| Geher-DM in Naumburg

Teamwork für EM-Norm

Sie werden alles versuchen, um die Norm (1:22:15 h) für die EM in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August) zu erreichen. Bei der Geher-DM über 20 Kilometer am Sonntag (18. Mai) in Naumburg haben Christopher Linke, Hagen Pohle und Co. dabei einen starken internationalen Gegner: Mit dem Iren Robert Heffernan hat sich der Weltmeister über 50 Kilometer angekündigt. Über diese Strecke hat Carl Dohmann die EM-Norm schon und kann so den Kampf um den Titel gelassener angehen.
Jan-Henner Reitze

Seit Jahren sind sie unter Bundestrainer Ronald Weigel in Potsdam zusammengewachsen und arbeiten sich an die internationale Spitze heran: Hagen Pohle, Nils Gloger, Nils Brembrach und Marcel Lehmberg (alle SC Potsdam) schielen auf die EM in Zürich. Bei der DM in Naumburg ist ein Angriff auf die Norm (1:22:15 h) über 20 Kilometer geplant.

Ein hohes Ziel, denn für alle vier ist dafür eine Bestleistung nötig. Hagen Pohle ist dieser Zeit bei seinem Titelgewinn im Vorjahr am nächsten gekommen (1:22:37 h), wegen einer Knieverletzung konnte er aber im Winter fünf Monate kaum trainieren. "Die unmittelbare Vorbereitung ist aber gut gelaufen", erklärt Trainer Ronald Weigel.

Nils Gloger (1:24:01 h), Nils Gloger (1:24:39 h) und Marcel Lehmberg (1:25:22 h) traut der Bundestrainer eine Steigerung der Bestzeit zu. "Die Jungs sind motiviert und optimistisch. Wir werden vom ersten Meter an alles tun, um in den Bereich unter 1:23 zu gehen."

Carl Dohmann im Aufwind

Nicht so angespannt auf die Uhr starren muss Carl Dohmann (SCL-Heel Baden-Baden) während des Rennens. "Er ist im Moment der beste deutsche Geher", schätzt Ronald Weigel die Kräfteverhältnisse ein.

In Dudince (Slowakei) knackte der 23-Jährige Ende März in 3:51:32 Stunden die Norm für Zürich über 50 Kilometer. Eine Bestzeit ist auch über 20 Kilometer erreichbar, die bisher bei 1:23:50 Stunden steht.

Keine ideale Vorbereitung bei Christopher Linke

Mit einigen Infekten und muskulären Problemen hatte der beste DLV-Geher des Vorjahres Christopher Linke (SC Potsdam) in den vergangenen Wochen zu kämpfen. Als Neunter der WM von Moskau (Russland) reicht dem 25-Jährigen allerdings ein Leistungsnachweis (1:23:00 h) um die formalen Anforderungen für die EM zu erfüllen. Unmöglich ist diese Zeit trotz der durchwachsenen Vorbereitung nicht - und damit auch der Titel nicht ausgeschlossen.

Internationale Konkurrenz könnte auf dem Weg zu einer schnellen Zeit wieder eine willkommene Unterstützung sein. Der Weltmeister über 50 Kilometer hat sich angekündigt: Robert Heffernan aus Irland. "Er hat immer ein Niveau von 1:21", sagt Ronald Weigel. Insgesamt haben neben Deutschland Athleten aus elf Ländern gemeldet.

Gemeinsam gegen die Uhr

Mit Teamwork auf den ersten Kilometern wollen die Jungs von Ronald Weigel Kurs auf die EM nehmen. "Die letzten fünf Kilometer werde dann ein harter Kampf", sagt der Bundestrainer voraus. Ein spannendes Rennen gegen die Uhr und um den Titel ist vorprogrammiert. Sollte es mit der Qualifikation nicht klappen, bleibt mit der IAAF-Challenge in La Coruna (Spanien; 31. Mai) eine letzte Chance.

Bei den Frauen steht der Kampf um Gold im Mittelpunkt, ohne internationale Ambitionen. "Wir haben im Moment nicht die Athleten, die so zielgerichtet arbeiten", berichtet Ronald Weigel. Melanie Seeger hat wegen gesundheitlicher Probleme in der Vorbereitung noch nicht wieder an ihr altes Niveau herankommen können. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes im vergangenen Jahr, war die 37-Jährige wieder ins Training eingestiegen.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024