Der Regen, der erst am Ende der Westdeutschen Meisterschaften in Recklinghausen aufhörte, machte am Sonntag vielen Athletinnen und Athleten einen Strich durch die Rechnung.
So hatte sich Daniel Jansinski (TV Wattenscheid 01) im Diskuswerfen eine bessere Weite als 61,44 Meter erhofft. Mit dieser Leistung setzte er sich recht deutlich vor dem Leverkusener Benedikt Stienen (56,94 m) durch.
„Die äußeren Bedingungen waren alles andere als optimal. Körperlich habe ich mich gut gefühlt, aber das war`s schon. Am Dienstag werfe ich in Luzern. Dort hoffe ich deutlich weiter zu werfen. Die WM-Norm von 65,00 Metern habe ich auf jeden Fall drauf“, befand der 26-Jährige, der in diesem Jahr bereits 64,49 Meter erzielte.
Katharina Molitor unter Wert
Auch das Speerwerfen der Frauen litt unter dem Dauerregen, so dass sich die Olympia-Sechste Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen), die in diesem Jahr schon 62,08 Meter warf, mit bescheidenen 53,21 Metern begnügen musste. „Das war heute nicht mein Tag“, kommentierte die 31-Jährige, der überhaupt nicht behagte, dass sie beim Einwerfen nur zwei Probewürfe absolvieren durfte.
Im Hinblick auf die DLV-Titelkämpfe in Nürnberg befindet sich Katharina Molitor zurzeit voll im Plan. „Wegen der widrigen Witterungsverhältnisse habe ich heute auf meine letzten beiden Versuche verzichtet, weil mir die Verletzungsgefahr einfach zu groß war. Nun setze ich ganz auf den Wettkampf am kommenden Dienstag in Luzern. Danach sehe ich weiter“, sagte die Athletin von Helge Zöllkau.
Auf Nummer sicher
Ganz auf „Nummer sicher“ ging bei dem Regen auch Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01), die in dieser Saison schon 17,20 Meter erreichte. Die frühere Junioren-Europameisterin, die nach einer langen Verletzungsserie wieder fit ist, stieß mit der Kugel lediglich aus dem Stütz und erreichte mit dieser Technik als Siegerin noch respektable 16,32 Meter.
„Bei diesem Stützstoßen kann man noch anderthalb Meter drauf rechnen. Dann müsste ich bei der Weite sein, die ich augenblicklich aufgrund meiner Trainingsleistungen erzielen kann. Nur fehlt mir dazu momentan der entsprechende Wettkampf“, meine die 28-Jährige.
Jonas Hanßen steigert sich
Im 400 Meter-Lauf verbesserte sich der erst 19-jährige Jonas Hanßen (SC Myhl) um beachtliche 1,16 Sekunden auf vielversprechende 46,60 Sekunden und siegte damit vor Alhagie Drammeh (TG Werste, 46,95 sec). Hanßens Spezialdistanz ist die 400 Meter-Hürdenstrecke, auf der er mit 49,87 Sekunden die aktuelle DLV-Bestenliste anführt.
Der Schützling von Harald Eifert hatte sich mit dieser Zeit auch für die U23-EM in Tallinn qualifiziert. Da er in diesem Jahr jedoch fünfmal an einem grippalen Infekt erkrankte, verzichtete er auf die EM. „Jonas kann momentan einen guten Lauf heraushauen, aber noch kein Turnier bestreiten. Nach seinen 49,87 Sekunden über 400 Meter Hürden vor zwei Wochen in Mannheim hatte ich solch eine Zeit wie in Recklinghausen von ihm erwartet“, sagte Harald Eifert. Bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg wird Jonas Hanßen über 400 Meter Hürden starten und zählt dort zu den Titelaspiranten.
Steven Müller überzeugt
Im 200 Meter-Lauf gefiel Steven Müller (LC Paderborn) auf regennasser Bahn mit 21,34 Sekunden. „Für die schlechten Bedingungen bin ich mit dieser Zeit mehr als zufrieden“, kommentierte der zweifache Deutsche Hochschulmeister, der auch gerne noch die 100 Meter gewonnen hätte. Allerdings musste er sich auf dieser Distanz wegen eines schwachen Starts als Zweiter mit 10,84 Sekunden zufrieden geben. Der Titel ging an Marcel Kirstges (LG Rhein-Wied) mit 10,79 Sekunden.
Bei den Frauen lag Janina Kölsch (LC Paderborn) über 100 Meter in 11,91 Sekunden vorn.
Fehlstart von Josefina Elsler
Ihre Teamkollegin Josefina Elsler, die sich ebenfalls Titelchancen ausgerechnet hatte, schied bereits im Vorlauf nach einem Fehlstart aus. Christiana Haack (TV Wattenscheid 01), die zwei Tage zuvor in Zeulenrola gestartet war, verzichtete nach einem kurzen Aufwärmen wegen des Regens auf ihre Teilnahme.
Ein „Opfer“ des Wetters wurde auch Lisa Kurschilgen (TV Wattenscheid 01), die als Zweite im Weitsprung mit 5,81 Metern die DM-Norm von 6,35 Metern verfehlte. Auch die Siegerin Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) blieb mit 5,83 Metern deutlich unter ihren Möglichkeiten.
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