Die Deutschen Meisterschaften im Sechs-Stundenlauf 2022 wurden am Sonntag in Herne ausgetragen. Herausragend war wieder einmal die Leistung vom DUV-Senior der Jahre 2020 und 2021 Werner Stöcker (LG Wittgenstein - TUS Erndtebrück), der unter schwierigen Bedingungen mit 55,290 Kilometern einen neuen Weltrekord in der AK M80 aufstellte.
Bei sonnigem Wetter und auf einer nicht ganz einfach zu laufenden Strecke errangen am Sonntag in Herne Christian Jakob (LC Auensee Leipzig) mit 75,15 Kilometern und Rebecca Lenger (LG Ultralauf) mit 64,93 Kilometern die Titel der DUV-Meister/in im Sechs-Stundenlauf.
Platz 2 bei den Männern belegt mit 73,78 Kilometern Marco Scheibe (ohne Verein), Platz 3 erläuft sich der 22-jährige Fabian Deibl (LG Ultralauf) mit 70,61 Kilometern. Bei den Frauen lagen die zweiplatzierte Anja Berners (TV Konzen) mit 64,53 Kilometern und die drittplatzierte Sandra Kötzle (LG Mauerweg Berlin) mit 64,28 Kilometern am Ende nur 400 bzw. 650 Meter zurück.
Im Vorfeld des Laufes gab es vor allem bei den Frauen ein paar gesundheitsbedingte Absagen. Ohne die beiden Favoritinnen Nele Alder-Baerens und Kirsten Althoff machten sich die über 215 Läufer/innen um genau 10 Uhr bei sehr warmen Temperaturen auf die erste Runde.
Spannend bis zum Schluss
Bereits nach wenigen Metern setzten sich Alexander Sellner und Christian Jakob vom restlichen Feld ab. Nach einer Runde reduzierte Christian Jakob sein sehr schnelles Anfangstempo. So lief Alexander Sellner auf der ersten Hälfte alleine und erreichte stattliche 41 Kilometer nach drei Stunden. Christian Jakob, sowie der auf Platz drei laufende Marco Scheibe hielten ihr Tempo aber so hoch, dass der Abstand nicht stärker anwuchs.
Bei den Frauen wechselten sich Sandra Kötzle und Sabine Andres an der Spitze immer wieder ab. Aber auch der Abstand der nächsten drei Läuferinnen war nur sehr gering, sodass die fünf erstplatzierten Damen häufig in der gleichen Runde liefen und das Rennen bis zum Schluss spannend blieb. In der letzten Stunde setzte sich zunächst Anja Berners vor Sandra Kötzle und Sabine Andres an die Spitze, bevor die bis dahin fünftplatzierte Rebecca Lenger mit einer immer schneller werdenden letzten acht Runden am Ende das Rennen für sich entschied.
Alexander Sellner musste aufgeben
Auch bei den Männern gab es in der letzten Stunde einen Führungswechsel. Nach fünf Stunden und knappen 64 Kilometern schied der bis dahin auf Platz eins laufende Alexander Sellner aufgrund von körperlichen Problemen aus dem Rennen aus, Christian Jakob setzte sich an die Spitze und erlief sich den Meistertitel.
Der Sechs-Stundenlauf wurde bei sonnigem Wetter und auf abwechslungsreichem Kurs ausgetragen. Nach 600 Metern wurde eine Rampe hinabgelaufen, welche dann auf dem Rückweg bei Kilometer drei einen starken Anstieg bedeutete, der im zweiten Rennabschnitt nur noch von wenigen laufend bewältigt werden konnte. Die Wege waren teilweise asphaltierte, teilweise handelte es sich um schottige, wellige Waldwege. Nach Passieren der ehemaligen Zeche wurde eine Halle durchquert, in welcher der Lauf gestartet wurde und in welchem sich der Verpflegungsbereich befand. Diese charmante Lokation erhielt großen Zuspruch von Läufern und Betreuern.
LG Ultralauf dominiert Mannschaftswertung
Die Mannschaftswertungen sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen gewann die LG Ultralauf mit Fabian Deibl, Walter Hösch und Michael Bohm, beziehungsweise mit der Gesamtsiegerin Rebecca Lenger, Celina Kortüm und Sabine Kramer. Bei den Frauen belegte die LC Adler Bottrop Platz zwei mit Karolin Lohbeck, Susanne Raßmann und Melanie Fraas. Bei den Männern kamen die Zweitplatzierten von der LSG Karlsruhe (Irwan Hiranto, Andreas Mössinger und Gerhard Kappes). Drittplatzierte wurde die SUS Oberaden (Markus Marszsalek, Jürgen Gräber und Dirk Wittkowski).
Die Rangfolge der Seniorenmannschafften glich der der Männerteams, lediglich in leicht unterschiedlicher Besetzung: Die LG Ultralauf belegt Platz 1, die LG Karlsruhe Platz 2 und der SUS Oberaden Platz 3. Die Mannschaft der LG Ultralauf bestand aus Walter Hösch, Michael Bohm und wurde durch Michael Petry komplettiert. Die LSG Karlsruhe und Drittplatzierte Mannschaft der SUS Oberaden war in der gleichen Besetzung in der Wertung. Seniorinnenmannschaften waren nicht am Start.
