| Weltmeisterschaften 2017

Rose Chelimo holt Marathon-Gold - Tola und Heinig mit solider Leistung

Spannend bis auf die letzten Meter war am Sonntagnachmittag der Marathon der Frauen bei den Weltmeisterschaften in London. Die gebürtige Kenianerin Rose Chelimo, seit 2016 für Bahrain startberechtigt, setzte sich nach 42,195 Kilometern in 2:27:11 Stunden vor der zweimaligen Weltmeisterin Edna Kiplagat aus Kenia (2:27:18 h) durch. Bronze ging überraschend an die zeitgleiche US-Amerikanerin Amy Cragg. Die beiden deutschen Starterinnen Fate Tola und Katharina Heinig verkauften sich bei ihrem WM-Debüt auf Platz 22 und 39 ordentlich.
Jörg Wenig / Alexandra Dersch

Chelimo revanchierte sich damit für die Niederlage beim Boston Marathon im April, damals hatte sich Kiplagat kurz vor dem Ziel entscheidend abgesetzt. Die Braunschweigerin Fate Tola beendete den Lauf mit Oberschenkelproblemen nach 2:33:39 Stunden auf Platz 22. Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt) lief nach 2:39:59 Stunden auf Rang 39 ins Ziel.

Bei den Männern hatte sich zuvor Geoffrey Kirui durchgesetzt. Der 24-jährige Kenianer, der im April bereits den Boston-Marathon gewonnen hatte, siegte bei den Titelkämpfen in London in 2:08:27 Stunden. Sieben Kilometer vor dem Ziel hatte Kirui den bis dahin führenden Äthiopier Tamirat Tola überholt. Der Dubai-Marathon-Sieger wurde Zweiter mit 2:09:49 Stunden. Die Bronzemedaille gewann Alphonce Simbu (Tansania), der nach 2:09:51 Stunden über die Ziellinie auf der Tower Bridge lief.

Ein starkes Rennen zeigte einmal mehr der Brite Callum Hawkins, der bei den Olympischen Spielen in Rio (Brasilien) vor einem Jahr bereits mit Rang neun überrascht hatte. Der Schotte wurde nun in London Vierter und lief mit 2:10:17 Stunden sogar eine persönliche Bestzeit. Deutsche Läufer waren beim WM-Marathon der Männer nicht am Start.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF:

Fate Tola (LG Braunschweig):
Ich wollte länger mit der Spitzengruppe mitlaufen, aber mein Oberschenkel hat Probleme gemacht. Das Tempo wurde etwas schneller und der linke Oberschenkel hat sich mehr gemeldet. Ich konnte nicht mehr mitgehen. Vor zwei Wochen haben die Schmerzen im linken Oberschenkel angefangen. Deshalb konnte ich im Training nicht die Zeiten laufen, die ich wollte. Allein im Wind war es dann schwer. Ich habe alles gegeben und bin unter diesen Umständen mit 2:33 zufrieden. Es bedeutet mir viel, bei dieser WM am Start gewesen zu sein. Allerdings war die Zeit nach Hannover zu kurz. Ich hätte sechs Monate bis zum nächsten Rennen gebraucht. Jetzt werde ich ein bisschen massiert, gehe duschen und freue mich auf meine Tochter. Ich möchte im nächsten Jahr bei der EM in Berlin starten. Es kommt für mich nicht in Frage, wieder im April und dann bei der EM zu laufen. Wie das planbar ist, muss ich mit dem DLV besprechen.

Katharina Heinig (LG Eintracht Frankurt):
Die Strecke war nicht einfach. Ich habe etwas ruhiger angefangen. Dann konnte ich in einer kleinen Gruppe eine Läuferin nach der anderen einkassieren. Die dritte Runde war noch okay, aber die vierte war hart. Ich habe gemerkt, dass die Sonne, die Anstiege und der Gegenwind doch mehr Energie gekostet haben. Hinten raus war es eine Qual, es ging darum an Läuferinnen dran zu bleiben, wieder an neue ranziehen. Das habe ich auch geschafft und mich ein paar Plätze vorgearbeitet. Die Zeit war dann völlig egal. Es ist schön, dass ich unter 2:40 geblieben bin. Bei einer Bestzeit von 2:28 erwartet man vielleicht etwas anderes. Aber es war ein Meisterschaftsrennen. Es ist meine erste WM und dafür war es, denke ich, okay. Ich habe jetzt eine Woche Urlaub, dann fange ich wieder mit dem Training an. Im Herbst sind noch Rennen geplant, welche genau weiß ich noch nicht. Die EM in Berlin ist das nächste große Ziel. Bei einer WM möchte ich auch sehr gerne wieder starten und dann eine deutlich bessere Leistung abliefern.

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