| Tag der Überflieger

Jungfleisch souverän, Przybylko verbessert, Laura Raquel Müller steigert sich weiter

Die Hochspringer Marie-Laurence Jungfleisch und Mateusz Przybylko haben sich am Sonntag beim Tag der Überflieger in Essen-Überruhr mit Leistungen im Bereich ihrer Saisonbestleistungen durchgesetzt. Auch Kristin Gierisch siegte. Einige Athletinnen und Athleten durften sich über Normen für die internationalen Höhepunkte der U20 und U23 freuen.
Svenja Sapper

Beinahe hätte Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) die 1,90 Meter übersprungen. Doch dann fiel die Latte doch noch – und so musste sich die EM-Dritte von 2018 mit 1,87 Metern zufriedengeben. Zum Sieg über die Deutsche Hallenmeisterin Alexandra Plaza (LT DSHS Köln; 1,84 m) reichte es dennoch. Mit im ersten Versuch überquerten 1,87 Metern zeigte die Stuttgarterin eine ansprechende Leistung und schaffte ganze sieben Zentimeter mehr als bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig vergangene Woche, als sie sich mit Plaza und Jara Ellinger aus Heilbronn Rang drei teilte. Ellinger belegte auch in Essen-Überruhr den dritten Platz mit 1,80 Metern vor den höhengleichen Charlotte Haas (TV Wattenscheid 01) und Bianca Stichling (TSV Bayer 04 Leverkusen).

Bei den Männern eroberte Europameister Mateusz Przybylko den nationalen Spitzenplatz. Der Leverkusener, der in Braunschweig auf dem undankbaren vierten Platz gelandet war, floppte diesmal über 2,23 Meter – deutsche Jahresbestleistung und geteilter Sieg mit dem Franzosen Sébastien Micheau. Dritter wurde Przybylkos Vereins- und Trainingskollege Florian Hornig (2,20 m), der über die Normerfüllung für die U23-Europameisterschaften in Tallinn (Estland; 8. bis 11. Juli) jubeln durfte. Mit derselben Höhe wurde Falk Wendrich (LAZ Soest) Vierter.

Happyend für Kira Wittmann

Beste Dreispringerin im Feld war erwartungsgemäß die Deutsche Vizemeisterin Kristin Gierisch (TSV Bayer 04 Leverkusen). Für die Deutsche Rekordlerin begann der Wettkampf holprig; zunächst standen zwei ungültige Versuche zu Buche. Ein absoluter Sicherheitssprung auf 12,67 Meter brachte sie zunächst auf den fünften Rang, bevor die Vize-Europameisterin in Runde vier 13,67 Meter auspackte – ein Stück unter ihrer Saisonbestleistung (14,11 m), aber dennoch ein solides Ergebnis nach Verletzungsproblemen in den vergangenen Jahren und unerreichbar für die Konkurrenz. Mit zwei weiteren ungültigen Versuchen beendete Kristin Gierisch den Wettkampf.

Auch für die Göttingerin Kira Wittmann hatte der Tag der Überflieger denkbar ungünstig begonnen: Angereist mit 13,29 Metern, fehlte ihr genau ein Zentimeter zur U23-EM-Norm. Lange sah es so aus, als würden auch in Essen nicht mehr als 13,25 Meter herausspringen. Doch im letzten Versuch packte die U20-EM-Vierte von 2019 eine persönliche Bestleistung aus: 13,35 Meter und die ersehnte Norm! Glücklich dürfte nach dem Dreisprung auch Anna Gräfin Keyserlingk gewesen sein: Im zweiten Durchgang steigerte sie ihre persönliche Bestleistung um zehn Zentimeter auf 13,10 Meter – und exakt auf die geforderte Weite für die U20-EM in Tallinn (Estland; 15. bis 18. Juli). Von den viert- und fünftplatzierten Thelma Guentes (Guatemala) und Imke Daalmann (TSV Bayer 04 Leverkusen; beide 13,09 m) trennte Anna Gräfin Keyserlingk nur ein Zentimeter.

Überfliegerin Laura Raquel Müller: Rang zwei der Welt

Eine konstante Serie, aber ohne Ausreißer nach oben: So oder so ähnlich könnte das Fazit von Merle Homeier (LG Göttingen) lauten. Die DM-Dritte im Weitsprung erzielte 6,34 und zweimal 6,33 Meter – aber noch ist die 21-Jährige nicht im Bereich ihrer persönlichen Bestleistung (6,57 m) oder der U23-EM-Norm (6,40 m) angekommen. Siebenkämpferin Isabel Mayer (LG Telis Finanz Regensburg), die in ihrem einzigen gültigen Versuch eine persönliche Bestleistung von 6,04 Metern aufstellte, hatte Homeier dennoch klar im Griff. In der Männerkonkurrenz landeten Lionel Coetzee Chenoult (Namibia; 7,54 m) und Marcel Lienstädt (TSV St. Peter Ording; 7,48 m) vor dem DM-Vierten Gianluca Puglisi vom Königsteiner LV (7,47 m). 

Die absolute Überfliegerin des Meetings war eine junge Weitspringerin: Laura Raquel Müller (Unterländer LG) verbesserte ihre ohnehin schon starke Bestleistung von 6,40 Metern noch einmal und flog in der U18-Konkurrenz auf 6,47 Metern. Damit kam das 17 Jahre alte Ausnahmetalent bis auf einen Zentimeter an die Weltjahresbeste dieser Altersklasse, Yingying Huang aus China, heran. Auch in der U20-Altersklasse sind weltweit nur fünf Athletinnen weiter und Anna Matuszewicz (Polen) ebenso weit gesprungen. Auf europäischer Ebene liegt lediglich die Italienerin Larissa Iapichino (6,56 m) vor der Sprinterin und Weitspringerin von der Unterländer LG.

Zu den Ergebnissen geht es hier.

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