| Jugend-DM Rostock

Männliche Jugend Tag 2: Lukas Schober feiert Doppelsieg, James Adebola schnell unterwegs

Wind und Regen machten es den meisten Athleten am zweiten Tag der deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock nicht leicht. Lukas Schober war einer derjenigen Athleten, die die Wetterverhältnisse für sich nutzen konnten. Er war mit zwei Titeln mit dem Diskus und der Kugel in der U18 der erfolgreichste Athlet des Tages. Über 100 Meter der männlichen Jugend U20 sprintete James Adebola zu Gold und einer neuen deutschen Jahresbestzeit.
Birte Grote

Weibliche Jugend Tag 2

Lukas Schober (SG Weißig) war der strahlende Sieger des Tages. „Das war der beste Wind und der beste Wurf meines Lebens“, sagte der neue U18-Diskuswurf-Sieger, nachdem er zuvor erstmals über die 60-Meter-Marke werfen konnte. Mit 60,42 Metern im dritten und 60,12 Metern im letzten Durchgang gelang ihm dies gleich zweimal. Mit diesen Weiten konnte er auch die Konkurrenz deutlich auf Distanz halten. Mit Bestleistung von 56,05 Metern erreichte Michel Gröper (LV 90 Erzgebirge) den Silberrang. Ole Mehlberg (SC Neubrandenburg), der dem jüngeren U18-Jahrgang angehört, gewann bei seinen ersten nationalen Titelkämpfen Bronze mit 53,16 Metern.

Nur wenige Stunden danach war Lukas Schober auch mit der Kugel in seiner eigenen Liga unterwegs. Fast vier Meter konnte der neue U18-Kugelstoß-Sieger zwischen sich und die Konkurrenz bringen. Der weiteste Wurf wurde dabei im letzten Durchgang mit 20,79 Metern gemessen und bedeutete die zweite Goldmedaille des Tages. Die weiteren Podiumsplatzierungen gingen an Tim Steinfurth (LG Eppstein-Kelkheim; 16,92 m) und Lasse Schulz (TV Plieningen; 16,67 m).

James Adebola mit starker Vorstellung

Ein Sieg mit Ansage: Schon im Vorlauf hatte James Adebola (SSC Berlin) mit einer neuen deutschen Jahresbestzeit von 10,40 Sekunden seine Favoritenrolle über die 100 Meter der U20 untermauert. Im Halbfinale wurde es dann mit 10,26 Sekunden noch einmal schneller, allerdings blies hier der Rückenwind mit 3,5 Metern pro Sekunde zu stark. Im Finale war der Wind gültig und es wurde wieder schnell: In 10,39 Sekunden sprintete James Adebola zum Titel. „Heute hat alles gestimmt. Ich war richtig gut“, sagte er und kündigte an, dass es am Sonntag über 200 Meter erneut richtig schnell werden soll.

Der ein Jahr jüngere Maurice Grahl (LAZ Puma Rhein-Sieg), der sich ebenfalls im Vorlauf und Halbfinale schon stark gezeigt hatte, wurde Zweiter in 10,62 Sekunden. Julien-Kelvin Clair (SV Halle; 10,63 sec) setzte sich gegen den Halbfinalisten der U20-EM, Tobias Morawietz (VfL Wolfsburg), im Kampf um die Bronzemedaille durch. Felix Kunstein (MTG Mannheim), der das erste Halbfinale mit 10,54 Sekunden gewonnen hatte, verzichtete auf das Finale.

Mit einer perfekten Rennaufteilung sprintete Okai Charles (Königsteiner LV) zum Sieg über 400 Meter der U20. Erst auf den letzten Metern schob er sich nach vorne. „Ich wusste, dass auf der Gegengeraden Gegenwind herrscht, deswegen habe ich mich dort etwas zurückgehalten. Auf den letzten 200 Metern musste ich einfach beißen“, sagte der Athlet, der auch im nächsten Jahr noch in der U20 startberechtigt ist. Max Tank (LC Rehlingen), der bis kurz vorm Ziel geführt hatte, musste sich mit dem Silberrang in 47,51 Sekunden zufriedengeben. Friedrich Rumpf (1. VfL Fortuna Marzahn) wurde in 47,78 Sekunden Dritter.

