Stabhochspringerin Katharina Bauer hat am zweiten Tag der NRW-Hallenmeisterschaften in Dortmund Selbstvertrauen für die nationalen Titelkämpfe in zwei Wochen getankt. Die Leverkusenerin überflog 4,50 Meter und fühlt sich gut wie nie.
Viele Athleten nutzten die NRW-Hallenmeisterschaften als Probelauf für die in zwei Wochen an gleicher Stelle stattfindende Hallen-DM (17./18. Februar). Sehr zufrieden mit ihrem Abschlusstest zeigte sich Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen), die sich im Stabhochsprung über respektable 4,50 Meter schwang und damit sicher den Titel vor ihrer Teamkollegin Pia Möllers (4,15 m) gewann.
„Ich habe mich vor allem gefreut, dass ich die Höhen von 4,30 und 4,50 jeweils im ersten Versuch gemeistert habe. Dabei habe ich bewusst die 4,40 ausgelassen,“ betonte die Hallen-DM-Zweite von 2015. Nachdem die 27-Jährige, für die das Jahr 2017 wegen einer schweren Handverletzung nur ein Übergangsjahr war, die 4,50 Meter sicher gemeistert hatte, ließ sie die Höhe 4,61 Meter auflegen, die eine neue Hallenbestleistung bedeutet hätte. Allerdings scheiterte sie daran dreimal knapp.
„Die Höhe war da, nur habe ich den Anlauf um einen Schritt unterlaufen,“ erklärte die Athletin von Leszek Klima. Und sie fügte hinzu: „Ich fühle mich zurzeit in der Form meines Lebens. Für die Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund bin ich gut gerüstet. Hinzu kommt, dass ich in diesem Winter bereits zweimal auf der Anlage in der Helmut-Körnig-Halle gesprungen bin.“
Beauty Somuah schnellste U20-Sprinterin
Einen erfreulichen Doppelerfolg feierte Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01): 24 Stunden nach ihrem Sieg über 60 Meter Hürden in 8,42 Sekunden sicherte sich die 23-Jährige auch den Titel über 60 Meter flach in 7,53 Sekunden. Genau so schnell war in der weiblichen Jugend U18 Beauty Somuah (ASV Köln), die ebenfalls in 7,53 Sekunden deutlich vor ihrer Teamkollegin Cynthia Kwofie (7,70 sec) durchs Ziel fegte.
„Da hat heute alles gepasst", freute sich die hoffnungsvolle Nachwuchssprinterin, die bei den Nordrhein-Meisterschaften mit 7,51 Sekunden sogar noch ein wenig schneller war. Die frühere Tänzerin, die im Freien eine 100-Meter-Bestzeit von 11,79 Sekunden hat, ist im vergangenen Jahr noch für die DJK Rasensport Aachen Brand gestartet.
Noel Thorwesten kommt bei 6,75 Sekunden an
Im 60-Meter-Sprint der Männer steigerte sich Noel Thorwesten (LC Paderborn) von 6,80 auf 6,75 Sekunden und ließ damit den beiden Wattenscheidern Martin Brieger (6,78 sec) und Kevin Ugo (6,80 sec) keine Chance. „Gegenüber meinen letzten Rennen war dieser Lauf schon deutlich besser. Allerdings war er noch nicht perfekt, sodass ich im Hinblick auf die Deutschen Hallenmeisterschaften noch weitere Verbesserungsmöglichkeiten für mich sehe,“ sagte der 19-Jährige, der im Vorjahr noch in der Jugendklasse startete.
Einen Tag nach ihrem Dreisprung-Titel (12,53 m) war Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) auch im Weitsprung (6,12 m) erfolgreich. „Meine Weiten gehen in Ordnung, denn ich arbeite seit September letzten Jahres im Polizeidienst, und da kann ich nicht mehr so viel trainieren wie früher,“ erläuterte die 27-Jährige. Das Bemerkenswerte: Im Dreisprung gewann sie ihren sechsten Titel in Folge.
Im Weitsprung fehlte Westfalenmeister Philipp Menn (LG Kindelsberg Kreuztal) wegen Rückenproblemen. So war der Weg frei für Marcel Kirstges (TSV Bayer 04 Leverkusen), der mit 7,49 Metern noch die Hallen-DM-Norm schaffte. „Durch meinen Wohnort- und Trainerwechsel muss ich mich erst einmal neu orientieren“, sagte der gebürtige Düsseldorfer, der zum Jahresende vom LAZ Saar 05 zum TSV Bayer Leverkusen gewechselt hatte und dort bei Hans-Jörg Thomaskamp trainiert. Den weitesten Flug zeigte außer Wertung jedoch Prothesenspringer Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 8,22 Metern.
Mohamed Mohumed macht Tempo
Ein starkes Rennen absolvierte Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund) im 3.000-Meter-Lauf der männlichen Jugend U20. Unterstützt von seinem Teamkollegen Elias Schreml, der tags zuvor die 800 Meter gewonnen hatte, erreichte er als souveräner Sieger hervorragende 8:24,28 Minuten. Der Schützling von Bundesnachwuchstrainer Pierre Ayadi ist bisher lediglich im Freien mit 8:23,14 Minuten einmal schneller gewesen. Die von Andre Pollmächer betreute Lea Kruse (Schalke 04) kam in der U18 zu sicheren Erfolgen über 800 (2:17,54 min) und 1.500 Metere (4:32,12 min). Dabei hatte man nicht den Eindruck, dass sie an ihre Leistungsgrenzen ging.
Einen Tag nach seinem zweiten Platz über 60 Meter Hürden kam Zehnkämpfer Maximilian Kluth (ART Düsseldorf) mit der Kugel mit 15,07 Metern zu Titelehren in der U20. Da ihm in Minden keine Leichtathletik-Halle zur Verfügung steht, bestritt Maximilian Busse (SV Minden) ohne ein spezielles Sprung-Training seinen Wettkampf. Dennoch gewann der frühere Handballer den Weitsprung-Titel mit beachtlichen 7,26 Metern.
Das Kugelstoßen der Männer war eine klare Angelegenheit für den Leverkusnener Jan Josef Jauschede, der seine Jahresbestweite von 17,96 auf 18,17 Meter steigerte.
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