Mit einem Sprung auf 7,03 Meter hat Malaika Mihambo am Freitag in Brüssel das Diamond League-Finale für sich entschieden und 50.000 US-Dollar Siegprämie gewonnen. Auch Konstanze Klosterhalfen über 5.000 Meter und Diskuswerferin Kristin Pudenz schafften es aufs Podest.
Das war der bisher lukrativste Sprung ihrer Karriere. Mit einem Satz auf 7,03 Meter hat Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) am Freitag das Finale der Diamond League in Brüssel (Belgien) für sich entschieden. Belohnung ist nicht nur eine Wild Card für die WM in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober), für die sie sowieso schon nominiert ist, sondern auch 50.000 US-Dollar Siegprämie.
Wie schon im gesamten Saisonverlauf war der Wettkampf die nächste Demonstration der Stärke. Bei eher feuchten Bedingungen und Temperaturen um 17 Grad landete die Europameisterin in den ersten beiden Runden noch knapp vor der Sieben-Meter-Marke (6,97 m; 6,99 m), um diese dann im dritten Versuch mit 7,03 Metern zu überbieten und auf weitere Versuche zu verzichten. Im neunten Freiluftwettkampf des Sommers ist es der sechste mit einer sieben vor dem Komma. Eine tolle Ausgangsposition für die WM. Am nächsten an die Überfliegerin des Jahres kam Weltmeisterin Brittney Reese (USA; 6,85 m) im sechsten Durchgang heran. Auf den dritten Platz sprang Siebenkämpferin Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien; 6,73 m).
"<link news:71724>Auch heute habe ich mich ein bisschen geschont. Denn der Fokus liegt auf dem Training für die WM. Die drei Sprünge heute waren eine gute Simulation für die Qualifikation in Doha", erklärte Malaika Mihambo. "Bei meinem besten Versuch war ich 20 Zentimeter vor dem Brett. Das zeigt, es gibt noch Raum für Verbesserungen."
Konstanze Klosterhalfen mittendrin in der Weltklasse
Den nächsten Beweis, dass sie inzwischen mit den allerbesten der Welt mithalten kann, erbrachte Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen). Über 5.000 Meter lief das Spitzentrio den abschließenden Kilometer unter 2:40 Minuten, darunter war auch die deutsche Rekordlerin. Letesenbet Gidey (Äthiopien; 14:29,54 min) hatte die Hatz um den Sieg etwa zwei Runden vor Schluss eröffnet, das Feld gesprengt und musste nur Sifan Hassan (Niederlande; 14:26,26 min) noch vorbeiziehen lassen.
Im Kampf um Rang zwei hatte die Äthiopierin knapp die Nase vor Konstanze Klosterhalfen, die als Dritte in 14:29,89 Minuten nur drei Sekunden über ihrem deutschen Rekord blieb, bei dem sie die ersten Kilometer deutlich schneller gelaufen war.
"<link news:71724>Das war eine harte Generalprobe für die WM. Das Rennen gibt auf jeden Fall Selbstvertrauen für Doha. Welche Strecke ich dort laufen werde, entscheiden wir erst in den kommenden Tagen", erklärte die 22-Jährige. "<link news:71724>Das 1.500-Meter-Rennen in Zürich hat sich sogar noch ein wenig besser angefühlt als der Lauf heute."
Auch Kristin Pudenz auf dem Podest
Als Dritte im Diskuswerfen (63,73 m) bestätigte Kristin Pudenz (SC Potsdam) nicht nur einmal mehr ihre große Konstanz in diesem Sommer, sondern darf sich über 10.000 US-Dollar Preisgeld freuen. Weiter als die Deutsche Meisterin warfen nur Yaimé Perez (Kuba), die den Diskus im sechsten Versuch auf 68,27 Meter segeln ließ und Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien; 66,00 m). Die weiteren DLV-Starterinnen bei der WM Claudine Vita (SC Neubrandenburg; 62,15 m) und Nadine Müller (SV Halle; 61,39 m) belegten die Plätze fünf und sieben.
Bei den Männern setzte sich der Schwede Daniel Stahl (68,68 m), dem noch ein großer Titel fehlt, deutlich gegen die Konkurrenz durch. Lukas Weißhaidinger (Österreich; 66,03 m) wurde Zweiter vor Fedrick Dacres (Jamaika; 65,27 m). Zu dieser Weite fehlte Christoph Harting (SCC Berlin; 64,03 m) nur ein guter Meter. In diesem Bereich bewegte sich allerdings auch der Rest der Konkurrenz, der Olympiasieger wurde Achter.
Dina Asher-Smith und Noah Lyles Sprintkönige des Abends
Gina Lückenkemper (SCC Berlin) erwischte über 100 Meter kein gutes Rennen. In 11,45 Sekunden wurde sie Achte. Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 10,88 sec) ließ die siebenmalige Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser Pryce (Jamaika; 10,95 sec) hinter sich.
Über 200 Meter der Männer setzte sich der Jahresschnellste Noah Lyles (USA; 19,74 sec) durch. Trotz des kühlen Wetters steigerten Weltmeister Ramil Guliyev (Türkei; 19,86 sec) und Andre de Grasse (Kanada; 19,87 sec) dahinter ihre Saisonbestzeiten.
Über 100 Meter Hürden ließ Cindy Roleder (SV Halle) bis zur ersten Hürde gegenüber der starken Konkurrenz Zeit liegen. In 13,12 Sekunden konnte sie als Sechste aber noch die zeitgleiche Europameisterin Elvira Herman (Weißrussland) hinter sich lassen. Die Weltmeisterin von 2015 Danielle Williams (Jamaika; 12,46 sec) gewann vor Weltrekordlerin Kendra Harrison (USA; 12,73 sec).
Christian Taylor schlägt Will Claye
Im Dreisprung entschied Olympiasieger Christian Taylor (USA; 17,85 m) das Duell gegen seinen Landsmann Will Claye (17,22 m) diesmal deutlich für sich. Dank 4,83 Meter und Saisonbestleistung im ersten Versuch meldete sich Ekaterini Stefanidi (Griechenland) im Stabhochsprung nach Rang sieben in Zürich (Schweiz) wieder ganz vorne zurück.
Im Hochsprung reichten Mariya Lastiskene 1,99 Meter zum Sieg. Die unter neutraler Flagge startende Weltmeisterin war nach dieser Höhe schon allein im Wettbewerb und versuchte sich noch dreimal vergeblich an 2,04 Metern.
Richard Ringer in 13:25,12 Minuten Sechster
Außerhalb der Diamond League-Kategorie feierte der Belgier Isaac Kimeli in 13:13,02 Minuten einen Heimsieg über 5.000 Meter. Richard Ringer (LC Rehlingen) konnte das Tempo der Spitzengruppe auf dem abschließenden Kilometer nicht mehr mitgehen und lief nach 13:25,12 Minuten als Sechster durchs Ziel. Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg; 13:42,92 min) wurde Zehnter. Amanal Petros (TV Wattenscheid 01) hatte auf einen erneuten Angriff auf die WM-Norm (13:22,50 min) wegen einer Erkältung im Vorfeld des Rennes verzichtet.
Über die 400 Meter der Frauen im Vorprogramm kam Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg; 53,62 sec) als Fünfte an. Klar vorne weg lief Hallenweltmeisterin Courtney Okolo (USA; 52,13 sec).
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