Mit der Übergabe des Staffelstabs im Präsidentenamt des Badischen Leichtathletik-Verbandes ging am Samstag im Rahmen des BLV-Verbandstags in Schönau eine besondere Ära zu Ende. Nämlich die der zwölfjährigen Amtszeit des Schönauers Philipp Krämer, der den Verband in besonderer Weise gestaltet und geprägt hat.
Bereits 2019 hatte der heute 76-jährige Philipp Krämer sein Ausscheiden beim Verbandstag 2022 angekündigt, nun ließ er seinen Worten Tagen folgen: Am Samstag verabschiedeten ihn die Delegierten und Ehrengäste beim 24. ordentlichen Verbandstag mit stehenden Ovationen aus seinem Amt – genau in jenem Städtchen Schönau im Odenwald, in dem er 1946 geboren wurde und dessen Bürgermeister der SPD-Politiker von 1983 bis 2007 war. Leider konnte Philipp Krämer krankheitsbedingt diese Wertschätzung nicht persönlich entgegennehmen.
Rolf Bader, Vizepräsident Bildung, zeichnete den langjährigen BLV-Präsidenten mit der höchsten BLV-Ehrung aus, dem BLV-Ehrenring, und erinnerte in seiner Laudatio auch an den Moment, in dem er Philipp Krämer gemeinsam mit dem heutigen Vorsitzenden des BLV-Kreis Rhein-Neckar Jürgen Koessler zu überzeugen versucht hatte, das Amt des höchsten Leichtathleten im badischen Lande zu übernehmen. In kurzen Videogrüßen ließ er auch zahlreiche Wegbegleiter zu Wort kommen.
Stets ein Ohr für die Vereine und Athlet:innen
In seiner Zeit als BLV-Präsident hat Philipp Krämer großartige Verdienste um die badische Leichtathletik und darüber hinaus erworben. Wichtigstes Anliegen war ihm dabei stets ein Ohr an "seinen" Vereinen zu haben, was er schon bei seinem Amtsantritt 2010 als Prämisse seines Handelns ausgegeben hatte. Er stellte während seiner Amtszeit den Verband modern und zukunftsfähig auf, so konnte mit dem Mut, neue Wege zu gehen, die Geschäftsstelle in Karlsruhe deutlich vergrößert werden und zählt heute zu den am stärksten aufgestellten hauptamtlichen Teams unter den Landesverbänden.
Ein wichtiger Meilenstein von Krämers Amtszeit war 2019 auch die Gründung der Leichtathletik Baden-Württemberg gGmbH, in die der Leistungssport ausgelagert wurde. Mit einem Gesellschaftermodell, in dem nicht nur die Landesverbände BLV und WLV beteiligt sind,sondern auch der DLV als Spitzenverband, wurde ein erfolgreiches Modellprojekt geschaffen, das der Spitzensportreform des DOSBRechnung trägt.
Darüber hinaus konnte der Verband mit Philipp Krämer an der Spitze national wie international herausragende sportliche Erfolge feiern, sowohl im Nachwuchs- als auch im Aktivenbereich. Mit Goldmedaillen auf europäischer und Welt-Ebene sind hier zuvorderst Verena Sailer, Christina Obergföll, Johannes Vetter und natürlich Malaika Mihambo zu erwähnen. Besonderes Anliegen waren Philipp Krämer aber stets auch die jungen Athleten, denen er auch persönlich mit Rat und als Gesprächspartner zur Seite stand, um den schwierigen Sprung zu den Aktiven zu meistern.
Philipp Krämer zum BLV-Ehrenpräsidenten ernannt
Für sein außerordentliches Wirken hatte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) Philipp Krämer bereits im Juni dieses Jahres mit dem Hanns-Braun-Preis für besondere Verdienste in der Führung der deutschen Leichtathletik ausgezeichnet. „Bei seinem Engagement hat und hatte er stets nicht nur den badischen Raum, sondern die Leichtathletik als Gesamtkonzept im Blick“, heißt es seitens des DLV.
Der Badische Sportbund Nord ehrte in Person von Ehrenpräsident Heinz Janalik den scheidenden BLV-Präsidenten als herausragenden Sportfunktionär im Rahmen des BLV-Verbandstages mit der BSB-Verdienstmedaille.
Zum Ende des BLV-Verbandstages, als die Amtszeit offiziell beendet und mit Michael Schlicksupp (wir berichteten) ein Nachfolger gewählt war, wurde Krämer dann noch durch Beschluss der Delegierten zum Ehrenpräsidenten des Badischen Leichtathletik-Verbandes (BLV) ernannt.