| Crosslauf

Nele Weßel und Jens Mergenthaler überraschen in Darmstadt

Nele Weßel und Jens Mergenthaler haben am Sonntag beim Darmstadt-Cross auf der 1.800-Meter-Strecke triumphiert. Sollte bei der Cross-EM in Italien eine deutsche Mixed-Staffel an den Start gehen, sind die beiden Sieger von Darmstadt damit erste Anwärter auf einen Einsatz.
Svenja Sapper / Wolfram Marx

Im Hinblick auf eine mögliche Qualifikation für die Cross-Europameisterschaften rückten am Sonntag die Mittelstrecken-Läuferinnen und -Läufer in den Fokus. Der Hintergrund: Die Rennen über 1.800 Meter beim Darmstadt-Cross sind entscheidend dafür, ob für die Cross-EM am 11. Dezember in der Nähe von Turin (Italien) eine deutsche Mixed-Staffel nominiert wird – und wenn ja, mit wem.

Zu den erfahrensten Geländeläuferinnen, die diese Strecke in Angriff nahmen, zählte in Darmstadt Elena Burkard – die EM-Finalistin über die Hindernisse trat nach einer krankheitsbedingten Pause zum ersten Mal in der Cross-Saison in Erscheinung. Nachdem die Athletin der LG farbtex Nordschwarzwald das Feld zunächst angeführt hatte, folgte auf der letzten von drei Runden die Attacke von Nele Weßel. Mit Erfolg: In 6:13,2 Minuten zog die Frankfurterin an Burkard (6:15,3 min) vorbei und sicherte sich den Sieg. "Ich bin sehr zufrieden!", sagte Nele Weßel. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich gewinnen kann, weil ich weiß, dass Elena eine sehr starke Crossläuferin ist."

Elena Burkard wird am kommenden Wochenende bei den Deutschen Cross-Meisterschaften in Löningen versuchen, das Einzel-Ticket für Turin klarzumachen. Auch einen Staffel-Einsatz könne sie sich vorstellen, sagte die 30-Jährige, die auf jeden Fall an der Cross-EM teilnehmen möchte. In 6:16,1 Minuten komplettierte die Bremerin Carolin Kirtzel das Podium vor Svenja Pingpank (Hannover Athletics; 6:19,3 min).

Jens Mergenthaler vor Marc Tortell

Bei den Männern setzte sich Jens Mergenthaler (SV Winnenden Leichtathletik; 5:14,4 min) gegen Marc Tortell (Athletics Team Karben; 5:16,7 min) durch. "Ich wollte von Anfang an das Tempo bestimmen", erzählte Jens Mergenthaler. Tortell hielt sich lange auf Position zwei und startete auf der Schlussrunde noch einen Angriff auf die Führungsposition. "Ich dachte zwischendurch, ich komme noch mal an Jens ran", sagte er.

Es gelang Mergenthaler jedoch, den Sieg ins Ziel zu bringen. Dass Tortell zwischenzeitlich näher gekommen war, signalisierten ihm die Zurufe des Publikums, auf den letzten 100 Meter sei er schließlich siegesgewiss gewesen. Der Läufer des Athletics Team Karben war anschließend auch mit Platz zwei glücklich – er hatte im Vorfeld nicht spezifisch für die Cross-Saison trainiert, kann sich aber wie Mergenthaler einen Staffel-Start in Turin gut vorstellen.

Nach 5:20,2 Minuten war dann auch der Deutsche 1.500 Meter-Meister Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) im Ziel. "Auf die Attacke von Jens habe ich zu spät reagiert", meinte er. Der Deutsche 800-Meter-Meister von 2021 Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt) folgte als Vierter (5:25,2 min). Sollte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) eine Staffel nach Italien entsenden, wären die Top Drei aus Darmstadt die ersten Kandidatinnen und Kandidaten für einen Einsatz auf den 4x1.500 Metern.

Nachwuchs dominiert auf der Langstrecke

Die anderen Strecken standen am Sonntag ganz im Zeichen des Deutschen Cross-Cups. Die beiden Schnellsten über die 6.100-Meter-Distanz gehörten dabei beide noch den Jugendklassen an. Im Trikot des LC Olympia Lorsch beeindruckte U20-Athlet Yihun Fantahun Gezahign als Sieger (19:52,8 min). Der erst 16 Jahre alte Elias Matthäus (SC Kirchweyhe und Westerweyhe), im Sommer bei der U18-EM über 3.000 Meter am Start, wurde in 20:37,6 Minuten Zweiter. Auf Platz drei folgte der Luxemburger Bob Bertemes (21:05,8 min) – nicht zu verwechseln mit seinem gleichnamigen Landsmann, der sich als 22-Meter-Kugelstoßer einen Namen gemacht hat.

Bei den Frauen waren es ebenfalls junge Athletinnen, die das 4.300-Meter-Rennen dominierten. Vorneweg rannte in 15:33,7 Minuten Jessica Keller vom TG Worms vor der Sindelfingerin Mia Jurenka (15:44,7 min), die auch auf der Kurzstrecke als Sechste flink unterwegs war – beide sind in der U23 startberechtigt. Das Duo führte lange gemeinsam, bevor sich Keller auf der Schlussrunde von ihrer Kontrahentin absetzen konnte. "Die Strecke lag mir gut. Ich habe gemerkt, dass mir die kleinen Anstiege leichter fielen als Mia, dadurch konnte ich vorbeiziehen", bilanzierte die Siegerin. Weitere Auftritte in der Cross-Saison hat sie nicht geplant.

"Ich wollte eigentlich die ganze Zeit Druck machen für ein schnelles Rennen. Als ich gesehen habe, wie schnell Jessica war, habe ich ein bisschen Tempo rausgenommen, um für die Kurzstrecke Kräfte zu sparen", sagte die Sindelfingerin. Ihr nächstes Rennen bei der Cross-DM soll ihr kommendes Wochenende ein Ticket nach Turin einbringen. Die U20-WM-Starterin über 3.000 Meter Hindernis Julia Rath (LAC Quelle Fürth) wurde Dritte (16:21,5 min).

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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