Als Fünfte waren die deutschen Sprinterinnen ins Finale eingezogen, als Dritte gingen sie anschließend auf die Ehrenrunde: Lisa-Marie Kwayie (NSF Berlin), Lisa Mayer (LG Langgöns-Oberkleen), Gina Lückenkemper (LAZ Soest) und Chantal Butzek (LC Paderborn) haben am Samstag bei der U20-WM in Eugene (USA) in 44,65 Sekunden Bronze geholt. Gold und Silber gingen an die Sprintnationen USA (43,46 sec) und Jamaika (43,97 sec).
Silber bei den U20-Weltmeisterschaften 2010 und 2012, Gold mit Europarekord 2011 bei der U20-EM in Tallinn (Estland): Die deutschen Sprinterinnen haben in den vergangenen Jahren mit der Staffel ordentlich abgeräumt. Nur im Vorjahr in Rieti (Italien) brachte die deutsche U20-EM-Staffel den Stab nicht ins Ziel. In Eugene kehrte das DLV-Quartett nun wieder zurück in die Erfolgsspur.
„Die Aufregung war groß, aber sie hat uns gepusht und motiviert!“ berichtete Startläuferin Lisa-Marie Kwayie. Sie erwischte einen perfekten Start und einen knappen, aber reibungslosen Wechsel auf Lisa Mayer. „Ich konnte total befreit laufen und habe sogar daran gedacht, wie ich laufen soll“, erklärte die. Im Vorlauf habe sie sich nicht topfit gefühlt und sei daher nervös gewesen, im Finale lief es dann umso besser.
Besser als im Vorlauf lief auch der Wechsel auf Gina Lückenkemper, auch wenn der Stab nicht auf Anhieb sein Ziel fand. Die Soesterin, die am Vortag im 200-Meter-Finale stand, rannte im Staffel-Finale schon ihr fünftes Rennen. „Kurve die Fünfte – Medaille die Erste!“ lachte Lückenkemper.
„Oh Gott, wir werden Dritte!“
Die Probleme mit den Beugern, die sie an den Vortagen behinderte hatten, habe sie nicht mehr gespürt und schickte dafür einen großen Dank an Physiotherapeut David Violakis, der sie super umsorgt habe. „Als Lisa angerannt kam, habe ich komplett abgeschaltet, was die Beine betrifft und mich nur noch darauf konzentriert, dass die Füße schnell am Boden sind.“
Schon an Position drei liegend nahm Chantal Butzek den Staffelstab entgegen. Dass sie in Richtung Medaille unterwegs war, merkte sie aber erst spät. „Ich wollte mich ganz isolieren vom Druck und von dem, was die anderen machen“, erklärte sie. „Dann hatte ich den Staffelstab in der Hand und bin einfach gelaufen. Erst kurz vor der Ziellinie dachte ich mir: Oh Gott, wir werden Dritte!“
Dank an die Ersatzläuferinnen
Für eine unvergessliche Ehrenrunde sorgten das fachkundige Publikum im Hayward Field und das deutsche Team (Gina Lückenkemper: „Die Japaner sind auch voll ausgerastet: Germany!“ – Lisa-Marie Kwayie: „Wir haben so einen coolen Fanblock – sie sind explodiert!“).
Mitgejubelt haben auch die Staffel-Ersatzläuferinnen Sina Mayer (LAZ Zweibrücken) und Nina Braun (CLV Siegerland). An die sendete die Bronze-Staffel einen ganz besonderen Dank: „Sie haben uns die ganze Zeit begleitet, vom Aufwärmplatz bis zum Call Room. Das ist keine leichte Aufgabe“, sagte Gina Lückenkemper. „Es hat gut getan zu wissen, dass sie da sind!“
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