| Montreuil

Katharina Trost kratzt über 1.500 Meter an der WM-Norm

Die 1.500 Meter waren bisher meist nur ihre zweite Wahl. Doch das könnte sich bald ändern: Katharina Trost hat am Donnerstag in Montreuil mit Bestzeit von 4:04,29 Minuten eine Weltklasse-Leistung auf die Bahn gebracht und dabei auch Konstanze Klosterhalfen hinter sich gelassen.
Silke Bernhart

Nur neun Hundertstel fehlten zur WM-Norm für Eugene, Oregon (USA; 15. bis 24. Juli): Katharina Trost (LG Stadtwerke München) hat am Donnerstag in Montreuil (Frankreich) über 1.500 Meter das nächste Level erreicht. Mit einer starken letzten Runde kämpfte sich die 26-Jährige noch vor von Platz acht auf Rang drei und schob sich dabei auf der Zielgeraden auch noch an Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4:04,60 min) vorbei, die ihre Rennen auf dieser Strecke zuletzt national stets dominiert hatte, in Montreuil aber auf den letzten 600 Metern den Kontakt zur Spitze abreißen lassen musste.

Am Ende blieben die Uhren für die Münchnerin bei 4:04,29 Minuten stehen. Die einzigen deutschen Athletinnen, die in den vergangenen 20 Jahren schneller waren, waren Konstanze Klosterhalfen und Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen). Mit der Steigerung ihrer Bestzeit um 88 Hundertstel unterbot Katharina Trost nun auch auf der längeren Mittelstrecke eine Schallmauer, nachdem sie im Vorjahr schon über 800 Meter in 1:58,68 Minuten erstmals unter zwei Minuten geblieben war. Sogar unter vier Minuten lief am Donnerstag in Montreuil Siegerin Diribe Welteji (Äthiopien; 3:59,48 min).

Nadine Müller mit EM-Norm

Im Diskuswurf der Frauen deutete die einstige Vize-Weltmeisterin Nadine Müller (SV Halle) an, dass sie sich im Kampf um die internationalen Startplätze nicht so leicht geschlagen geben wird. Die 36-Jährige überbot mit 61,29 Metern erstmals in dieser Saison die EM-Norm für München (15. bis 21. August). Mit dieser Weite sortierte sie sich vorerst auf Platz fünf der deutschen Jahresbestenliste ein, für die Heim-EM können drei Athletinnen nominiert werden.

Auch Dreispringer Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) gelang eine Steigerung. In einem Feld mit Olympiasieger Lazaro Martinez (Kuba), der mit 17,30 Metern knapp seinen einstigen Landsmann Pedro Pablo Pichardo (Portugal; 17,18 m) hinter sich ließ, gelang dem Chemnitzer in Runde sechs der beste Versuch. Dieser wurde mit 16,65 Metern vermessen – Platz vier. Olympiasieger und 18-Meter-Mann Christian Taylor (USA; 16,11 m) kämpft nach seinem Achillessehnen-Riss weiter um Anschluss.

Christina Hering Dritte

Einmal mehr sorgte über 800 Meter der Frauen Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) als Pacemakerin für das richtige Tempo, dem Lokalmatadorin Renelle Lamote (Frankreich; 2:00,68 min) am besten folgen konnte. Christina Hering (LG Stadtwerke München), in der letzten Kurve ein wenig eingekesselt, konnte mit einem starken Schlussspurt noch einige Plätze gutmachen und rannte in 2:01,35 Minuten bis auf Platz drei nach vorne.

Und auch die 5.000 Meter der Frauen gingen mit deutscher Beteiligung über die Bühne: Sara Benfares (LC Rehlingen), gerade erst 21 geworden, war in einem schnellen Rennen gefordert, in dem Daisy Chepkemai (Kasachstan; 14:45,69 min) mit einem Solo zum Meeting-Rekord rannte. Die Rehlingerin blieb dabei als Neunte in 15:39,62 Minuten etwa 15 Sekunden über ihrer vier Wochen alten Bestzeit.

Im ebenfalls hochklassigen Männer-Rennen sorgte der Kenianer Cornelius Kemboi in 13:04,31 Minuten für einen weiteren Meeting-Rekord und ließ damit knapp den Hallen-Vize-Europameister über 3.000 Meter Isaac Kimeli (Belgien) hinter sich. Dieser rannte mit Bestzeit von 13:04,72 Minuten hinter Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) und Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund) auf Rang drei in Europa in diesem Jahr.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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