| WM 2015 Peking

Starker Richard Ringer erkämpft sich einen Finalplatz

Besser kann man es kaum machen: Mit einem cleveren Vorlauf und einer starken letzten Runde hat es Richard Ringer am Mittwoch in Peking (China) als erster Deutscher seit 1997 in ein 5.000-Meter-Finale von Weltmeisterschaften geschafft. In starken 13:19,84 Minuten wurde er Siebter und kam über die Zeit weiter.
Silke Morrissey

Die Weichen waren gestellt, als Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) sich am Mittwochmorgen um 10:00 Uhr Ortszeit auf den Weg in Richtung Finale machte: Die Athleten des ersten Laufs hatten vorgelegt, neben den fünf Erstplatzierten hatten die nächsten Fünf mit Zeiten zwischen 13:45,55 und 13:49,63 Minuten die Marken gesetzt, die für das Weiterkommen der Zeitschnellsten anzugreifen waren.

Diese Vorgabe werden Isiah Kiplangat Koech (Kenia) und Galen Rupp (USA) wohl im Kopf gehabt haben, als sie auf den ersten Runden das zweiten Vorlaufs das Heft in die Hand nahmen. Schnell hatte sich das 21 Teilnehmer große Feld auseinander gezogen, Richard Ringer sortierte sich zunächst hinten ein, schloss nach und nach die Lücke zum Hauptfeld, als vor ihm Läufer abreißen lassen mussten, und zog dann weiter am Ende einer schließlich 15-köpfigen Spitzengruppe seine Runden.

Die Entscheidung um die Finalplätze fiel wie so oft auf der letzten Runde, und hier zeigte Richard Ringer, dass er in Topform ist. Die Tempoverschärfung von 10.000-Meter-Weltmeister Mo Farah (Großbritannien) ging er mit, spurtete an den Läufern vorbei, die das nicht konnten und zog als starker Siebter in 13:19,84 Minuten über die Zeit ins Finale ein. Es ist das erste Mal seit 1997, dass ein Deutscher in den Einzug in die Runde der besten 15 geschafft hat, damals wurde Dieter Baumann Fünfter.

STIMME ZUM WETTBEWERB:

Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen; 13:19,84 min)
Die Zeit, die die anderen im ersten Vorlauf auf 2.800 Meter gerannt sind, hatten wir bei 3.000 Metern. Daher habe ich schon gewusst, dass aus dem zweiten Vorlauf zehn weiterkommen. Aber natürlich wussten auch alle: Es sind noch mindestens 15 Leute dran. Deswegen wurde es auch hinten raus noch mal richtig schnell. Ich habe ja von vornherein gesagt, dass ein 2:40er Schnitt pro Kilometer gut für mich wäre. Ich bin gut drauf, alles hat gut gepasst. Bei meiner ersten EM bin ich Vierter geworden, bei meiner ersten WM stehe ich im Finale. Mo Farah ist zum Beispiel bei seiner ersten WM im Vorlauf ausgeschieden, 2009 ist er Siebter geworden, dann hat er seine Serie gestartet. Ich denke, ich bin da jetzt schon ein bisschen weiter, als ich eigentlich vorher gedacht hätte. Das Finale als Ehrenrunde? Nein, das ist nicht so wie beim Fußball, wo ich noch das Ehrentor schieße, wenn ich 10:0 hinten liege. Ich will den Jungs zeigen: Ich bin Europäer und ich bin auch noch da. Glaubt nicht, dass wir nicht rennen können!

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