| WM Peking 2015

Katharina Molitor feuert im letzten Versuch den Gold-Wurf ab

Speerwerferin Katharina Molitor hat sich am Sonntag bei der WM in Peking (China) im letzten Durchgang mit einer neuen Bestleistung von 67,69 Metern die Goldmedaille geholt. So weit kam in diesem Jahr weltweit keine Athletin. Titelverteidigerin Christina Obergföll erreichte mit Saisonbestleistung von 64,61 Metern Rang vier.
Pamela Ruprecht / Silke Morrissey

Das Speerwurf-Finale kam schwer in Gang, doch spätestens in Runde drei waren die DLV-Athletinnen hellwach. Denn nach dem dritten Durchgang stand Katharina Molitor mit 64,74 Metern auf einem Medaillenplatz. Aber erst mit ihrem letzten Versuch schob sich die Leverkusenerin auf den Gold-Rang. Mit einer fantastischen Steigerung ihrer alten Bestmarke (66,40 m) um mehr als einen Meter auf 67,79 Meter überholte sie noch die Chinesin Huihui Lyu. Diese hatte in Runde fünf mit Heimvorteil im Rücken einen Asienrekord von 66,13 Metern ausgepackt und die Führung vor der Südafrikanerin und Bronzemedaillengewinnerin Sunette Viljoen (65,79 m) übernommen.

Damit geht der WM-Titel nach 2009 (Steffi Nerius) und 2013 (Christina Obergföll) auch 2015 wieder nach Deutschland. Glückwünsche gab es sogleich von Titelverteidigerin Christina Obergföll (LG Offenburg), die mit ihrer besten Leistung der Saison (64,61 m) den vierten Rang belegen konnte. U23-Europameisterin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken; 62,98 m) komplettierte den starken DLV-Auftritt mit Rang sieben bei ihrer WM-Premiere. In der Qualifikation hatte sie mit 65,92 Metern eine Bestleistung aufgestellt.

Die Vierte im Bunde, die Olympia-Dritte Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen), verpasste den Endkampf und schloss den Wettkampf mit 59,88 Metern und Platz zehn ab. Die zweimalige Olympiasiegerin Barbora Špotáková übertraf zwar knapp die 60-Meter-Marke (60,08 m), aber auch das reichte für die Tschechin nicht für weitere drei Versuche.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB:

Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen; 67,69 m)
Im Vorfeld habe ich vielleicht von einer Medaille geträumt - aber dass es Gold wird, hätte ich niemals gedacht. Das ist unglaublich! Im Erwachsenenbereich ist das jetzt meine erste internationale Medaille. Die "Leichtathletik"-Zeitschrift hat geschrieben, dass es zehn Jahre nach Silber bei der U23-EM Zeit wäre für eine weitere Medaille. Die jetzt endlich zu holen, ist einfach unbeschreiblich. Es war in der Saison schon oft so, dass ich im letzten Versuch am weitesten geworfen habe. Da legt man noch mal alles rein und guckt, was dabei rauskommt. Technisch scheint der Wurf ganz gut gewesen zu sein.

Christina Obergföll (LG Offenburg; 64,61 m)
Ich bin zufrieden, nach der Saison! Ich bin als 15. der Welt angereist und reise als Vierte ab. Im Wettkampf habe ich mich wahnsinnig schwer getan, ich bin froh, noch das Beste rausgeholt zu haben. Ich freue mich für Katharina, das war ein super Ding! Dass der Wurf gut war hat man sofort gesehen. Sie hat einen unheimlich guten Armzug. Wenn sie es schafft, flüssig aus den Beinen zu arbeiten, kommt ihr Arm voll aufs Gerät. Sie hat noch nie eine internationale Medaille bei den Frauen geholt und jetzt gleich Gold.

Christin Hussong (LAZ Zweibrücken; 62,98 m)
Nach dem zweiten Versuch war ich Siebte. Ich habe durchgezählt und Linda Stahl und Barbora Spotakova waren hinter mir. Da habe ich schon gedacht, das reicht nicht. Besonders dass Linda rausgeflogen ist, tut mir leid. Die 62,98 Meter aus dem vierten Versuch waren mein drittbester Wurf dieses Jahr und der viertbeste Wurf meiner Karriere. Das erste Mal in einem WM-Finale zu stehen ist schon was anderes. Ich weiß, was die anderen draufhaben. Aber mein Vater [Trainer Udo Hussong] hat mir bis zum letzten Versuch gesagt: Du kannst da auch vorne mitwerfen. Klar hätte ich gerne noch mal an meine Bestleistung geworfen. Aber das Ergebnis geht vollkommen in Ordnung!

Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen; 59,88 m):
Der Wettkampf war innerhalb von 20 Minuten vorbei. Technisch war das total beschissen. Ich war von Anfang an total nervös. In den letzten Wochen fehlte das Selbstvertrauen. Dieses Jahr war schwierig für mich. Mein Trainer kann in so einem Wettkampf eigentlich nicht viel sagen, ich merke ja selbst, was falsch läuft. Das so schnell wieder hinzukriegen ist schwer. Am Donnerstag starte ich noch in Zürich, am Sonntag beim ISTAF. Am Tag darauf habe ich dann schon wieder meine erste Nachtschicht im Krankenhaus, die fängt um 13 Uhr an.

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