Enges Spurt-Finish über 1.500 Meter

Spannender hätte der Endspurt über 1.500 Meter der U20 kaum sein können: Zunächst preschte Christoph Schrick (ASC Darmstadt) in der letzten Kurve nach vorne, dann zog Moritz Ebbeskotte an ihm vorbei, bevor sich auf den letzten Metern Christoph Schrick (LG Farbtex Nordschwarzwald) nicht geschlagen geben wollte und auf den letzten Metern seinerseits wieder vorbeischob. Nach dem Titel in der U18 im vergangenen Jahr holte sich der Teilnehmer der U20-Europameisterschaften nun auch in der älteren Altersklasse den Titel. Seine Siegerzeit: 4:03,77 Minuten. Für den U20-EM-Finalisten Moritz Ebbeskotte wurden 4:04,14 Minuten gestoppt. Bronze ging an Lennart Lindstrot von der LG Olympia Dortmund (4:05,10 min).

Mit nur einem gültigen Versuch in den Ergebnislisten konnte sich Sebastian Kottmann (LG Stadtwerke München) in einem von Regen geprägten Dreisprung-Wettkampf der U20 durchsetzen. Im ersten Versuch setzte er sich mit 15,07 Metern an die Spitze des Feldes und konnte von dort nicht mehr verdrängt werden. Für den Münchener war es die zweite Medaille des Wochenendes, nachdem er am Vortag Bronze im Hochsprung gewonnen hatte. Pascal Boden (Dresdner SC) wurde Zweiter mit 14,83 Metern, Pascal Lehmann (SC Potsdam) holte sich mit 14,59 Metern die Bronzemedaille.

Magnus Zimmermann setzt sich bei schwierigen Windbedingungen durch  

Mit dem Anspruch zu zeigen, dass die Silbermedaille aus Tallinn „kein Glückswurf“ war, ging Magnus Zimmermann (SV Halle) in den U20-Diskuswettbewerb. „Ich denke, ich habe das trotz des starken Regens beim Einwerfen ganz gut gelöst. Der Wind war schwierig, weil der die ganze Zeit gedreht hat“, erklärte er. Gleich der erste Wurf war der weiteste: Mit 62,07 Metern holte er sich die Goldmedaille.

Matteo Maulana konnte sich erst im letzten Durchgang in die Medaillenränge schieben. Mit einer deutlichen Steigerung auf 61,51 Meter sicherte er sich den Silberrang. Der Diskus von Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) segelte auf 60,62 Meter, was den dritten Rang bedeutete. Der Führende der deutschen Bestenliste, Mika Sosna (TSG Bergedorf), musste sich mit 60,45 Metern und dem vierten Rang zufriedengeben.

Steven Richter mit Wiedergutmachung

„Der Regen kam mir zugute. Ich konnte den noch etwas trockenen Ring ausnutzen, während alle anderen dann mit der Nässe zu kämpfen hatten. Das war etwas schade, dass niemand mehr so richtig zeigen konnte, was er konnte“, erklärte Steven Richter, der mit 19,83 Metern den Titel im Kugelstoßen der U20 gewinnen konnte. Er selbst habe viel lockerer in den Wettkampf gehen können als bei den U20-Europameisterschaften, wo er als Favorit nicht an seine bisherigen Leistungen hatte anknüpfen können.

„Der Druck war dort sehr groß. Es war alles neu für mich. Hier bei den Jugendmeisterschaften kannte ich ja alles schon und das hat sich dann auch auf den Wettkampf ausgewirkt. Ich wollte es heute aber auch noch mal ein bisschen wieder gut machen.“ Silber ging an den weiteren U20- EM-Finalisten Joel Akue mit 18,84 Metern. Der Bronzemedaillengewinner von Tallinn, Claudio Stoessel (SV Neubrandenburg), wurde Dritter mit 18,75 Metern.

Vincent Herbst setzt sich knapp durch

Im Vorlauf hatte der Jahresschnellste Vincent Herbst (SC Potsdam) angedeutet, dass der Titel über 200 Meter in der U18 nur über ihn geht. Er setzte sich schließlich im Finale durch, wenn auch nur knapp, denn Ivo Ziebold (Dresdner SC) kam ihm auf den letzten Metern gefährlich nah. Mit 21,98 Sekunden blieb Herbst nur zwei Hundertstel vor Ziebold. Der dritte Platz ging an Noah Ruedel (Unterländer LG; 22,15 sec).

Ein Mehrkämpfer konnte sich über 400 Meter der U18 durchsetzen: Nils Kremling von der LG Landkreis Roth zeigte auf der Stadionrunde das beste Finish und sprintete in 48,16 Sekunden zum Titel und zur neuen deutschen Jahresbestleistung. Silber ging an den Neubrandenburger Elija Ziem, der das Rennen offensiv angegangen war und nach 48,41 Sekunden die Ziellinie überquerte. Bronze erkämpfte sich Florian Kroll von der LG Osnabrück (49,74 sec).

