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Florence Kiplagat Favoritin in Chicago, Männerfeld ohne große Stars

In Chicago (USA) wird am Sonntag (11. Oktober) der zweite international bedeutende Herbst-Marathonklassiker gestartet. Zwei Wochen nach Berlin gehört auch das Rennen in den USA zu den World Marathon Majors (WMM). Was das Männer-Elitefeld angeht, ist Chicago dieses Mal jedoch nicht so spektakulär besetzt wie gewöhnlich. Bei den Frauen ist Florence Kiplagat die Favoritin.
Jörg Wenig

Große Namen, wie sie in den vergangenen Jahren immer wieder in Chicago am Start waren, – beispielsweise Kenenisa Bekele (Äthiopien), Dennis Kimetto oder auch Eliud Kipchoge (beide Kenia), der vor zwei Wochen in Berlin gewann – fehlen dieses Mal in Chicago. Sammy Kitwara (Bestzeit: 2:04:28 h), sein kenianischer Landsmann Dickson Chumba (2:04:32 h) und der Äthiopier Endeshaw Negesse (2:04:52 h) sind die schnellsten Läufer auf der Startliste. Bei den Frauen geht die Kenianerin Florence Kiplagat (2:19:44 h) als Favoritin ins Rennen. 

Mit zuletzt gut 40.000 Läufern im Ziel ist Chicago der weltweit zweitgrößte Marathon hinter New York. Immer wieder versuchten die Veranstalter in den vergangenen Jahren die Serie von absoluten Weltklassezeiten, die in Berlin im Männerrennen gelaufen wurden, zu toppen. Doch schneller als in Berlin lief der Sieger eines Chicago-Marathons zuletzt 2009.

Verzicht auf Tempomacher

Nur zweimal war in den letzten zehn Jahren die prestigeträchtige Männer-Siegzeit in Berlin langsamer als in Chicago, obwohl das Athletenbudget der Amerikaner deutlich höher sein dürfte als das des deutschen Race-Direktors Mark Milde. Immerhin, unter den zehn schnellsten je auf einem rekordkonformen Kurs gelaufenen Zeiten kommen zwei aus Chicago. Eine weitere stammt aus Frankfurt, der Rest aus Berlin.

Den Chicagoer Anspruch der letzten Jahre erfüllt das Männerfeld am Sonntag nicht. Man will, so heißt es offiziell von Veranstalterseite, dieses Jahr den Wettbewerb um den Sieg in den Vordergrund stellen und verzichte daher auch auf Tempomacher. Man darf gespannt sein, was daraus am Sonntag wird. Es klingt fast wie eine Entschuldigung im Voraus – dafür, dass die Siegzeit wohl nicht das Niveau der vergangenen Jahre haben wird. Dabei hatte es auch mit Tempomachern in Chicago zuletzt sehr spannende und hochklassige Duelle gegeben.

Florence Kiplagat mit Siegesambitionen

Mit Sammy Kitwara und Dickson Chumba kehren jene beiden Läufer nach Chicago zurück, die vor einem Jahr hinter Eliud Kipchoge die Ränge zwei und drei belegten. Beide liefen damals ihre nach wie vor aktuellen persönlichen Rekorde: Kitwara war nach 2:04:28 Stunden im Ziel, Chumba erreichte 2:04:32 Stunden.

Bei voraussichtlich sehr guten Wetterbedingungen für die Eliteläufer muss sich Florence Kiplagat gleich mit vier Äthiopierinnen auseinandersetzen. Die kenianische Halbmarathon-Weltrekordlerin (65:09 min), die 2011 in Berlin ihre Marathon-Bestzeit von 2:19:44 Stunden lief und seitdem keine Zeit mehr unter 2:20 Stunden erreichte, trifft am Sonntag unter anderen auf Mulu Seboka (2:21:56 h), Birhane Dibaba (2:22:30 h), Yebrgual Melese (2:23:23 h) und Amane Gobena (2:23:30 h).

„Ich war in Chicago schon auf dem Podium, aber ich habe hier noch nicht gewonnen – das wird am Sonntag mein Ziel sein“, sagte Florence Kiplagat, die vor einem Jahr in Chicago Rang zwei belegte.

Die Favoriten bei den Männern:

Sammy Kitwara (KEN; 2:04:28 h)
Dickson Chumba (KEN; 2:04:32 h)
Endeshaw Negesse (ETH; 2:04:52 h)
Abera Kuma (ETH; 2:05:56 h)
Wesley Korir (KEN; 2:06:13 h)
Felix Kiprotich (KEN; 2:06:59 h)
Sammy Ndungu (KEN; 2:07:04 h)
Lucas Rotich (KEN; 2:07:17 h)

Die Favoriten bei den Frauen:

Florence Kiplagat (KEN; 2:19:44 h)
Mulu Seboka (ETH; 2:21:56 h)
Birhane Dibaba (ETH; 2:22:30 h)
Yebrgual Melese (ETH; 2:23:23 h)
Amane Gobena (ETH; 2:23:30 h)
Kayoko Fukushi (JPN; 2:24:21 h)
Meskerem Assefa (ETH; 2:25:58 h)

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