DLV-Staffel der M85 setzt mit Weltrekord krönenden Schlusspunkt unter die Hallen-DM

Für den krönenden Abschluss der Deutschen Hallenmeisterschaften der Senioren mit Winterwurf in Erfurt sorgte die DLV-Auswahl über 4x200 Meter mit einem Weltrekord in der M85. Neue deutsche Hallen-Bestleistungen erkämpften sich am dritten Tag der Titelkämpfe Andy Dittmar, Andreas Schulze, Rolf Geese und Barbara Gähling.

Sandra Arm

Herbert E. Müller (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) war bestens vorbereitet. Alle Zwischenzeiten für den Angriff auf den M85-Weltrekord mit der DLV-Auswahl über 4x200 Meter hatte er sich auf die linke Handfläche notiert. Es galt die Zeit des finnischen Quartetts von 3:04,61 Minuten zu unterbieten.

Als Startläufer übergab Eduard Bscheid (TSV Unterhaching) an Herbert E. Müller, der den Staffelstab an Walter Matthes (USV Halle) weitergab. Als Helgo Staack (IGL Reutlingen) auf die Schlussrunde ging, standen die Zuschauer auf der Tribüne auf, klatschten und feuerten den Schlussläufer lautstark an. Im Ziel gab es kein Halten mehr: die Zeit von 2:57,32 Minuten sorgte für reichlich Jubelstimmung beim schnellen Quartett.

Andy Dittmar auch ohne Magnesia mit Bestweite

Im Kugelstoßring sorgte das Magnesia-Verbot bei Andy Dittmar (BiG Basketball in Gotha) für reichlich Unmut. „Magnesia ist seit 25 Jahren mein Trainingsmittel. Das gab es bisher noch nicht, dass ich ohne gestoßen habe“, sagte der Titelgarant in der M45. Noch dazu gesundheitlich ein bisschen angeschlagen, trat er trotzdem in den Ring. Und zeigte, dass auch ohne Magnesia mit ihm zu rechnen ist – er dominierte die Konkurrenz. Im zweiten Durchgang verfolgte ein lauter Schrei die Kugel auf 18,33 Meter. Er verbesserte seine eigene deutsche Hallen-Bestleistung um 25 Zentimeter.

Wenige Minuten zuvor hatte es auch beim Hürdensprint eine neue deutsche Hallen-Bestleistung in der M50 gegeben. Für eine schnelle Zeit im Hürdenwald sorgte Andreas Schulze (TV Herkenrath), der sich in 8,74 Sekunden den Titel holte und acht Hundertstel unter der fast zehn Jahre alten Bestmarke von Martin Vogel (SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken) blieb. Seinen dritten DM-Titel des Wochenendes in der M55 holte Roland Gröger (TopFit Berlin) in 55,83 Sekunden über 400 Meter. Den vierten hatte er mit der Startgemeinschaft TopWeiß Spandau über 4x200-Meter im Visier, das Quartett (M50) wurde jedoch disqualifiziert.

Vor einem guten Jahr war Rolf Geese (LG Göttingen) über 60 Meter Hürden in der M75-Altersklasse in die Liste der Hallen-Bestleistungen gestürmt. Seit Sonntag ist seine Zeit von 10,48 Sekundenschon wieder Geschichte. Er verbesserte seine alte deutsche Bestmarke um 16 Hundertstel auf 10,32 Sekunden. Vier DM-Titel heimste Siegbert Gnoth (TuS Gildehaus) in der M80 ein. Den letzten im Stabhochsprung mit übersprungenen 2,50 Metern. Der Staffel-Weltrekord in der M85 war für Herbert E. Müller das i-Tüpfelchen auf ein erfolgreiches Wochenende. Der M90er hatte zuvor schon vier DM-Titel gewonnen. Seinen letzten über 400 Meter. Nur knapp blieb er dabei in 101,65 Sekunden über seinem erst vor wenigen Wochen aufgestellten Europarekord.

Erfolgreichste DM-Athletin: Tatjana Schilling erkämpft sich sechs Titel

Zur erfolgreichsten Athletin an diesem Meisterschafts-Wochenende avancierte Tatjana Schilling (TSV 1850/09 Korbach), die in ihrer neuen Altersklasse W50 sechs DM-Titel erkämpfte. Drei davon am Abschlusstag. Sie gewann die 400 Meter in 60,85 Sekunden. Im Hürdensprint verfehlte sie die deutsche Hallen-Bestleistung von Olga Becker (ABC Ludwigshafen) nur knapp um drei Hundertstel, Tatjana Schilling gewann in 9,63 Sekunden. Mit der Drei-Kilo-Kugel gelang ihr im letzten Versuch die Tagesbestweite von 13,07 Metern. Mit der Sprintstaffel des TSV Korbach (W40) wurde sie in 2:00,76 Minuten Zweite.

Für eine Topweite mit dem Diskus sorgte Sabine Rumpf (LSG Goldener Grund Selters/Ts.). Sie gewann die W35-Konkurrenz mit 47,92 Metern. Nur drei Wochen hatte die deutsche Bestzeit von Doris Pfennig (LT DSHS Köln) über 400 Meter in der W55 Bestand. Barbara Gähling (LT DSHS Köln) meldete sich mit 63,66 Sekunden eindrucksvoll auf der Bahn zurück. Mit der Kugel dominierte Jana Müller-Schmidt (SG Osterholzer LA), die mit 14,39 Metern siegte. Der Europa- und Weltrekord liegt mit 14,53 Metern in Reichweite.

Als fleißige Medaillensammlerin kam Frauke Viebahn (DJK Blau-Weiß Annen) in der W60 auf vier DM-Titel. Ihren letzten holte sie im Weitsprung mit 4,45 Metern. Ein (Winter-)Wurf-Komplettsieg gelang Ingrid Holzknecht (LG Elmshorn) in der W80. Sie war erfolgreich mit Hammer (25,85 m), Diskus (23,37 m), Speer (19,42 m) und mit der Kugel (8,77 m).

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