800-Meter-Ass Marc Reuther hat am Sonntag beim World Challenge-Meeting im niederländischen Hengelo gleich beim Saisondebüt das EM-Limit deutlich unterboten. Im Hürdensprint zogen sich Cindy Roleder und Gregor Traber gegen stärkste Konkurrenz achtbar aus der Affäre.
Im von Jonathan Kitilit (Kenia; 1:43,77 min) angeführten 800-Meter-Feld erfüllte der Deutsche Hallenmeister Marc Reuther (Wiesbadener LV) als Achter in 1:45,42 Minuten nicht nur souverän das EM-Limit, sondern preschte lediglich um zwei Zehntelsekunden am Hausrekord vorbei. „Ich habe noch ein paar taktische Fehler gemacht, von daher bin ich zuversichtlich, dass bald eine 1:44 vorne steht“, kommentierte der 21-Jährige, der am Freitag (8. Juni) in Dessau den nächsten Start plant.
Drei Wochen nach ihren 12,81 Sekunden beim Diamond League-Meeting in Shanghai (China) und drei Tage nach ihren 12,89 Sekunden in St. Pölten (Österreich) lieferte Hürden-Sprinterin Cindy Roleder (SV Halle) mit 12,95 Sekunden ihre in dieser Saison drittbeste Zeit ab – als Vierte im von Olympiasiegerin Brianna McNeal (USA; 12,66 sec) gewonnenen Rennen. Die in Shanghai noch knapp vor ihr platzierte U23-Europameisterin Isabelle Pedersen (Norwegen; 13,04 sec) ließ die Athletin von Wolfgang Kühne hinter sich.
„Bis zur siebten Hürde lief es gut, die habe ich aber dann erwischt und bin ins Straucheln geraten“, sagte die Europameisterin, die am Donnerstag (7. Juni) in Oslo (Norwegen) ihren nächsten Wettkampf absolviert.
Gregor Traber: „Bin gut drauf“
Acht Tage, nachdem er in Weinheim in 13,38 Sekunden schnell wie nie zuvor in die Saison gestartet war, glänzte Hürdensprinter Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) als Vierter mit 13,50 Sekunden. Lediglich dem aus Russland stammenden Weltmeister von 2015 Sergey Shubenkov (13,23 sec), dem Olympia-Zweiten Orlando Ortega (Spanien; 13,38 sec) und dem Olympia-Vierten Pascal Martinot-Lagarde (Frankreich; 13,42 sec) musste er Vortritt gewähren.
„Hinten war ich zu dicht an der Hürde, dadurch habe ich Rhythmus und Speed verloren“, betonte der 25-Jährige. „Aber ich bin gut drauf. In erster Linie ist wichtig, dass ich gesund bleibe.“
Über eine Meile (1.609,30 m) erkämpfte Diana Sujew (LG Eintracht Frankfurt) in 4:28,38 Minuten Platz neun. Es gewann Jenny Simpson (USA) in 4:25,71 Minuten.
Scherbarth und Heinle hadern mit dem Anlauf
Im Stabhochsprung setzte sich Weltmeister Sam Kendricks (USA) mit 5,81 Meter durch. Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen), der bereits zweimal die EM-Norm erfüllt hat, bewältigte als Siebter 5,30 Meter, kam danach aber überhaupt nicht mehr mit dem Anlauf zurecht.
Auch Weitspringer Fabian Heinle (VfB Stuttgart) haderte mit dem Anlauf. Seine im dritten Durchgang erzielten 7,75 Meter brachten im von Weltmeister Luvo Manyonga (Südafrika; 8,18 m) Platz sieben. „Der Wind hat zwischendrin gedreht, ich habe nie richtig das Bett erwischt. Es war aber gut, gegen starke internationale Konkurrenz zu springen“, meinte Fabian Heinle.
Vom Publikum frenetisch gefeiert, stürmte Quasi-Lokalmatadorin Dafne Schippers (Niederlande) in 22,44 Sekunden zum 200-Meter-Sieg. Im Hochsprung setzte die unter neutraler Flagge startende Russin Mariya Lasitskene mit 2,03 Meter ihre Siegesserie fort – Welt-Jahresbestleistung.
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