| Darmstadt-Cross

Elena Burkard und Jens Mergenthaler wieder in starker Cross-Form

© Jens Priedemuth
Am Sonntag ging es beim Darmstadt-Cross um Punkte für den Deutschen Cross-Cup und die Qualifikation für die Mixed-Staffel bei der EM in Brüssel. Mit Elena Burkard, Nele Weßel, Jens Mergenthaler und Marc Tortell belegten auf der Mittelstrecke jene Athletinnen und Athleten die vorderen Plätze, die schon im Vorjahr in Turin auf Platz vier mit der Mixed-Staffel gelaufen waren
Wolfram Marx / sb

Im Mittelpunkt der Rennen beim traditionsreichen Darmstadt-Cross standen am Sonntag die Rennen über die Mittelstrecken-Distanz von 1.800 Meter. Für die jeweils beiden Erstplatzierten bestand die Chance, sich für die Mixed-Staffel bei der Cross-EM in Brüssel (Belgien) am 10. Dezember zu qualifizieren. Ein Wettbewerb, der sich nach seiner Premiere bei der EM 2017 in Samorin in der Slowakei einer wachsenden Beliebtheit erfreut, was sich in den steigenden Zahlen der teilnehmenden Staffeln und den stärker besetzten Teams zeigt.

Mit Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald), Nele Weßel (Eintracht Frankfurt), Jens Mergenthaler (LG farbtex Nordschwarzwald) und Marc Tortell (Atletics Team Karben) versuchte das Team von 2022 in Darmstadt die erneute Qualifikation, und alle Vier erreichten auch in diesem Jahr die für die Teilnahme geforderten beiden ersten Plätze in ihren Rennen. Mit Ausnahme der im Sommer verletzten Elena Burkard können sie alle den zusätzlich geforderten 1.500-Meter-Richtwert (3:41,00 min | 4:15,00 min) aufweisen – jedoch nicht die hinter ihnen platzierten Läuferinnen und Läufer, die als Ersatz zu nominieren wären.

Elena Burkard siegt in spannendem Rennen

Es waren spannende Läufe bei Männern und Frauen, die Favoriten gingen in beiden Rennen von Beginn nach vorne und sorgten für hohes Tempo. Bei den Frauen lagen Elena Burkard, Nele Weßel und Lara Tortell (Atletics Team Karben) nach der ersten Runde an der Spitze, im Lauf der zweiten Runde forcierte Weßel, die Konkurrentinnen blieben dran. Bei der nächsten Attacke setzten sich Weßel und Burkard dann ab, nach der letzten Kurve attackierte Burkard, konnte den langen Zielsprint für sich entscheiden und gewann mit 5:54,6 Minuten vor Weßel (5:56,4min), Platz drei ging an Tortell (6:01,1min).

Elena Burkard zeigte sich im Ziel zufrieden: „Es war ein gutes Rennen, ich habe mich besser gefühlt als vor einem Jahr. und es hat Spaß gemacht. Mein Plan ist aufgegangen, denn ich wollte keinen kurzen Sprint.“ Nachdem sie fast die komplette Saison wegen eines Risses der Plantarsehne aussetzen musste, ist sie wieder zurück und konnte im Darmstadt-Cross, nach ihrem Sieg in Pforzheim eine Woche zuvor, gleich wieder ein Zeichen setzen.

Da die Qualifikationskriterien der infrage kommenden Läuferinnen und Läufer nicht vollständig erfüllt sind, bleibt abzuwarten, ob sie in Brüssel wieder mit der Mixed-Staffel am Start stehen wird. „Ich würde mich sehr freuen. Staffel macht Spaß und wir haben Chancen, vorne mitzulaufen.“ Die Mannschaft hätte in diesem Jahr aber auf jeden Fall eine andere Aufstellung, denn Nele Weßel wird nicht teilnehmen: „Die EM ist für mich dieses Jahr kein Thema. Ich gehe für drei Wochen ins Trainingslager nach Südafrika, es geht um eine gute Vorbereitung für 2024 mit dem Ziel Paris.“

Mergenthaler setzt sich im Sprint durch

Im Männerrennen liefen Marc Tortell und Jens Mergenthaler vom Start weg an der Spitze, mit dabei war Felix Wammetsberger (LG Region Karlsruhe), der viel Führungsarbeit leistete und vorne gegen den starken Wind lief. In der Mitte der letzten Runde setzten sich Mergenthaler und Tortell dann ab und Mergenthaler entschied das Rennen in einem spannenden und engen Zielsprint nach 5:08,8 Minuten vor Tortell in 5:09,3 Minuten für sich. Wammetsberger sicherte sich den dritten Platz in 5:15,8 Minuten.

