| Jerusalem 2023

U20-EM Tag 2 | Nina Ndubuisi und Chantal Rimke jubeln über Gold und Bronze

Als Jahresbeste ging Nina Ndubuisi ins Kugelstoß-Finale der U20-EM in Jerusalem. Und dort packte sie am Dienstagabend noch eine Schippe drauf: Bis auf 17,97 Meter flog ihr Arbeitsgerät. Überglücklich war auch Chantal Rimke. Die U18-Vize-Europameisterin aus Jena holte überraschend Bronze.
Svenja Sapper

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Nach der Qualifikation hatte Nina Ndubuisi (SG Schorndorf) angekündigt, im Finale der U20-EM in Jerusalem (Israel) die 17-Meter-Marke übertreffen zu wollen. Mit 17,63 Metern war ihr das bei den Halleschen Werfertagen bereits gelungen. Nach dem Finale stellte sie am Dienstagabend lachend fest: "Das war eine Untertreibung!" Die 19-Jährige kratzte nämlich mit 17,97 Metern gar an der 18-Meter-Barriere. Eine Weite, die der europäischen Jahresbesten mit mehr als einem Meter Vorsprung die Goldmedaille bescherte. Zweite wurde Zuzanna Maslana aus Polen mit 16,90 Metern, Bronze ging an Chantal Rimke (LC Jena). 

"Die drei Zentimeter ärgern mich ein bisschen", hatte Nina Ndubuisi auf hohem Niveau etwas zu meckern und ließ direkt eine Liebeserklärung an den Austragungsort folgen: "Ich kann mein Glück gar nicht in Worte fassen. Ich liebe Jerusalem, ich bin sehr gerne hier."

Bereits im ersten Versuch hatte sie mit 16,59 Metern ihre Gold-Ambitionen angemeldet, in Runde zwei mit 17,33 Metern den Sieg klargemacht. Im fünften Durchgang folgte dann die Krönung, zugleich Weltjahresbestleistung ihrer Altersklasse. "Das war einer der besten Wettkämpfe, die ich je hatte", fand Nina Ndubuisi. "Wir haben uns als Team unterstützt, auch meine Freunde aus der Mannschaft haben angefeuert, die Sprinter und Dreispringer zum Beispiel."

Trainingsgruppe und Schule als Talentschmiede

Die Stuttgarter Kugelstoßgruppe von Artur Hoppe ist nun um einen weiteren Halsschmuck reicher. Im Juli hatten Nina Ndubuisis Trainingskollegen Tizian Lauria und Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) bei der U23-EM einen Doppelsieg gefeiert. Auch Kelson de Carvalho (LG Steinlach-Zollern), EYOF-Dritter, zählt zur Trainingsgruppe. Freude dürfte auch am Wirtemberg-Gymnasium in Stuttgart herrschen, an dem alle drei U20-Europameisterinnen von Dienstag in diesem Jahr ihr Abitur abgelegt haben. Kurz vor Nina Ndubuisi hatten bereits Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern) im Siebenkampf und Rosina Schneider (TV Sulz) im Hürdensprint triumphiert. 

Vor zwei Jahren war Nina Ndubuisi in Tallinn (Estland) bereits Dritte der U20-EM. "In den zwei Jahren habe ich sehr viel gelernt. Vor allem, dass es Höhen und Tiefen gibt. Letzes Jahr war für mich eher ein kleines Tief, aus dem ich mich dieses Jahr wieder rausbuddeln konnte und jetzt als Europameisterin hier stehe und glücklich nach Hause fahren darf." 

Freudentränen bei Chantal Rimke

Die Drittplatzierte vergoss Tränen des Glücks. Chantal Rimke (LC Jena) steigerte ihre Bestleistung von den Deutschen Jugendmeisterschaften um acht Zentimeter auf 15,55 Meter und gewann damit Bronze. Für die U18-Vize-Europameisterin des Vorjahres hat Jerusalem nun einen ganz besonderen Platz in ihrem Herzen. Sie erarbeitete sich 15 Zentimeter Vorsprung auf die zweite Tschechin Martina Mazurova. Nur einen Zentimeter dahinter folgte bereits die Dritte im Bunde: Auch Helena Kopp (LG Stadtwerke München) rief mit 15,39 Metern das beste Ergebnis ihres Lebens ab. 

"Es ist unglaublich, ein großartiges Gefühl", jubelte Chantal Rimke. "Eigentlich bin ich ganz entspannt ans Finale rangegangen. Dass es wirklich Bronze werden kann, hätte ich mir niemals erträumt. Das ist nicht in Worte zu fassen." Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften hatte sie sich recht kurzfristig für die U20-EM qualifiziert. "Es ist mein erstes U20-Jahr. Ich habe mir gesagt: Was kommt, das kommt."

Helena Kopp Fünfte

Gemeinsam mit ihrer Trainerin Petra Felke hat sich Chantal Rimke in dieser Saison Tipps aus Erfurt von Wurftrainer Richard Debuch geholt. "Wir sind in der Woche zweimal zum Stoßen nach Erfurt gefahren. Herr Debuch hat mich gemeinsam mit Frau Felke bei der Technik unterstützt. Das hat optimal geholfen. Ich bin dankbar für die beiden, dass sie mich jetzt so weit gebracht haben."

Helena Kopp war trotz Bestleistung nicht ganz zufrieden. "Ich hätte doch gerne eine Medaille geholt, die Weite habe ich drauf. Aber über eine persönliche Bestleistung zum Saisonhöhepunkt kann man sich nicht beschweren." Sie bedankte sich bei den Kolleginnen und Kollegen aus dem deutschen Team, die alle Kugelstoßerinnen kräftig angefeuert hatten, und versprach, sich an den beiden letzten Wettkampftagen zu revanchieren. 

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