U23-EM Tag 3 | Marius Karges steht wieder auf dem Podium
Hellwach, wenn's drauf ankommt: Das ist Marius Karges am Samstag bei der U23-EM in Espoo erneut gelungen! Der 20-Jährige gewann mit 62,56 Metern Silber im Diskuswurf. Im Vorjahr war er U20-Weltmeister geworden.
Die deutschen Diskuswerfer haben am Samstag im Finale der U23-EM in Espoo (Finnland) abgeliefert. Nur einer war für alle unerreichbar: Europameister Mykolas Alekna (Litauen) stieg mit 67,87 Metern ein, schraubte dann den Meisterschaftsrekord gar noch auf 68,34 Meter und stand damit längst als unangefochtener U23-Europameister fest. Spannend wurde es dahinter, und Marius Karges (Eintracht Frankfurt) und Steven Richter (LV 90 Erzgebirge) mischten munter vorne mit.
Während es jedoch im bisherigen Saisonverlauf Steven Richter war, der unter anderem mit 65,88 Metern und dem deutschen U23-Titel die weiteren Würfe gezeigt hatte, war es am Samstag Marius Karges, dem zum Saison-Höhepunkt der entscheidende Wurf gelang: Mit 62,56 Metern eroberte er im vierten Versuch den zweiten Platz vom Spanier Yasiel Sotero (61,69 m), und den behauptete der Frankfurter bis zum Schluss. So erklomm er bereits bei der zweiten internationalen Meisterschaft in Folge das Treppchen, und das im ersten U23-Jahr: 2022 war er noch mit dem 250 Gramm leichteren Diskus U20-Weltmeister geworden.
Steven Richter wird Vierter
"Den vierten habe ich gut getroffen, er war zwar immer noch zu flach, aber ich habe das umgesetzt, was ich umsetzen wollte, und der Diskus hat nicht so geflattert wie alle Würfe vorher", analysierte Marius Karges anschließend. "Ich hoffe, ich habe noch zwei, drei Wettkämpfe, bei denen ich jetzt darauf aufbauen kann."
Sein Geheimnis dafür, abzuliefern wenn es drauf ankommt? "Ich bin ein Wettkampf-starker Athlet. Ich schaffe es zum Glück, bis zum Wettkampf entspannt zu bleiben und nicht anzufangen groß nachzudenken. Ich mache mir keinen Druck, und die Erfolge geben mir Selbstvertrauen und Rückenwind, auch wenn ich mehrere schlechtere Wettkämpfe habe".
Steven Richter zeigte ebenfalls, dass er zu den besten U23-Werfern Europas Zählt. Nur der Ausreißer nach oben fehlte. Zwar war er einer von vier Athleten, die die 60-Meter-Marke überbieten konnten, 61,01 Meter reichten jedoch nur zum vierten Platz. "Es war eine stabile Serie, aber es hat ein Wurf gefehlt, bei dem alles gepasst hat. Die Enttäuschung ist jetzt groß. Natürlich bin ich mit meiner Saison bisher zufrieden, aber es ist schade, wenn's nicht klappt beim Saison-Höhepunkt."