„Es war ein schnelles Rennen. Ich denke, wir waren schneller als 2022. Nun hoffe ich nach unserem guten Ergebnis letztes Jahr auf einen Start in Brüssel. Ich denke, wir haben dort große Chancen“, meinte ein zufriedener Mergenthaler. Die sieht auch Marc Tortell, der zwar für diese Zeit ebenfalls ein Trainingslager geplant hat, in Kenia. Dieses würde er aber für die Staffel verschieben.

Tertsch gewinnt das Heimrennen

Im Rennen der Frauen über 4.300 Meter, aufgeteilt auf eine Einführungsrunde über 600 Meter und drei lange Runden, setzte sich nach einem spannenden Rennverlauf Lisa Tertsch (asc Darmstadt) in ihrem Heimrennen in 15:49,6 Minuten durch. Die Triathletin, die sich bereits für die Olympischen Spiele in Paris qualifiziert hat, lief in einem Führungs-Trio fast durchgehend an der Spitze. In der letzten Runde konnte sie sich zusammen mit Jessica Keller (TG Worms) von Anneke Vortmeier (TV Wattenscheid 01) absetzen und am Bergabstück des ersten der zwei Hügel den entscheidenden Vorsprung herauslaufen. Am Ende war es ein überzeugender und ungefährdeter Sieg vor Keller (15:53,9 min) und Vortmeier (15:56,3 min), beide aus der U23.

„Ich wollte keinen Sprint und dachte, dass ich in der Ausdauer besser bin und bei einem hohen Tempo gute Chancen habe. Es hat Spaß gemacht, mal wieder einen Cross zu laufen.“ Nun stehen die Deutschen Meisterschaften am 25. November in Perl auf dem Programm. „Ich will dort vorne laufen, denn ich will zur EM nach Brüssel.“ Eine gute Platzierung in Perl erhofft sich auch Keller. „Es war heute schneller als letztes Jahr, und hinten hat ein bisschen die Kraft gefehlt, doch für die Deutschen Meisterschaften sieht es gut aus.“

Hohes Tempo auf der Strecke, knapper Sprint im Ziel

Das Männerrennen über 4.300 Meter bestimmten Belete Adane Wuletaw (LG Finanz Regensburg) und Moges Mengesha Dargie (TuS Kelsterbach) mit einem hohen Tempo. Die beiden setzten sich schnell ab, bereits nach der Einführungsrunde hatten sie einen Vorsprung von rund 15 Metern. Dieser wurde größer, keiner der anderen Läufer konnte ihn näherkommen, es war früh klar, dass sie den Sieg unter sich ausmachen werden.

Am Ende lief es auf einen engen Zielsprint hinaus. Beide gingen Kopf an Kopf in die letzten Kurve, Dargie hatte dann den besseren Antritt und verteidigte den knappen Vorsprung in einer Sprint-Entscheidung in 13:54,7 Minuten gegen Wuleta (13:56,4 min) bis über die Ziellinie. Auf Platz drei kam Hablamu Agumas Geleta von der SG Motor Gehlis – Nord e.V. mit einem deutlichen Rückstand in 14:15,0 Minuten.

Weiter geht's in der nationalen Cross-Saison am kommenden Samstag (25. November) mit den Deutschen Meisterschaften im Saarland in Perl (im Livestream auf leichtathletik.de), wo sich das finale Team für die Cross-EM in Brüssel formieren wird. Den Abschluss der Renn-Serie im Deutschen Cross-Cup bildet am 16. Dezember der WeinstadtCross.

 

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