| Sprint-Meeting Clermont

Lucas Jakubczyk kratzt am deutschen Rekord

Clermont bleibt ein gutes Pflaster für die deutschen Sprinter: Auch beim zweiten Test-Wettkampf der DLV-Athleten purzelten am Samstag im US-Bundesstaat Florida die EM-Normen. Über 100 Meter näherte sich der Berliner Lucas Jakubczyk in 10,07 Sekunden sogar bis auf eine Hundertstel dem fast 29 Jahre alten deutschen Rekord von Frank Emmelmann.
Silke Morrissey

Strahlender Sonnenschein, 30 Grad und – teils unzulässiger – Rückenwind: Die schnellen deutschen Männer und Frauen, die sich gerade in Florida auf die Saison vorbereiten, hatten beim Sprint-Meeting in Clermont beste Bedingungen. Und die nutzten sie.

Im Vorlauf hatte zu starker Rückenwind Lucas Jakubczyk (10,16 sec) noch einen Strich durch die EM-Norm für Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August) gemacht. Im Finale gab’s an der Normerfüllung (+1,5 m/sec) dann keinen Zweifel mehr.

In 10,07 Sekunden zog der 29-Jährige in der ewigen deutschen Bestenliste auf Platz zwei mit Martin Keller (LAZ Leipzig) gleich. „Endlich habe ich mal Glück mit dem Wind gehabt“, freute er sich auf Facebook. Der Lohn: Vorläufig Platz eins der europäischen Bestenliste und eine Abkühlung im Pool.

Schnellster Mann war am Samstag in 10,03 Sekunden Gerald Phiri aus Sambia. Den Hallen-Weltmeister von Sopot (Polen), Richard Kilty (Großbritannien; 10,12 sec), ließ Lucas Jakubczyk hinter sich. Auf Platz fünf bestätigte Martin Keller in 10,20 Sekunden die EM-Norm.

Julian Reus mit nächster Norm

Der Deutsche Meister Julian Reus hatte über 100 Meter ebenfalls schon zuvor den Richtwert für Zürich abgehakt. Am Samstag legte der Wattenscheider in 20,55 Sekunden über 200 Meter nach. Auch er hatte auf Facebook für seine Fans gleich eine Einschätzung parat: „Das Stehvermögen kommt und die Spritzigkeit in den nächsten Wochen sicher auch!“

Der Leverkusener Aleixo-Platini Menga musste über 100 Meter zwar den Platz an der deutschen Spitze an Lucas Jakubczyk abgeben. Über 200 Meter konnte er ihn aber gegenüber Julian Reus verteidigen. Hinter dem Kanadier Gavin Smellie (20,33 sec), in dessen Lauf allerdings irregulärer Rückenwind (+2,1 m/sec) geherrscht hatte, wurde er als bester Deutscher in 20,43 Sekunden Zweiter. Im Vergleich zum Saison-Auftakt vor zwei Wochen steigerte er sich noch einmal um 15 Hundertstel.

Tatjana Pinto schlägt Weg nach Zürich ein

Für Staffel-Europameisterin Tatjana Pinto (LG Brillux Münster) waren die 11,54 Sekunden im Vorlauf nur ein Aufgalopp. Im Finale machte sie als Viertplatzierte in 11,32 Sekunden mit einer Punktlandung die Norm für Zürich klar. Der Sieg ging an die Jamaikanerin Simone Facey (11,09 sec), für Inna Weit (LC Paderborn) wurden 11,39 Sekunden gestoppt, für Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) 11,48 Sekunden.

Weitere gute Ergebnisse gab es wenig später auch auf der doppelt so langen Strecke. Die Deutsche Meisterin Inna Weit entschied das nationale Duell gegen die Deutsche Hallen-Meisterin Rebekka Haase in 23,34 zu 23,47 Sekunden knapp für sich. Den Sieg holte sich die jüngst von einer Dopinganklage freigesprochene Jamaikanerin Veronica Campbell-Brown (22,94 sec).

Pech mit dem Wind hatte über 110 Meter Hürden der Leipziger Erik Balnuweit. Im Finale rannte er nach starken 13,45 Sekunden über die Ziellinie – neun Hundertstel unter der EM-Norm. Allerdings blies der Wind 0,4 Meter pro Sekunde zu stark von hinten. Ähnliches war ihm schon im Vorjahr passiert: 2,1 Meter pro Sekunde Rückenwind hatten ihm da bei einer Zeit von 13,32 Sekunden die WM-Norm zunichte gemacht.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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