Speerwerfer Max Dehning untermauerte am Sonntag in Mannheim erneut sein großes Potential. Mit 78,80 Metern festigte der 17-Jährige seinen zweiten Platz in der europäischen U20-Jahresbestenliste. Oliver Koletzko flog zu seinem nächsten Sieg.
Auch am zweiten Wettkampftag der diesjährigen Bauhaus Junioren-Gala konnte das große Nachwuchs-Potential der internationalen, aber auch nationalen Leichtathletik bestaunt werden. Aus deutscher Sicht setzte am Sonntag im Michael-Hoffmann-Stadion in Mannheim vor allem Max Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen) eines der größten Ausrufezeichen.
Der erst 17-jährige Speerwerfer verbesserte seine Bestleistung auf 78,80 Meter, stellte damit zugleich einen neuen Meetingrekord auf und distanzierte die Konkurrenz deutlich. Mit dieser Weite festigte der Leverkusener hinter dem überragenden Ukrainer Artur Felfner (84,32 m) seinen zweiten Platz in der europäischen U20-Jahresbestenliste. Der Franzose Mathys Moutarde (Frankreich) mit 70,33 Metern und Nick Thumm (LAV Stadtwerke Tübingen) mit 67,82 Metern folgten dahinter.
„Ich bin sehr zufrieden, weil ich den letzten vier Wochen mit einer Verletzung am Fuß zu kämpfen hatte. Dafür ist das Resultat absolut in Ordnung und ich denke, bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften wird noch etwas dazukommen“, gab er im Anschluss zu Protokoll.
Oliver Koletzko setzt sich gegen Erwan Konaté durch
Ein hochklassiges Duell lieferten sich zwei Athleten im Stabhochsprung. Der Franzose Sloan Petiphar sprang unter der frenetischen Unterstützung des Mannheimer Publikums mit 5,40 Metern am höchsten. Till Marburger (LG Olympia Dortmund) scheiterte dahinter erst bei 5,35 Metern und konnte sich letztlich mit Bestleistung von 5,30 Metern in die Ergebnisliste eintragen. Luke Zenker (TSV Bayer 04 Leverkusen) folgte mit 5,05 Metern.
Im Weitsprung kam es zum mit Spannung erwarteten Duell zwischen U20-Europameister Oliver Koletzko (Wiesbadener LV) und U20-Weltmeister Erwan Konaté aus Frankreich. Und tatsächlich sollte es dabei ein äußerst dramatischer Wettkampf werden, den sich ein Drehbuchautor nicht hätte besser ausdenken können. Oliver Koletzko bewies Nerven und sprang erst im letzten Versuch – wie bereits bei seinem EM-Titel in Estland – die Siegweite von 7,69 Meter. Sein Konkurrent konnte zwar ebenfalls die identische Weite erzielten, ansonsten jedoch keinen gültigen Sprung in die Grube setzen. Valentin Brenner (LC Top Team Thüringen) wurde Dritter mit 7,41 Metern.
„Ich bin froh, dass es wieder bergauf geht nach meiner Verletzung und ich Stück für Stück an meine PB herankomme“, ordnete Oliver Koletzko seinen Wettkampf ein. Zum erneuten Aufeinandertreffen mit seinem französischen Konkurrenten sagte er: „Ich verstehe mich mit Erwan super gut und finde es toll, dass wir durch solch internationale Wettkämpfe miteinander vernetzt bleiben.“
Marlene Körner mit starkem zweiten Platz
Der Isländer Viggó Kristján Sigfinnsson schwang sich im Hochsprung mit 2,15 Metern bis auf Rang sechs der europäischen Jahresbestenliste. Martin Lefevre (Frankreich; 2,12 m) positionierte sich dahinter, Maximilian Grün vom ASC Darmstadt vertrat mit 2,09 Metern die deutschen Farben. Auch in den Laufdisziplinen gab es starke Leistungen. Über 200 Meter distanzierte der Israeli Blessing Akawasi Afrifah die beiden Südafrikaner Benjamin Richardson (20,56 sec) und Bradley Botshelo Nkoana (21,25 sec) und siegte in 20,55 Sekunden.
Im 800-Meter-Rennen wurde das Podium ebenfalls durch die internationalen Gäste besetzt. Die Reihenfolge: David Garcia (Portugal; 1:50,77 min), Renek Uku Kronbergs (Estland; 1:51,02 min) und Jonathan Sigvardsen (Dänemark; 1:51,69 min). Über 400 Meter Hürden fuhr Sonny Gandrey (Frankreich) den Sieg in 51,42 Sekunden vor Maximilian Köhler (LG Region Karlsruhe; 51,57 sec) und Binne Brok (Niederlande; 52,04 sec) ein.
In der weiblichen Jugend sprintete Marlene Körner vom SV Halle über 200 Meter in 23,48 Sekunden auf Platz zwei und setzte sich in der europäischen U20-Jahresbestenliste direkt vor ihre deutsche Konkurrentin Holly Okuku (GSV Eintracht Baunatal) auf Rang fünf. Es siegte die Südafrikanerin View Jingqi in 23,21 Sekunden. Die Schweizerin Valentina Rosamilia triumphierte über 800 Meter in 2:05,86 Minuten.
Lara-Noelle Steinbrecher trotzt Abifeier
Über 400 Meter Hürden enteilte die Deutsche U20-Meisterin Lara-Noelle Steinbrecher (SC Magdeburg) ihren Konkurrentinnen und fuhr schließlich in 59,40 Sekunden einen souveränen Sieg ein. Yasmin Amaadacho (Garbsener SC) lief dahinter in 60,04 Sekunden auf Platz zwei, Dritte wurde Hanna Render (LG Gäu Athletics; 60,41 sec).
Trotz ihres Sieges zeigte sich Lara-Noelle Steinbrecher mit ihrer Leistung nicht gänzlich zufrieden: „Die ersten vier Hürden waren genau so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die nächsten beiden waren auch noch okay, dann bin ich leider mit dem Rhythmus nicht mehr ganz klargekommen.“ Mit einem Lachen fügte sie an: „Ich hatte am Freitagabend allerdings auch Abiball, da wurde es recht spät.“
Organisatoren zufrieden mit Ablauf
Der Hochsprung-Sieg ging an Hedvig Kallaak (Norwegen; 1,79 m) vor der höhengleichen Deutschen Anna-Sophie Schmitt (SV GO! Saar 05). Katja Seng (LAZ Bruchköbel) zeigte im Diskuswurf erneut eine starke Vorstellung und setzte sich mit 49,13 Metern vor Nina Ndubuisi (SG Schorndorf 1846; 48,90 m) durch, die am Samstag noch im Kugelstoßen triumphiert hatte. Lena Weinrauch (LAZ Bruchköbel; 47,76 m) komplettierte das Podium.
Dass Mannheim auch stets ein wichtiges Meeting für die internationale Konkurrenz ist, machte Lorna Dwyer, zuständig für das Team-Management des britischen Teams, bei der Abschluss-Pressekonferenz der Veranstaltung klar: „Für uns ist das hier einer der Schlüssel-Wettkämpfe, der jedes Jahr im Kalender markiert ist“, hob sie die Bauhaus Junioren-Gala hervor. „Es ist schön, dass wir mit diesem Meeting endlich wieder eine qualitativ hochwertige Schule für den Leichtathletik-Nachwuchs schaffen konnten“, sagte Rüdiger Harksen von der MTG Mannheim. 2020 war die Gala ausgefallen, 2021 konnte sie nur in kleinerer Version ausgetragen werden.
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