| Jerusalem 2023

U20-EM Tag 2 | DLV-Hürdensprinterinnen räumen Gold und Bronze ab

Gold für Rosina Schneider. Bronze für Lia Flotow. Die beiden deutschen Finalistinnen über 100 Meter Hürden haben am Dienstagabend bei der U20-EM in Jerusalem ein wahres Feuerwerk auf die Bahn gebrannt. Rosina Schneider rannte in 13,06 Sekunden deutsche Jahresbestleistung und ein weiteres Mal europäische U20-Jahresbestzeit.
Svenja Sapper

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Vorlaufschnellste. Halbfinal-Schnellste. Und im Finale Gold! Rosina Schneider (TV Sulz) präsentierte sich bei der U20-EM in absoluter Top-Form. Auf 13,13 Sekunden im Vorlauf und Halbfinale ließ sie am Dienstagabend in Jerusalem (Israel) 13,06 Sekunden folgen und krönte sich damit überlegen zur U20-Europameisterin. Angereist war sie mit einer Bestzeit von 13,38 Sekunden als Siebtschnellste. Im Finale hatte Valérie Guignard aus der Schweiz in 13,23 Sekunden deutlichen Rückstand. Auf Platz drei machte Lia Flotow (1. LAV Rostock) das deutsche Glück perfekt. Sie stellte in 13,32 Sekunden ihre Bestzeit ein. 

Rosina Schneider verbesserte damit nicht nur ihre eigene europäische U20-Jahresbestzeit, sondern katapultierte sich auch auf Rang eins der deutschen Jahresbestenliste der Aktiven, die bislang die U23-EM-Finalistin Franziska Schuster (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 13,11 Sekunden angeführt hatte.

Weitere Statistiken untermauern den historischen Wert, den die Leistung der beiden Athletinnen hat: Zuletzt gab es im Jahr 2003 deutsches Edelmetall im Hürdensprint bei einer U20-EM. Damals siegte Sophie Krauel in 13,28 Sekunden. Keine deutsche U20-Hürdensprinterin in diesem Jahrtausend hat eine solch starke Zeit erzielt wie Rosina Schneider, für die nun die 13-Sekunden-Marke das nächste große Ziel ist. Zu dieser Schallmauer, die zugleich den 39 Jahre alten deutschen U20-Rekord von Gloria Kovarik (SC Potsdam) markiert, fehlen nun nur mehr sechs Hundertstel. 

Im Team zum Doppel-Erfolg

"Klar habe ich spekuliert, welche Zeit ich laufen könnte. Dass es so schnell wird, damit hätte ich niemals gerechnet", sagte die frisch gekürte U20-Europameisterin. Durch die 13,13 Sekunden im Vorlauf erhöhte sich der Druck. Damit wusste sie jedoch umzugehen. "Ich war über die 13,13 Sekunden gestern sehr überrascht, vor allem auch darüber, dass der Wind legal war", erinnerte sich Rosina Schneider. "Ich hatte ein gutes Trainerteam, das mich darauf vorbereitet hat, auch mit dem Kopf voll da zu sein. Ich glaube, das Mindset macht vieles aus."

Zwischen dem Halbfinale und dem Finale machte sie noch einen Powernap. "Ich bin eine Kandidatin, die immer zwischen diesen Vorläufen und Halbfinals schläft", lachte sie. Dass sie jetzt schnellste deutsche Hürdensprinterin ist, fand die talentierte Sprinterin, die auch für die 4x100-Meter-Staffel nominiert ist, "heftig". Die starke innerdeutsche Konkurrenz, die sie in Lia Flotow hatte, trug ihren Teil dazu bei. "Es hat total gut funktioniert mit uns beiden. Wir haben uns gegenseitig so eine Stärke gegeben, weil wir wussten, wir müssen da gemeinsam durch. Das hat mir sehr geholfen." 

"Das beste Ende, das ich mir hätte wünschen können"

"Ich kann es gar nicht beschreiben", war auch Lia Flotow überglücklich. "Ich habe auf die Anzeigetafel geguckt und so gehofft, dass es gereicht hat. Ich bin wirklich um mein Leben gerannt! Ich bin einfach nur total glücklich." Ihre starke Leistung durch alle drei Runden machte die Rostockerin sehr stolz. "Ich wusste schon, dass ich das laufen kann. Aber hier so stark abzuliefern, das macht das alles hier umso besser."

Ihr Hauptziel sei das Finale gewesen. "Dann habe ich mir aber dollen Druck gemacht, weil ich auch gesehen habe, wie eng es hinter mir wurde. Es hätte wirklich jede hier das Rennen machen können, und am Ende haben wir es gemacht. Das ist das beste Ende, das ich mir hätte wünschen können." 

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