| Diamond Leauge Eugene

Gesa Krause mit drittschnellster Karriere-Zeit, Thompson-Herah pirscht sich weiter an Weltrekord heran

Gesa Felicitas Krause hat am Samstagabend beim Diamond-League-Meeting in Eugene trotz der zurückliegenden Reisestrapazen über 3.000 Meter Hindernis mit Saisonbestleistung und der drittschnellsten Zeit ihrer Karriere überzeugt. Elaine Thompson-Herah ist über die 100 Meter weiter das Maß der Dinge. Die zweimalige Olympiasiegerin rückte weiter an den Weltrekord heran. Nachwuchs-Talent Athing Mu lieferte die nächste Glanz-Vorstellung ab.
Nicolas Walter/dpa

21 Tage nach ihrem Olympiasieg in Tokio (Japan) hat Elaine Thompson-Herah beim Diamond-League-Meeting in Eugene (Oregon/USA) ihre Siegerzeit unterboten und einen weiteren Schritt Richtung Weltrekord geschafft. Die 10,54 Sekunden der Jamaikanerin über 100 Meter am Samstag waren nochmal 0,07 Sekunden besser als ihre Zeit in Tokio.

Auf den Weltrekord der US-Amerikanerin Florence Griffith-Joyner von vor 33 Jahren fehlten ihr lediglich 0,05 Sekunden, als sie am Ort der nächsten Leichtathletik-WM im kommenden Sommer das im Ziel gespannte Band berührte, mit weit aufgerissenen Augen auslief und jubelte. Es war die zweitschnellste jemals gelaufene Zeit.

Sie erreichte wie schon in Japan deutlich vor ihrer Konkurrentin Shelly-Ann Fraser-Pryce das Ziel, die 10,73 Sekunden brauchte und wie in Tokio vor der dritten Jamaikanerin Shericka Jackson (10,76 sec) Zweite wurde. Sha'Carri Richardson, die Olympia wegen ihres Cannabis-Konsums und der annullierten Bestzeit bei der US-Qualifikation verpasste, war chancenlos und kam nach 11,14 Sekunden als Letzte ins Ziel.

Gesa Felicitas Krause mit drittschnellster Karriere-Zeit

Aus deutscher Sicht absolvierte Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) einen hervorragenden Auftritt. Die 29-Jährige kam über 3.000 Meter Hindernis auf Platz sechs, verbesserte in 9:07,61 Minuten ihre Saisonbestleistung um knapp anderthalb Sekunden und war damit deutlich schneller als beim fünften Rang bei den Olympischen Spielen (9:14,00 min).

Es war die drittschnellste Zeit von Gesa Felicitas Krause in ihrer Karriere. Nur 2019 war sie zweimal schneller unterwegs gewesen (9:03,30 min und 9:07,51 min). Tokio-Goldmedaillengewinnerin Peruth Chemutai aus Uganda wurde lediglich Siebte, den Sieg holte sich Norah Jeruto aus Kenia mit der Weltjahresbestzeit von 8:53,65 Minuten vor Courtney Frerichs (USA; 8:57,77 min).

Gesa Felicitas Krause: „Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut geht"

„Ich bin sehr, sehr zufrieden damit und hätte nicht gedacht, so schnell unterwegs zu sein. Die Rückreise aus Tokio, die zehn Tage zuhause und die Anreise in die USA waren doch sehr strapaziös. Ich merke meinen Körper und meinen Fuß leider noch ein bisschen und hätte daher nicht gedacht, dass es so gut geht. So kann es weitergehen. Die Stimmung war richtig gut. Das Stadion ist super schnell, ich freue mich schon auf die Weltmeisterschaften im kommenden Jahr“, sagte Gesa Felicitas Krause nach dem Rennen in ihrer Instagram-Story.

Im Dreisprung wurde der Deutsche Meister Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) mit 16,72 Metern Siebter, blieb damit zwar klar unter seiner Saisonbestleistung von 17,13 Metern, bestritt aber immerhin den besten Wettkampf seit Mitte Juni. Olympiasieger Pedro Pichardo aus Portugal gewann mit lediglich zwei gültigen Sprüngen, von denen der weiteste bei 17,63 Metern landete. Zweiter wurde der Olympia-Dritte Hugues Fabrice Zango (Burkina Faso; 17,12 m) vor Donald Scott (USA; 17,03 m).

Joshua Cheptegei entscheidet hochklassig besetztes 2-Meilen-Rennen für sich

Über 100 Meter der Männer gewann der Kanadier Andre De Grasse mit Windunterstützung (+2,9 m/s) in 9,74 Sekunden. Zweiter wurde Fred Kerley mit 9,78 Sekunden. Der US-Amerikaner hatte bei Olympia Silber gewonnen. Ronnie Baker (9,82 sec) wurde Dritter. Der Athen-Olympiasieger Justin Gatlin (beide USA) meldete sich mit 9,93 Sekunden und Platz sechs zurück.

Über 200 Meter stürmte Noah Lyles zu neuer Weltjahresbestleistung von 19,52 Sekunden und ließ dahinter Kenneth Bednarek (19,80 sec) und seinem Bruder Josephus Lyles (alle USA; 20,03 sec) keine Chance.

Das hochklassig besetzte 2-Meilen-Rennen entschied 5.000-Meter-Olympiasieger Joshua Cheptegei (Uganda) für sich. In 8:09,55 Minuten ließ er 10.000-Meter-Olympiasieger Selemon Barega (Äthiopien; 8:09,82 min) knapp hinter sich. Der Olympia-Dritte über 5.000 Meter Paul Chelimo (USA) belegte nur eine Hundertstel dahinter Rang drei. Über die halbe Distanz holte sich Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) in 3:47,27 Minuten den Sieg.

Athing Mu mit nächster Gala-Vorstellung

Weltrekordhalter und Olympiasieger Ryan Crouser (USA) kam im Kugelstoßen nicht an seinen Bestwert aus der US-Qualifikation an selber Stelle heran, gewann mit 23,15 Metern aber deutlich vor dem Brasilianer Darlan Romani (21,69 m) und stellte zumindest einen Meeting-Rekord auf. Ryan Crousers Bestweite liegt bei 23,37 Metern.

Über 800 Meter lieferte bei den Frauen das erst 19-jährige Nachwuchstalent Athing Mu (USA) die nächst Gala-Vorstellung ab. In 1:55,04 Minuten lief sie bis auf Platz acht in der ewigen Weltbestenliste. Damit rückte sie weiter an den U20-Weltrekord (1:54,01 sec) der Kenianerin Pamela Jelimo aus dem Jahr 1989 heran.

Dalilah Muhammad mit Sieg über 400 Meter Hürden

Mit mehr als sechs Sekunden Vorsprung triumphierte Olympiasiegerin Faith Kipyegon (Kenia) über 1.500 Meter. In 3:53,23 Minuten war sie wieder einmal eine Klasse für sich. Deutlich dahinter kam die Australierin Linden Hall (3:59,73 min) ins Ziel.

Die Schweizerin Mujinga Kambundji gewann über 200 Meter in 22,06 Sekunden. In Abwesenheit von Weltrekordhalterin und Olympiasiegerin Sydney McLaughlin siegte über 400 Meter Hürden Weltmeisterin Dalilah Muhammad (beide USA) in 52,77 Sekunden vor ihrer Landsfrau Shamier Little (53,79 sec).

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