Die österreichische Rekordlerin legte im ersten Versuch 6,20 Meter hin. Eine Weite, die keine Konkurrentin mehr toppen sollte. Allerdings egalisierte Nadine Broersen (Niederlande) im dritten Sprung exakt die Weite der Österreicherin. Die Siebenkampf-Führende Verena Preiner folgte vier Zentimeter dahinter. Die Österreicherin verschenkte eine bessere Weite beim Absprung. So kam sie im dritten Durchgang „ohne Brett“ auf 6,09 Meter.

Die besten deutschen Siebenkämpferinnen Mareike Arndt (5,93 m) und Anna Maiwald (beide TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,80 m) überzeugten mit Saisonbestleistungen. Beste Deutsche im Weitsprung war allerdings Laura Voß (LT DSHS Köln) mit 5,95 Metern als Vierte. In der Gesamtwertung schob sich Ivonva Dadic, die im Weitsprung von Athen-Olympiasieger Dwight Philips betreut wurde, mit 4.726 Punkten bis auf 15 Zähler an Verena Preiner heran. Zwar ließ diese einige Punkte beim Weitsprung liegen. Doch der ÖLV-Rekord von Ivona Dadic (6.552 Punkte) ist für die 24-Jährige immer noch möglich. Mareike Arndt und Anna Maiwald nehmen Kurs auf einen 6.100-Punkte-Zehnkampf.

Mehr:

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