Viele Spitzenzeiten legten die Läufer bei der 100-Kilometer-WM am Samstag in Bernau/Berlin hin. Beim deutlichen Sieg des Japaners Haruki Okayama überzeugten die deutschen Läufer mit drei Bestzeiten.
Bei den Weltmeisterschaften im 100-Kilometer-Lauf lag am Samstag in Bernau/Berlin bis zur letzten 7,5-Kilometer-Runde ein Weltrekord in der Luft. Extrem schnell waren die Spitzenläufer gestartet, gleich ein halbes Dutzend absolvierte dabei die ersten 50 Kilometer zum Teil deutlich unter drei Stunden. So schien die erste 100-Kilometer-Zeit unter sechs Stunden durchaus im Bereich des Möglichen.
Doch bei am Vormittag steigenden Temperaturen und enormer Luftfeuchtigkeit nahm das Tempo auf der zweiten Streckenhälfte ab. Trotzdem stürmte Haruki Okayama bereits nach 6:12:09 Stunden als Weltmeister ins Ziel. Damit verpasste der Japaner den offiziellen Weltrekord seines Landsmann Nao Kazami (6:09:14 h), der mit 6:21:43 Stunden Rang sechs belegte, nur um knapp drei Minuten. Die Zeit ist gleichbedeutend mit einem Durchschnittstempo von 3:44 Minuten pro Kilometer. Allerdings war Aleksandr Sorokin (Litauen) im Mai in Bedford (Großbritannien) auf der Bahn bereits 6:05:41 Stunden gelaufen. Die mögliche neue Bestmarke ist bisher noch nicht ratifiziert worden.
Alexander Bock läuft in die Top 10
Als Zweitplatzierter machte Jumpei Yamaguchi nach 6:17:19 Stunden den Doppelsieg für die japanischen Ultraläufer perfekt, Bronze sicherte sich Piet Wiersma (Niederlande) mit 6:18:47 Stunden. Den Team-Sieg der Japaner sicherte Weltrekordler Nao Kazami als Sechster mit 6:21:43 Stunden. Das schnelle Trio hatte mit 18:51:12 Stunden mehr als eine Stunde Vorsprung auf Frankreich (19:55:10 h) und Südafrika (20:05:58 h).
Als bester Deutscher lief Alexander Bock (LC Rehlingen) in neuer Bestzeit von 6:34:40 Stunden auf Rang zehn. Der Deutsche Meister arbeitete sich im Rennverlauf immer weiter nach vorn und sicherte sich so den Top-10-Platz. Dabei sammelte er sogar Läufer ein, die zwischenzeitlich mehr als 15 Minuten Vorsprung hatten.
André Collet als M50-Weltrekordler schneller als je zuvor
Nur vier Plätze dahinter kam André Collet ins Ziel. Der Aachener, gleichzeitig Team-Manager der deutschen 100-Kilometer-Läufer, jubelte nicht nur über eine neue Bestzeit von 6:38:51 Stunden, sondern auch über einen neuen Masters-Weltrekord in der M50-Klasse. Als dritter deutscher Läufer komplettierte Johannes Arens (TG Kitzingen) als 31. mit 6:54:46 Stunden, ebenfalls Bestzeit, die Team-Wertung. Zum Bronzeplatz fehlte dem deutschen Trio nur zweieinhalb Minuten.
„Es ist natürlich schade, dass es mit der Team-Medaille knapp nicht geklappt hat. Aber die Konkurrenz war extrem stark. Man darf nicht vergessen, dass wir alle drei Bestzeit gelaufen sind“, sagte André Collet nach dem Rennen. Trösten durfte sich der Ultralauf-Veteran mit dem M50-Weltrekord. „Der hatte seit 1995 Bestand. Darum bin ich glücklich, diesen unterboten zu haben.“
Doppelsieg, aber kein Team-Gold für französische Läuferinnen
Wie bei den Männern gab es auch bei den Frauen am Samstag einen Doppelsieg. Diesmal jubelten zwei Französinnen über Gold und Silber. Floriane Hot stürmte mit der Tricolore um den Schultern nach 7:04:03 Stunden (Durchschnittstempo 4:15 min pro Kilometer) durchs Zielband. Ihre Teamkameradin Camille Chaigneau folgte zweieinhalb Minuten später als Zweite und hielt die Irin Caitriona Jennings mit 45 Sekunden Vorsprung knapp auf Distanz.
Trotz der zwei Top-Platzierungen reichte es für die Französinnen nicht zum Team-Erfolg. Den sicherten sich die US-Läuferinnen mit 22:14:56 Stunden dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Das französische Trio brauchte addiert exakt zwei Minuten länger. Bronze ging an Japan mit 22:56:59 Stunden.
Die deutschen Läuferinnen konnten weder im Einzel noch in der Mannschaft an die Ergebnisse ihrer männlichen Ultralauf-Kollegen anschließen. Als 51. in 8:38:44 Stunden sorgte Pia Winkelblech (TSV Kandel) für das beste Ergebnis. Jennifer Honek (LG Karlsruhe; 9:00:05 h) und Katrin Gottschalk (LG Ultralauf; 9:30:42 h) folgten auf den Plätzen 65 und 75. In der Team-Wertung reichten die addierten 27:09:31 h zu Platz 15.
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