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Amanal Petros vor Halbmarathon-Debüt in Verona

Für Amanal Petros steht am Sonntag im italienischen Verona sein erster Halbmarathon-Start an. Der gebürtige Eritreer ist nach seinem Höhentrainingslager in Kenia gut drauf und will das Rennen über die 21,0975 Kilometer als Test nutzen – für seine Form und die Zukunftsoption Marathon.
Pamela Lechner

Anfang Ferbruar ist Amanal Petros, der seit diesem Jahr für den TV Wattenscheid startet, aus dem knapp vierwöchigen Höhentrainingslager in Kenia zurückgekommen. Mit einer guten Form, die der EM-Teilnehmer über 10.000 Meter am Sonntag (17. Februar) beim Halbmarathon in Verona (Italien) überprüfen möchte. Dafür, dass es seine Premiere über diese Strecke sein wird, sind die Ziele durchaus ambitioniert.

"Wir hoffen auf eine Zeit von 63 oder 64 Minuten", sagt sein Trainer Tono Kirschbaum. "Damit wäre ich zufrieden." Im Vorjahr sind mit Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) und Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) nur zwei Deutsche unter 64 Minuten geblieben. Das Ergebnis könnte für Amanal Petros zukunftsweisend sein, wird sich doch offenbaren, ob auch die Königsstrecke über die gut 42 Kilometer etwas für ihn ist. "Eigentlich liebäugelt jeder 10.000 Meter-Läufer irgendwann mit dem Marathon", weiß der erfahrene Coach.

Grundlage in Kenia gelegt

Um die rund 21 Kilometer stemmen zu können, wurde zu Jahresbeginn im "Home of Champions" in Iten im profilierten Gelände an der Grundlagen- und Kraft-Ausdauer gearbeitet. Die längsten Läufe gingen über 30 Kilometer. "Amanal hatte sehr gute Trainingswerte und soll auf der Halbmarathonstrecke Erfahrung sammeln", meint sein Trainer, bei dem Amanal seit 2017 am Bundesstützpunkt in Wattenscheid trainiert. Am Wochenende pendelt er nach Bielefeld, hier ist sein bisheriger Heimtrainer Thomas Heidbreder weiter eine wichtige Ansprechperson.

Mit am Start sein wird in Verona auch Trainingskollege Tom Gröschel (TV Wattenscheid 01), der ebenfalls in Kenia war, schon Halbmarathon-Erfahrung mitbringt und einen Frühjahrsmarathon vorbereitet. Ob die beiden im Team laufen können, wird sich zeigen, zumindest können sie sich vor dem Start unterstützen. Während Tom Gröschel lange Rennen eher zurückhaltend angeht, ist Amanal Petros der Typ, der von Euphorie begleitet gerne gleich aufs Tempo drückt.

Das Teilnehmer-Feld in Verona ist trotz der Absage des zweimaligen Marathon-Weltmeisters Abel Kirui (Kenia) stark besetzt. Die Startliste wird von fünf Kenianern angeführt: Die schnellste Bestzeit bringt mit 60:16 Minuten Peter Kwemoi Ndorobo mit, der den Streckenrekord (60:24 min) aus dem letzten Jahr von Edwin Koech angreifen könnte. Bei den Frauen steht die italienische Marathon-Rekordlerin Valeria Straneo unter anderen im Fokus. Dort plant mit der Regensburgerin Thea Heim auch eine deutsche Läuferin ihre Teilnahme.

Fokus im Sommer auf der Bahn

Ein zweiter Halbmarathon-Start könnte Ende April im Rahmen des Paderborner Osterlaufs für Amanal Petros in Frage kommen, ehe sich der Sportsoldat im Sommer wieder auf die Bahn konzentriert. Die WM-Normen über 5.000 (13:22,50 min) und 10.000 Meter (27:40 min) für Doha (Katar; 28. September bis 6. Oktober) sind anspruchsvoll, aber nicht unmöglich. Auch aufgrund der hohen internationalen Norm auf der längsten Bahnstrecke ist der Marathon für spätere Meisterschaftsteilnahmen eine Option.

"Amanal ist hochmotiviert, eine WM-Norm auf der Bahn zu schaffen, auch wenn er sich dazu steigern muss", lobt Tono Kirschbaum die positive Einstellung seines Schützlings. Dieses Temperament könnte zur Folge haben, dass er bei seiner Halbmarathon-Premiere zu ambitioniert anrennt. Potenzial für den Marathon sieht der frühere Leitende Bundestrainer aber auf jeden Fall bei Amanal Petros. Wann dort die Premiere ansteht, steht noch in den Sternen.

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