| Rückblick

Das war 2018 – Die Schlagzeilen des Jahres (I)

Vor allem die Heim-EM in Berlin hat das Jahr 2018 geprägt. Wir haben aber auch viele andere kleine und große Geschichten aus der Leichtathletik-Szene erzählt. Was hat uns in den vergangenen zwölf Monaten bewegt? Wir blicken zurück.
Jan-Henner Reitze

Januar

Das Jahr beginnt mit einer traurigen Nachricht. Der Erfinder und Gründer von leichtathletik.de Christian Fuchs ist im Alter von 43 Jahren nach einem schweren Krebsleiden gestorben.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) und seine Vermarktungsagentur, die Deutsche Leichtathletik Marketing GmbH (DLM), haben den TV-Vertrag mit SportA, der Sportrechte-Agentur von ARD/ZDF, vorzeitig bis 2024 verlängert.

Richard Ringer (LC VfB Friedrichshafen) plant sein Training ab sofort selbst.

Der für Schweden startende Armand Duplantis stellt in Reno (USA) mit 5,83 Metern seinen ersten U20-Weltrekord des Jahres auf, in der Halle wird er seine Bestmarke in Clermont-Ferrand (Frankreich) noch auf 5,88 Meter verbessern. Im Sommer lässt er dann drei weitere Rekorde folgen. Höhepunkt: 6,05 Meter und EM-Titel in Berlin.

Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) und Johannes Vetter (LG Offenburg) sind Deutschlands „Leichtathleten des Jahres“ 2017.

In Richtung Heim-EM wollte es Sebastian Bayer (Hamburger SV) noch einmal wissen, aber das Knie macht nicht mit. Der Hallen-Europarekordler im Weitsprung erklärt seine Karriere für beendet.

Christian Coleman steigert den Hallen-Weltrekord über 60 Meter beim Clemson Invitational im US-Bundesstaat South Carolina um zwei Hundertstel auf 6,37 Sekunden. Bei den US-Meisterschaften ist er noch drei Hundertstel schneller.

In 7,08 Sekunden prescht Tatjana Pinto (LC Paderborn) beim ISTAF Indoor die 60-Meter-Gerade hinunter. Nadja Käther (Hamburger SV; 6,56 m) überrascht mit dem Sieg im Weitsprung.

Februar

Es ist offiziell: Die russische Hochspringerin Anna Chicherova muss ihr WM-Silber von 2009 zurückgeben. Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) rückt von Rang drei auf Rang zwei vor.

Stabhochspringer Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) bezwingt beim Indoor Meeting in Karlsruhe mit 5,88 Metern unter anderem Renaud Lavillenie (Frankreich; 5,83 m). Für den DLV-Athleten sollte es der höchste Sprung in einem sehr wechselhaften Jahr sein.

Schon zwei Wochen vor dem ersten Startschuss ist die Hallen-DM in Dortmund ausverkauft.

Rasanter Hürdensprint beim PSD Bank Meeting in Düsseldorf. In 7,83 Sekunden und 7,85 Sekunden belegen Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) und Cindy Roleder (SV Halle) hinter den US-Girls Christina Manning (7,77 sec) und Sharika Nelvis (7,80 sec) die Plätze drei und vier.

Frauen-Power prägt die Hallen-DM in Dortmund. Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) läuft deutschen Rekord über 3.000 Meter (8:36,01 min). Tatjana Pinto sprintet in 7,06 Sekunden Meisterschaftsrekord über 60 Meter und Cindy Roleder (7,84 sec) holt sich den Titel im Hürdensprint zurück.

Mit der deutschen U18-Hallen-Bestleistung (21,42 sec) über 200 Meter setzt Daniel Regenfuß (LG Langen) das Highlight der Jugend-Hallen-DM in Halle/Saale.

Weitspringerin Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01) holt sich in Glasgow (Großbritannien) mit einem Satz auf 6,83 Meter den Gesamtsieg der World Indoor Tour.

Johannes Vetter hat seine Form gut ins neue Jahr gebracht. Sein Speer fliegt bei einem Testwettkampf im Trainingslager in Südafrika auf 91,22 Meter.

März

Bei der Hallen-WM in Birmingham (Großbritannien) findet David Storl (SC DHfK Leipzig) mit 21,44 Metern und Silber zu seiner Meisterschafts-Form zurück. Hochspringer Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2,29 m) überrascht mit Bronze, genauso Sosthene Moguenara im Weitsprung (6,85 m).

Michael Norman (USA) verbessert bei den US-College-Meisterschaften in College Station, Texas, den Hallen-Weltrekord über 400 Meter auf 44,52 Sekunden.

