Ein Läufer steht in Köln am Sonntag (1. Oktober) im Fokus wie kein anderer: Hendrik Pfeiffer. 17 Monate nach seinem starken Debüt beim Düsseldorf-Marathon wird der 24-Jährige auch sein zweites Rennen über die 42,195 Kilometer am Rhein laufen. Im Halbmarathon liegt der Fokus auf einem starken deutschen Frauen-Trio. leichtathletik.de zeigt den Köln Marathon in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter im Livestream.
Die Veranstalter setzen voll und ganz auf Hendrik Pfeiffer. Es gibt offenbar keinen einzigen halbwegs ernst zu nehmenden Konkurrenten, so dass der Sieger bei einem normalen Verlauf eigentlich nur der Athlet vom TV Wattenscheid 01 sein kann. Bei den Frauen wurden für die Marathondistanz weder nationale noch internationale Spitzenathleten verpflichtet.
Hendrik Pfeiffer war diese Situation bewusst, als er sich für den Köln-Marathon entschied. „Ich habe die Stimmung und die Stadt auf meiner Seite, das passt. Und ich habe mich darauf eingestellt, dass ich teilweise alleine laufen werde“, sagte der Wattenscheider, der sich im Frühjahr 2016 in Düsseldorf als Dritter mit 2:13:11 Stunden sensationell für Olympia in Rio qualifiziert hatte, dann jedoch verletzungsbedingt passen musste. Nach einer karrierebedrohenden Verletzung im Bereich der Achillessehne und einer Operation meldete sich Hendrik Pfeiffer in diesem Jahr wieder zurück.
Zweites Marathon-Rennen der Karriere
Nun steht er vor dem zweiten Marathonrennen seiner Karriere und geht optimistisch an den Start. „Die Vorbereitung lief so gut wie optimal. Als ich vor drei Monaten meinen Trainingsplan bekam, habe ich etwas gezweifelt, denn der Plan hatte ein hohes Niveau. Ich bin oft am Limit gelaufen, doch es hat funktioniert“, erzählt Hendrik Pfeiffer.
Er hat deutlich mehr Kilometerumfänge absolviert und zugleich auch die Qualität erhöhte. „Der 40-Kilometer-Long-Run war jetzt fünf Minuten schneller als vor meinem ersten Marathon. Ich bin auf einem anderen Level als noch vor Düsseldorf und gehe optimistisch ins Rennen. Ich werde aber zugleich auch vorsichtig sein.“
EM-Norm oberstes Ziel
„Zuerst geht es natürlich um die EM-Norm“, sagt Hendrik Pfeiffer zu seinen Zielen am Sonntag. Diesen Richtwert für die Europameisterschaften 2018 in Berlin hat der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) auf 2:14:00 Stunden festgelegt. „Vielleicht geht auch noch mehr. Ich habe mir als Halbmarathon-Durchgangszeit 66:20 Minuten vorgenommen. Daraus kann man einiges machen. Und auch wenn es nicht so gut laufen sollte, wären dann die 2:14:00 immer noch erreichbar“, sagt Hendrik Pfeiffer.
Viel wird am Sonntag davon abhängen, wie lange der Deutsche U23-Rekordler im Halbmarathon tatsächlich alleine laufen muss. Es gibt zwar keine Konkurrenten, aber sein Manager Christoph Kopp hat für Tempomacher gesorgt. Den Anfang soll der U23-Europameister über 1.500 Meter Marius Probst (TV Wattenscheid 01) machen. Dann übernehmen Patrick Kimeli (Kenia) und Mitku Seboka (Äthiopien; LAC Quelle Fürth), die bis zumindest 25 beziehungsweise 30 Kilometer mitlaufen sollen.
Starke DLV-Besetzung im Halbmarathon
Mehr deutsche Topathleten finden sich in den Startlisten für den Kölner Halbmarathon: Die Deutsche Meisterin Sabrina Mockenhaupt (LT Haspa Marathon) hat ebenso gemeldet wie Vorjahressiegerin Laura Hottenrott (GSV Eintracht Baunatal), die bei ihrem Debüt in Köln flotte 1:15:11 Stunden auf die Straße gebracht hatte. Noch etwas schneller war Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg; 1:14:28 h) im April bei ihrem ersten Halbmarathon, in Köln steht für die einstige 1.500-Meter-Spezialistin der nächste Auftritt auf dieser Strecke bevor.
Weitere Erfahrung auf der Straße sammelt im Männer-Rennen Timo Göhler (ART Düsseldorf). Er hat in diesem Jahr seine ersten beiden Halbmarathons absolviert und damit einen mehr in den Beinen als der U23-EM-Sechste über 10.000 Meter Tobias Blum (LC Rehlingen). Mit Bestzeiten von 66:21 und 66:36 Minuten könnten sich beide ein spannendes Duell liefern.
leichtathletik.de zeigt den Köln Marathon am Sonntag ab 8:25 Uhr in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter im <link>Livestream. Parallel sind auch Live-Ergebnisse mit einem Leaderbord und aktuellen Zwischenzeiten abrufbar.
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