Eine lange Bahnsaison fand bei der Militär-WM ihren krönenden Abschluss: Im chinesischen Wuhan konnte sich Langstreckler Amanal Petros über die Silbermedaille im 10.000-Meter-Lauf freuen. Weiter geht es jetzt auf der Straße. Denn Anfang Dezember bestreitet der 24-Jährige seinen ersten Marathon.
Nach 25 Runden auf der 400-Meter-Bahn des 60.000-Zuschauer-Stadions von Wuhan entschied am Mittwochnachmittag die Winzigkeit von fünf Hundertstelsekunden über den Sieg. Das bessere Ende im Spurt um die Goldmedaille über 10.000 Meter bei den Militär-Weltspielen hatte Mohamed Reda El Aaraby. Der Marokkaner setzte sich in der chinesischen Acht-Millionen-Metropole in 28:44,25 Minuten knapp vor Amanal Petros (TV Wattenscheid 01; 28:44,30 min) durch. Mit dem drittplatzierten Hamza Sahli (28:56,68 min) schaffte es ein zweiter Marokkaner aufs Podest.
Trotz der knappen Niederlage in Wuhan sei sein Schützling mit seinem Rennen sehr zufrieden gewesen, berichtete der Wattenscheider Cheftrainer Tono Kirschbaum, der nach dem Rennen kurz Kontakt mit dem Langstreckler hatte. Für den Sportsoldaten Amanal Petros sind die Militär-Weltspiele zudem eine Standortbestimmung für eine Premiere. Denn am 1. Dezember wird der 24-Jährige in Valencia (Spanien) sein Marathon-Debüt bestreiten. Auf die 42,195-Kilometer-Distanz war daher auch in den vergangenen Monaten das Training ausgelegt.
Premiere bei spanischem Traditionslauf
So absolvierte der Bielefelder bereits einen 40-Kilometer-Trainingslauf, ohne dabei an seine Grenzen gehen zu müssen. Auch drei Halbmarathons hat der U23-EM-Zweite von 2017 in dieser Saison bereits hinter sich gebracht, zuletzt am 13. Oktober in Köln. Aufgrund des ausdauerbetonten Trainings und den vielen Überrundungen – 36 Läufer kamen in Wuhan ins Ziel, der letzte knapp neun Minuten hinter den Besten – sind 28:44,30 Minuten und die Silbermedaille für Amanal Petros ein gelungener Tempo-Test für das Abenteuer Marathon.
Für sein Debüt hat sich der EM-Teilnehmer von Berlin einen der ältesten und teilnehmerstärksten Marathons in Spanien ausgesucht. Bereits um 8:30 Uhr wird am 1. Dezember der Startschuss für die 42,195 Kilometer fallen. Dann wird Amanal Petros den längsten Lauf seines Lebens in Angriff nehmen.