Der Speer des Weltmeisters fliegt früh in der Saison noch weiter. 92,70 Meter beim Winterwurf-Europacup in Leira (Portugal) für Johannes Vetter.

Mit einem Probetraining bei Borussia Dortmund macht Usain Bolt (Jamaika) nach dem Ende seiner Sprintkarriere Schlagzeilen. Auch anderswo verfolgt er seine Fußball-Ambitionen, zuletzt in Australien. Verpflichtet wurde der Weltrekordler aber bisher nirgendwo.

April

Caterina Granz (LG Nord Berlin) gewinnt bei den Studenten-Weltmeisterschaften im Crosslauf in St. Gallen die Goldmedaille.

Die Deutschen Meister im Halbmarathon heißen Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg; 74:14 min) und Karsten Meier (LG Braunschweig; 65:22 min). Ausgetragen wurde die Meisterschaft in Hannover.

Der deutsche Rekordler im Stabhochsprung muss wieder mit einem gesundheitlichen Rückschlag fertig werden. Bei Tim Lobinger ist erneut eine Leukämie-Erkrankung diagnostiziert worden.

Bei den Deutschen Meisterschaften über 20 Kilometer Gehen in Naumburg überzeugt Christopher Linke (SC Potsdam; 1:20:40 h), aber auch die DLV-Geherinnen melden sich zurück in Richtung internationalem Geschäft. Mit Emilia Lehmeyer (Polizei SV Berlin; 1:32:46 h), Saskia Feige (1:33:23 h) und Teresa Zurek (beide SC Potsdam; 1:33:30 h) erfüllt gleich ein Trio die EM-Norm.  

Hürdensprinterin Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen) ist die neue Athletensprecherin im DLV.

Der Weltverband IAAF gibt neue Regeln für hyperandrogene Sportlerinnen bekannt, die ab dem 1. November gelten sollen. Weil Caster Semenya (Südafrika) dagegen vorgeht, wird die Regel ausgesetzt. Eine Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofes CAS steht aus.

Im Rahmen des Düsseldorf-Marathon holen sich Fabienne Amrhein (MTG Mannheim; 2:32:34 h) und Tom Gröschel (TC Fiko Rostock; 2:15:20 h) die deutschen Meistertitel.

Mai

Es werden Dopingvorwürfe gegen den dreimaligen 1.500-Meter-Weltmeister und Olympiasieger von 2008 Asbel Kiprop (Kenia) bekannt.

Eine Top-Leistung zu wiederholen ist schwerer, als sie einmalig zu erzielen. So die Weisheit. Die DLV-Speerwerfer meistern auch diese Aufgabe mit Bravour. Beim Diamond League-Auftakt werfen mit Thomas Röhler (LC Jena; 91,78 m), Johannes Vetter (91,56 m) und Andreas Hofmann (MTG Mannheim; 90,08 m) drei Athleten in einem Wettkampf mehr als 90 Meter weit. Das gab es noch nie in der Geschichte.

Anna Gehring (ASV Köln; 33:33,96 min) und Sebastian Hendel (LG Vogtland; 29:13,64 min) gewinnen die Titel bei den Deutschen 10.000-Meter-Meisterschaften in Pliezhausen.

Mit 19,39 Metern meldet sich Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) beeindruckend stark aus ihrer Babypause zurück.

Stabhochspringerin Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) gibt bekannt, dass ihr wegen Herzproblemen ein Defibrillator eingesetzt wurde. Ihre Karriere setzt sie fort.

Sieg und die beste Zeit eines DLV-Athleten über 10.000 Meter seit 20 Jahren. Richard Ringer triumphiert beim Europacup in London (Großbritannien) in 27:36,80 min.

Vize-Weltmeister Rico Freimuth (SV Halle) beendet nach dem Zehnkampf in Götzis (Österreich) auch vorzeitig die Saison.

Juni

Nach ihrem besten Jahr 2012 haben Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) immer wieder Verletzungen zurückgeworfen. Die Zweite der Hallen-EM 2013 über 3.000 Meter beendet ihre Karriere.

Kugelstoßer Niko Kappel (VfL Sindelfingen) steigert den Para-Weltrekord in Leverkusen auf 14,02 Meter, den er bei der Para-EM allerdings an den Polen Bartosz Tyszkowski (14,03 m) verlieren wird.

Wegen eines Teilrisses der Achillessehne muss Stabhochspringerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) die Heim-EM abschreiben.

Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt; 6.549 Punkte) und Arthur Abele (SSV Ulm 1846; 8.481 Punkte) gewinnen das Stadtwerke Ratingen Mehrkampf-Meeting und tanken Selbstvertrauen für die EM.

Mehr:

<link news:66843>Das war 2018 – Die Schlagzeilen des Jahres (II)

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