| Neubrandenburg

Kristin Pudenz und Clemens Prüfer kratzen zum Saison-Einstieg an ihren Bestmarken

Mit einem Wurf an die 64-Meter-Marke sorgte die Deutsche Meisterin im Diskuswurf Kristin Pudenz am Mittwochabend für das Highlight des ersten Leichtathletik-Wettkampfes seit der Corona-Krise. Auch im Männer-Wettbewerb ging der Sieg nach Potsdam. Es war ein Sport-Event, das Lust und Hoffnung machte auf mehr.
Thomas Krause

Corona-Experiment gelungen: Der SC Neubrandenburg hat am Mittwoch einen Wettkampf in außergewöhnlichen Zeiten organisiert und dafür viel Anerkennung bekommen. „Ich hoffe, Neubrandenburg war ein Zeichen für andere Vereine, dass so etwas geht”, sagte die Deutsche Meisterin im Diskuswerfen, Kristin Pudenz vom SC Potsdam. Auch Diskus-Ass David Wrobel vom SC Magdeburg war voll des Lobes: „Es war top, dass der SCN diesen Wettkampf organisiert hat.”

Die Diskuswerferinnen und -werfer waren die Hauptdarsteller beim ersten Leichtathletik-Wettkampf in Deutschland in der Coronakrise, bei dem die Athleten zudem im Kugelstoßen, Speerwurf und Weitsprung antraten. Denn im Neubrandenburger Jahnstadion war gleich ein Großteil der deutschen Diskus-Elite vertreten.

Den Sieg bei den Damen holte sich erwartungsgemäß Kristin Pudenz. Die 27-Jährige gewann mit 63,96 Metern und verwies Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen, 59,75 m) und Anna Wierig (SC Magdeburg; 57,08 m) auf die Plätze. „Man wusste nicht, wo man steht, von daher war die Leistung okay. Ein bisschen weiter hätte ich aber gern geworfen”, sagte Kristin Pudenz, die im Vorjahr mit Bestleistung von 64,37 Metern ihren ersten deutschen Meistertitel errungen hatte.

Drei 62-Meter-Werfer bei den Männern

Ihr Klubkollege Clemens Prüfer setzte sich bei den Männern mit 62,86 Metern durch. Auf den Podiumsplätzen folgten der Deutsche Vizemeister David Wrobel (SC Magdeburg; 62,83 m) und sein älterer Bruder Henning Prüfer (SC Potsdam) mit 62,65 m. Der Sieger war aber nicht ganz zufrieden. „Ich wollte schon in Richtung neue persönliche Bestleistung werfen, darauf hatten wir trainiert”, sagte Clemens Prüfer, dessen Bestmarke bei 63,76 Metern steht. Der ehemalige SCN-Athlet freute sich wie alle Sportler im Jahnstadion, dass es endlich wieder einen offiziellen Wettbewerb gab: „Ich hoffe, dass wir jetzt noch ein paar Wettkämpfe in diesem Jahr kriegen. Und vielleicht werden ja auch noch die Deutschen Meisterschaften stattfinden.”

Auch David Wrobel wünscht sich in den nächsten Monaten noch einige Veranstaltungen mehr und dann auch bessere Resultate. "Ich hatte in Neubrandenburg mehr erwartet, weil ich im Training schon bei 68 Metern gewesen bin. Aber technisch passte heute einiges nicht. Es gibt noch viel zu tun", sagte der Magdeburger, der einräumte, schon ein wenig aufgeregt gewesen zu sein.

Kurzfristig abgesagt hatten hingegen Martin Wierig vom SC Magdeburg und die Berlinerin Julia Harting. Beide mussten wegen Rückenverletzungen passen. Auch Lokalmatadorin Claudine Vita konnte wegen einer Fußverletzung nicht starten. „Ich hatte mich total gefreut auf Neubrandenburg, aber die Blockierung im Rücken ließ leider kein schmerzfreies Werfen zu”, sagte Wierig.

Hamburger Talent macht auf sich aufmerksam

Beim Speerwerfen, Kugelstoßen und Weitsprung kämpften Nachwuchsathleten um die besten Ergebnisse. Für die Höhepunkte sorgten U20-Diskuswerfer Mika Sosna (TSG Bergedorf) und U18-Kugelstoßer Steven Richter (LV 90 Erzgebirge). Der Hamburger Sosna gewann mit starken 64,05 Metern, Richter setzte sich mit sehr guten 20,76 Metern durch. Beide erhielten eine von Unternehmer Jens Eriksen ausgelobte 100-Euro-Prämie für die besten Nachwuchs-Leistungen. Einen Doppelerfolg für Gastgeber SCN gab es beim Weitsprung der U18: Dort siegte Mia Merten mit 5,64 Metern vor Vivien Ernst (5,58). Das Speerwerfen der U20 gewann Eric Frank vom 1. LAV Rostock mit 64,77 Metern.

Zu den Gästen im Jahnstadion gehörten unter anderem Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt sowie Diskuswurf-Weltrekordhalter Jürgen Schult. Insgesamt waren gut 40 Sportler aus acht Vereinen am Tollensesee dabei. „Ich denke, wir können zufrieden sein mit dem Wettkampf. Auch die Leistungen der Athleten konnten sich angesichts der Tatsache, dass viele ihr Training runtergefahren hatten, sehen lassen”, sagte Diskuswurftrainer Dieter Kollark. SCN-Sportwartin Astrid Kumbernuss ergänzte: „Man hat gemerkt, dass die Sportler sehr dankbar waren.”

Der Sportclub Neubrandenburg musste eine Reihe von Hygieneauflagen erfüllen, damit der Wettkampf stattfinden konnte. Zuschauer im Jahnstadion waren nicht erlaubt.

Diese Meldung wird freundlicherweise bereitgestellt vom Nordkurier

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