Dass er im Moment sprichwörtlich wie "in Sieben-Meilen-Stiefeln" unterwegs ist, hat Homiyu Tesfaye in diesem Sommer schon mehrfach bewiesen. Beim Diamond League-Meeting in Oslo legt der Frankfurter am Mittwoch (11. Juli) genau eine Meile zurück - und könnte dabei den deutschen Rekord ins Visier nehmen.
3:49,22 Minuten. Dort steht seit dem Jahr 1988 der deutsche Rekord von Jens-Peter Herold, gelaufen in Oslo. An gleicher Stelle könnte diese Marke knapp 26 Jahre später ausgelöscht werden. Homiyu Tesfaye hat über 1.500 Meter schon bestechende Form bewiesen. Bei einem ähnlich starken Auftritt wie bei den Diamond League-Meetings in Rom (Italien) und Doha (Katar) könnte der Rekord in Reichweite kommen.
Mission EM-Norm heißt es für Arne Gabius über 5.000 Meter. 13:35,00 Minuten sollten in dem erlesenen Feld locker drin sein. Wenn es klappt, kann sich der Vize-Europameister überlegen, ob er in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August) seine Silbermedaille verteidigt oder über 10.000 Meter an den Start geht, wo die Norm schon abgehakt ist.
Sosthene Moguenara in Weltklasse-Feld
Die Reise nach Eugene (USA) hatte sich David Storl wegen Nackenproblemen nicht zumuten wollen. Beim Pfingstsportfest in Rehlingen zeigte der Weltmeister am Montag mit Saisonbestleistung und 21,15 Metern allerdings, dass er immer besser in Form kommt. In Oslo wartet wieder starke Konkurrenz aus den USA in Person von Christian Cantwell, Reese Hoffa und Joe Kovacs.
Sehr gute Erinnerungen an ihren Diamond League-Auftritt in Shangai (China) hat Sosthene Moguenara: Die Wattenscheiderin war dort mit 6,79 Metern Dritte geworden. Daran möchte sie anknüpfen, in einem Feld, das einem WM-Finale nahe kommt.
Im Diskuswerfen will die dominierende Athletin der vergangenen beiden Jahre wieder zuschlagen: Sandra Perkovic (Kroatien). Von den starken DLV-Diskuswerferinnen wird die Olympiasiegerin diesmal von Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik-Freunde) herausgefordert.
Silvio Schirrmeister will Richtung 49-Sekunden-Grenze
Weltmeister Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) hoffen im Stabhochsprung auf einen Aufwärtstrend. Beiden fehlt nicht die EM-Norm (5,70 m). Mit Renaud Lavillenie (Frankreich) ist der Favorit auf EM-Gold mit von der Partie.
Silvio Schirrmeister hat einen Platz im 400-Meter-Hürden-Rennen ergattert, indem eine Siegerzeit unter 49 Sekunden drin ist. Genau dort möchte der Dresdner in diesem Sommer hin, am liebsten bei der EM. Im Speerwerfen will Thomas Röhler (LC Jena) die EM-Norm (82,50 m). Im vergangenen Jahr hatte der 22-Jährige als Dritter in Oslo 82,83 Meter erzielt, ein gutes Omen?
Im Hochsprung steigt mit Blanka Vlasic (Kroatien) eine ganz große ihrer Disziplin in den Sommer ein, in dem ihre Landfrau Ana Simic schon Ansprüche auf die nationale Wachablösung anmeldete. Beide können die Rangfolge mit internationaler Konkurrenz im direkten Duell ausfechten.