| Halbmarathon in Ras Al Khaimah

Julien Wanders bricht Mo Farahs Halbmarathon-Europarekord

Julien Wanders hat beim Halbmarathon in Ras Al Khaimah den Europarekord von Mo Farah gebrochen. Der Schweizer erreichte bei dem Lauf über die genau 21,0975 Kilometer lange Strecke eine Zeit von 59:13 Minuten und verbesserte die Bestmarke des britischen Superstars damit deutlich.
Jörg Wenig/alex

Julien Wanders (Schweiz) blieb am Freitag beim Halbmarathon in Ras Al Khaimah in 59:13 Minuten ganze 19 Sekunden unter dem bisherigen Europarekord. Der bisherige Rekordhalter Mo Farah (Großbritannien) war 2015 in Lissabon (Portugal) 59:32 Minuten gelaufen. Der erst 22-jährige Julien Wanders, der im vergangenen Jahr bereits Mo Farahs Europarekord über 10 Kilometer gebrochen hatte, belegte bei dem hochkarätigen Rennen in den Vereinigten Arabischen Emiraten Rang vier.

Für Julien Wanders war es bereits der dritte Europarekord binnen vier Monaten. Im vergangenen Oktober steigerte er sich zunächst über 10 Kilometer auf 27:32 Minuten. Dann verbesserte er diese Marke beim Silvesterlauf in der Nähe von Paris auf 27:25 Minuten. Nun nahm der junge Schweizer, der große Teile des Jahres in Kenia lebt, Mo Farah einen weiteren prestigeträchtigen Kontinentalrekord ab. Wenn Wanders eines Tages zum Marathon wechselt, kann er zu einem großen europäischen Konkurrenten von Farah werden.

Zum ersten Mal zehn Läufer unter einer Stunde

Kenias Sieger Stephen Kiprop lief mit 58:42 Minuten eine Weltklassezeit und stellte den Streckenrekord ein. Hinter ihm folgten die Äthiopier Abadi Hadis und Fikadu Haftu in 58:44 beziehungsweise 59:08 Minuten auf den Plätzen zwei und drei. Der Halbmarathon in Ras Al Khaimah hatte eine einmalige Breite in der Spitze: Auch der elftplatzierte Läufer – der aus Kenia stammende Türke Kaan Kigen Özbilen, der mit 59:48 einen Landesrekord aufstellte – erzielte noch eine Zeit von unter einer Stunde. Zum ersten Mal blieben damit mehr als zehn Läufer bei einem Halbmarathon unter der 60-Minuten-Barriere.

In einem spannenden Finish setzte sich bei den Frauen Senbere Teferi in 65:45 Minuten mit einem äthiopischen Rekord ganz knapp vor zwei Landsfrauen durch. Zweite wurde zeitgleich die Halbmarathon-Weltmeisterin Netsanet Gudeta, Rang drei belegte mit nur einer Sekunde Rückstand Zeineba Yimer (65:46 min). Beide Siegzeiten sind auch Jahresweltbestzeiten.

Dramatischer Zieleinlauf bei den Frauen

Einen dramatischen Zieleinlauf gab es bei den Frauen. Die ersten drei Athletinnen trennte nach 21,0975 Kilometer gerade einmal eine Sekunde. Mit der 23-jährigen Senberi Teferi setzte sich dabei eine Newcomerin durch. Die Äthiopierin erzielte bei ihrem ersten Halbmarathon-Wettkampf auf Anhieb eine Landesrekordzeit von 65:45 Minuten. Allerdings ist sie im vergangenen Jahr schon einmal Marathon gelaufen, so dass eine Halbmarathondistanz für sie nichts wirklich neues war.

Nach einer Babypause meldete sich die frühere Halbmarathon-Weltrekordlerin Peres Jepchirchir zurück. Die Kenianerin, die in Ras Al Khaimah vor zwei Jahren mit 65:06 Minuten eine globale Bestzeit aufgestellt hatte, wurde Sechste (67:36 min).

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