Hindernis-Ass Gesa Felicitas Krause hat am Samstag beim Paderborner Osterlauf mit Rang zehn für die beste deutsche Platzierung über 10 Kilometer gesorgt. In der Männer-Konkurrenz legten zwei deutsche U23-Athleten starke Zeiten hin, die Siege gingen nach Äthiopien. Am Nachmittag glänzte aus deutscher Sicht besonders Rabea Schöneborn bei ihrem Halbmarathon-Debüt.
Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) war vier Tage zuvor aus der Höhe von Flagstaff, Arizona (USA) nach Deutschland zurückgereist. Beim Paderborner Osterlauf wollte sie am Samstag in einer hochklassigen internationalen Frauen-Konkurrenz ihre vier Jahre alte 10-Kilometer-Bestmarke von 33:29 Minuten angreifen. Mit einer starken zweiten Streckenhälfte (16:40 min) kam sie dieser Marke am Ende sehr nahe und belegte schließlich in 33:32 Minuten Rang zehn.
"Nach einem Höhentraining ist es schwieriger Tempo zu machen", erklärte Gesa Krause, "dafür ist man nicht so schnell aus der Puste." So konnte sie ab Kilometer sechs noch einmal Druck machen und damit auch die Österreicherin Nada Ina Pauer (LG Telis Finanz Regensburg; 34:12 min) überholen, die zur Streckenhälfte knapp vor ihr gelegen hatte. Mit ihrer Zeit, die im Rahmen ihrer Resultate von 2015 und 2016 lag, war die 26-Jährige zufrieden. Drittschnellste Deutsche: Mittelstrecklerin Diana Sujew (LG Eintracht Frankfurt; 34:43 min). Der Sieg ging an Alemtsehay Asefa Kasegn, die nach 31:36 Minuten im Ziel 14 Sekunden Vorsprung auf Alemaddis Eyayu Sisay (beide Äthiopien) herausgelaufen hatte.
Jens Mergenthaler und Lukas Eisele überzeugen
Schnellster Mann auf den 10 Kilometern von Paderborn war mit Yasin Hajy (27:35 min) ebenfalls ein Äthiopier, er kam eine Sekunde vor Landsmann Ashenafi Moges Weldegiorgis ins Ziel. Auf Platz zwölf und 14 überzeugten zwei deutsche U23-Läufer: Jens Mergenthaler (SV Winnenden; 29:17 min) und Lukas Eisele (LG Filder; 29:25 min) steigerten ihre Bestmarken deutlich.
Zudem unterstrichen sie bei der Auftakt-Veranstaltung im <link>Deutschen Nachwuchsläufer-Cup, dass sie auch 2019 wieder den Sieg in der U23 unter sich ausmachen werden. Schneller als Mergenthaler waren auf dieser Strecke 2018 nur zwei Deutsche, Eisele hätte sich im Vorjahr mit seiner Zeit auf Platz fünf in Deutschland eingereiht. Nur sechs Sekunden über Hausrekord blieb auf Platz 16 der drittbeste Deutsche Philipp Reinhardt (LC Jena; 29:33 min).
"Ich bin sehr zufrieden", gab Jens Mergenthaler zu Protokoll. Er habe sich im Vorfeld eine Zeit von 29:15 bis 29:30 Minuten zum Ziel gesetzt. Dass er fast unter dem Radar der Zuschauer gelaufen war und daher trotz starker Zeit nicht im Rampenlicht stand, damit konnte er leben. "Ich laufe gerne im Schatten und mag die Rolle als Underdog." Deutlich mehr hatte zuvor der aussichtsreichste Deutsche Amanal Petros (TV Wattenscheid 01) im Fokus gestanden. Er musste jedoch nach rund sechs Kilometern mit Rückenproblemen aussteigen.
Rabea Schöneborn lässt im Halbmarathon aufhorchen
Im Halbmathonlauf gab Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin) am Nachmittag bei hochsommerlichen Temperaturen um 25 Grad ihr Debüt auf der rund 21,1 Kilometer langen Distanz und überraschte als beste deutsche Läuferin mit einem zweiten Platz in 1:14:15 Stunden. Mit diesem Resultat ließ sie selbst die deutschen Männer hinter sich.
„Da ich keine Vergleichsmöglichkeiten auf dieser Strecke habe, kann ich diese Zeit für mich nur bedingt einschätzen. Vom Rennverlauf und meinem Gefühl her bin ich jedoch mit meiner Leistung sehr zufrieden, denn verletzungsbedingt konnte ich erst Anfang des Jahres mit meinen Saisonvorbereitungen beginnen. Zudem sind ungefähr bei Kilometer 17 meine Pacemaker weggebrochen, sodass ich die letzten Kilometer alleine laufen musste,“ berichtete die Berlinern.
Zu gerne hätte die 25-Jährige, die sportlich bisher noch ein wenig im Schatten ihrer etwas schnelleren Zwillingsschwester Deborah sowie ihrer älteren Schwester Lena – 2008 Olympiasiegerin im Modernen Fünfkampf – stand, auch die Norm für die Universiade erfüllt. Diesen Richtwert, der bei 1:13:30 Stunden liegt, verfehlte sie zwar noch, doch ihr Debüt zeigte, dass er nicht außer Reichweite liegt.
Besu Sado dominiert das Frauen-Rennen
Siegerin im Halbmarathon wurde erwartungsgemäß Besu Sado in 1:10:33 Stunden. Die 23 Jahre alte Äthiopierin, die in der Domstadt ebenfalls ihre Premiere auf dieser Strecke feierte, kommt von den kürzeren Distanzen. Zuletzt war sie beim Residenzlauf in Würzburg in 31:56 Minuten Fünfte über 10 Kilometer geworden. Zudem ist auf ihrer sportlichen Visitenkarte eine 1.500-Meter-Bestzeit von 3:59,47 Minuten zu finden. 2016 war sie in Rio auf dieser Strecke Olympia-Neunte geworden.
Bei den Männern setzte sich Victor Kiplangat (Uganda), der auf den letzten Kilometern noch einmal richtig Dampf machte, in der neuen persönlichen Bestzeit von 1:01:44 Stunden vor Yakob Tsighe (Eritrea, 1:13:39 h) und Kosgei Kirui (Kenia, 1:05:07 h) durch. Schnellster deutscher Läufer war Christoph Mattner aus Schwerin auf Platz sieben in 1:16:14 Stunden.
Zeitangaben: netto
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