Beim Diamond League-Meeting in Paris hat Diskuswerferin Kristin Pudenz am Samstag als Vierte mit 64,37 Metern unterstrichen, dass sie den Anschluss an die Weltspitze hergestellt hat. Im Kugelstoßen gelangen Weltmeister Tom Walsh gleich vier 22-Meter-Versuche.
In den vergangenen Jahren verpasste Diskuswerferin Kristin Pudenz (SC Potsdam) die internationalen Höhepunkte, weil national zu viele Athletinnen noch besser waren. In dieser Saison hat sich das geändert. Der Deutschen Meisterin ist ein Startplatz bei der WM in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) sicher. Am Samstag beim Diamond League-Meeting in Paris (Frankreich) bewies die 26-Jährige mit der Einstellung ihrer Bestleistung (64,37 m), dass sie auch mit der Weltspitze mithalten kann.
Wie schon am vergangenen Wochenende in Birmingham (Großbritannien) wurde die Universiade-Siegerin von 2017 Vierte. Gleichzeitig sicherte sie sich einen Startplatz beim Diamond League-Finale in Brüssel (Belgien; 6. September).
Der Sieg in Paris ging an die Weltmeisterin von 2015 Denia Caballero (Kuba; 66,91 m) vor Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien; 65,01 m) und der Chinesin Feng Bin (64,60 m). Nadine Müller (SV Halle; 62,32 m) belegte den siebten Platz und ist ebenfalls in Brüssel dabei. Die dritte DLV-WM-Starterin Claudine Vita (SC Neubrandenburg; 60,80 m) verpasste als Zehnte ein Ticket fürs Diamond League-Finale.
Kevin Mayer begeistert Landsleute mit zwei Bestleistungen
Zehnkampf-Weltrekordler Kevin Mayer (Frankreich) hat in diesem Jahr bisher auf einen kompletten Mehrkampf verzichtet. Dass er für die Verteidigung seines WM-Titels oder sogar einen Angriff auf seine Bestmarke (9.126 Punkte) gerüstet ist, bewies er vor Heimpublikum mit zwei Bestleistungen in einem Dreikampf. Die Kugel wuchtete er erstmals über die 17 Meter (17,08 m), die 110 Meter Hürden legte der 27-Jährige in 13,55 Sekunden zurück. 7,50 Meter im Weitsprung machten den klaren Gesamtsieg (2.886 Punkte) perfekt.
„Mir fällt niemand ein, der im Zehnkampf 17 Meter weit stoßen konnte“, erklärte der Franzose. „Jetzt kann ich es nicht abwarten, in Doha an den Start zu gehen.“
Auch Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied; 2.621 Punkte) zeigte sich als Dritter im Dreikampf fit für die WM. Die Hürden absolvierte er in Saisonbestzeit von 14,29 Sekunden, auch die Leistungen im Kugelstoßen (14,78 m) und Weitsprung (7,39 m) waren solide.
Sam Kendricks über sechs Meter, Will Claye über 18 Meter
Im Stabhochsprung flog Weltmeister Sam Kendricks (USA) im dritten Versuch über 6,00 Meter, nachdem er schon nach seinem Sprung über 5,86 Meter allein im Wettbewerb war. Lokalmatador Renaud Lavillenie (Frankreich; 5,60 m) musste sich mit Rang sechs zufrieden geben. Bei den Frauen stellte Alysha Newman mit 4,82 Metern einen Landesrekord für Kanada auf.
Dreispringer Will Claye (USA; 18,06 m) übersprang zum zweiten Mal in diesem Sommer die 18 Meter und flog Weltmeister und Olympiasieger Christian Taylor (USA; 17,82 m) davon. Seine Favoritenrolle für die WM über 200 Meter bestätigte US-Athlet Noah Lyles mit einem Sieg in 19,65 Sekunden vor Weltmeister Ramil Guliyev (Türkei; 20,01 sec).
Auch Gina Lückenkemper steht im Diamond League-Finale
Über 100 Meter der Frauen setzte sich Olympiasiegerin Elaine Thompson (Jamaika; 10,98 sec) vor Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste; 11,13 sec) und Dafne Schippers (Niederlande; 11,15 sec) durch. Die EM-Dritte machte damit ihre Teilnahme beim Diamond League-Finale in Brüssel klar und überholte in der Punkte-Wertung der Qualifikation noch Gina Lückenkemper (SCC Berlin). Die DLV-Athletin war in Paris nicht am Start und rutschte im Quali-Ranking auf Rang acht, der aber auch noch für ein Ticket reicht.
Ansteigende Form bewies Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen), der im zweiten Versuch 2,26 Meter meisterte und Vierter wurde. Nur bei seiner Saisonbestleistung in Garbsen (2,30 m) ging es in diesem Sommer schon höher. Mit 2,28 Metern übersprang Sieger Michael Mason (Kanada) nur eine Höhe mehr.
Die nächste solide Zeit, aber noch mit Luft nach oben, erreichte Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen; 13,56 sec) als Dritter im B-Lauf über 110 Meter Hürden. Das Rennen gewann der Olympia-Dritte Dimitri Bascou (Frankreich; 13,38 sec). Den A-Lauf entschied Daniel Roberts (USA; 13,08 sec) in langer Hose für sich.
Weitere Titelverteidiger in Form für Doha
Mit einer Serie von vier 22-Meter-Stößen hat Weltmeister Tom Walsh das Kugelstoßen dominiert. Sein bester Versuch wurde mit 22,44 Metern vermessen. Auch dem Weltmeister von 2015 Joe Kovacs (USA) gelang mit 22,11 Metern ein 22-Meter-Versuch. Dritter wurde der Brasilianer Darlan Romani mit 21,56 Metern.
Mit 15,05 Metern und der drittbesten Weite ihrer Karriere unterstrich Yulimar Rojas (Venezuela), dass sie ihren Weltmeistertitel im Dreisprung erfolgreich verteidigen könnte. Über 400 Meter Hürden war Karsten Warholm (Norwegen) in 47,26 Sekunden der Konkurrenz wieder weit voraus. Mit der zweitschnellsten Zeit seiner Karriere zeigte auch er, dass in Doha für ihn wieder der WM-Titel möglich ist.
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