Auf der letzten Runde machte der Favorit über 1.500 Meter der U18 alles klar: Tim Kalies (Braunschweiger Laufclub) zog das Tempo an und lief in 4:12,00 Minuten ungefährdet zu seinem ersten Titel. „Ich war vor dem Start extrem nervös. Ich habe mir selbst Druck gemacht, weil ich der Favorit war“, erklärte der Schützling von André Pollmächer, der sich auch über die Silbermedaille seines Trainingspartners Tammo Doerner (SV Nordenham; 4:17,13 min) freuen durfte. Bronze ging knapp dahinter an Aaron Nikolas Schubert (SC DHfK Leipzig) in 4:17,73 Minuten.

Bruno Betz mit neuer Jahresbestzeit

Im Halbfinale über 110 Meter Hürden der U18 hatte Bruno Betz (SSV Ulm) mit einer neuen deutschen Jahresbestzeit schon seine starke Form angedeutet. Mit einer schnellen zweiten Rennhälfte hatte er mit 13,79 Sekunden begeistert. Im Finale wiederholte er diese Taktik: Nach 60 Metern kam er immer dichter an den Führendenden und Favoriten Gavin Claypool (SV Preußen Berlin) heran und konnte sich in noch einmal schnelleren 13,70 Sekunden den Sieg sichern. Für Claypool wurde es Silber in 13,75 Sekunden, Bronze ging an Noah Braida (TV Wattenscheid) in 13,84 Sekunden.

Bei der Höhe von 2,00 Metern fiel die Entscheidung über den Titel im Hochsprung der U18. Julien Pohl (LC Cottbus), der zuvor bei 1,97 Metern dreimal Anlauf nehmen musste, war der einzige Springer, der diese Höhe überwinden konnte. Und auch 2,03 Meter meisterte er im ersten Versuch, bevor dann bei 2,09 Metern Schluss war. Friedrich Finn (WSSV Suhl 1990) erreichte mit 1,97 Meter die Silbermedaille. Den Bronzerang teilten sich mit übersprungenem 1,94 Meter Maximilian Grün (ASC Darmstadt) und Louis Robertz (LG Olympia Dortmund).

Mit ordentlich Antrieb durch den starken Rückenwind gelangen im letzten Durchgang des Weitsprung-Wettbewerbs der U18 zahlreiche weite Sprünge, die die Platzierung noch einmal durcheinandermischten. Besonders laut jubelte Benedikt Thomas Wallstein (Gothaer Leichtathletik Centrum): Als Favorit in den Wettkampf gegangen, lag er bis zum sechsten Sprung noch auf dem fünften Rang. Dann traf er den Sprung richtig und flog 7,63 Meter (+3,7 m/s), was den Titelgewinn bedeutete.

Hendrik Müller mit einem Sprung zum Meistertitel

Mit 5,3 Metern pro Sekunde war der Rückenwind auch bei Emanuel Molleker (LG Filder), der 7,50 Meter weit sprang, zu stark. Bei Noah Fischer (TV Herzbolzheim) und Moritz Eisold (LG Filder), die beide im letzten Versuch 7,11 Meter weit sprangen, entschied der zweitbeste Versuch zugunsten von Noah Fischer über die Bronzemedaille.

Es war mit Joshua Stallbaum (TSV Schmiden) bei 4,50 Metern nur noch ein Athlet im Stabhochsprung-Wettkampf der U18, da waren die Favoriten Hendrik Müller (TSV Bayer Leverkusen) und Marec Metzger (TSV Gomaringen) noch gar nicht eingestiegen. Letzterer musste sich jedoch mit einem Salto nullo aus dem Wettbewerb verabschieden, sodass sich Benedikt Haug mit übersprungenen 4,30 Meter über Bronze freuen durfte.

Hendrik Müller gelang seine Einstiegshöhe mühelos, während der Zweitplatzierte Joshua Stallbaum an der nächsten Höhe an 4,60 Metern scheiterte, sodass Hendrik Müller mit nur einem Sprung als Meister feststand. 4,90 Meter konnte der Jahresbeste noch überqueren, bevor er sich bei schwierigen Bedingungen mit Regen und Wind dreimal vergeblich an 5,05 Metern versuchte.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024