Mark Hollis (USA) hat am Samstag mit 5,75 Metern die fünfte Auflage der Stabhochsprung Classics in Leverkusen gewonnen. Lokalmatador Karsten Dilla zeigte als Zweiter seinen besten Wettkampf seit langem. Die Kulisse, ein barockes Schloss, versprühte besonderen Charme.
US-Vizemeister Mark Hollis hat am Samstag in Leverkusen seine Siegesserie fortgesetzt. Im zweiten Anlauf flog er über 5,73 Meter. 5,85 Meter waren für den 29-Jährigen diesmal noch zu hoch und somit auch der Meetingrekord von 5,82 Metern. Am Dienstag hatte sich der US-Hallenmeister in Landau auf 5,83 Meter verbessert und war damit auf Platz zwei der Weltrangliste gesprungen.
"Mark springt in einer anderen Liga", lobte Karsten Dilla (TSV Bayer 04 Leverkusen), der seinen besten Wettkampf seit Wochen zeigte und erst an 5,73 Metern scheiterte. Übersprungene 5,63 Meter brachten dem EM-Teilnehmer Platz zwei. "Am Anfang der Saison habe ich mir 5,80 Meter vorgenommen. Da ich jetzt allmählich wieder reinkomme, kann ich vielleicht in Berlin oder Aachen noch einmal angreifen", sagte der Schützling von Jörn Elberding.
Kracher: Karsten Dillas Anlaufmusik
Besonderer Kracher: Karsten Dillas Anlaufmusik "Stäänefleejer" (Sternenflieger) von der Kölner Stimmungsband Kasalla - nicht nur rhythmisch, sondern auch vom Text her absolut passend. Der viermalige koreanische Meister Minsub Jin, 2009 U18-Weltmeister, kam mit 5,53 Metern auf den Bronzerang. Er bereitet sich in Leverkusen auf die Asienspiele vor.
Der Deutsche Vize-Meister Marvin Caspari (TSV Bayer 04 Leverkusen) überquerte als Vierter 5,43 Meter und kam damit dicht an seinen Hausrekord heran. Auf Platz fünf meldete sich sein Klubkollege Hendrik Gruber zurück. Mit nur zwölf Schritten Anlauf schaffte er 5,33 Meter. "Ich bin überhaupt nicht in die Saison gekommen, musste mich erst selber wieder richtig sortieren", begründete der Dritte der Hallen-DM, warum er sich bislang in diesem Sommer rar gemacht hat.
Dynamischer Daniel Clemens
Daniel Clemens (LAZ Zweibrücken), im Vorjahr Militär-Europameister und Dritter der U23-EM, gefiel durch seinen überaus dynamischen Anlauf und bewältigte als Sechster ebenfalls 5,33 Meter. Przemyslaw Czerwinski (Polen; 5,33 m), einst EM-Dritter und vor acht Jahren über 5,80 Meter gesprungen, holte Platz sieben. Dem sechsfachen kanadischen Meister Jason Wurster brachten 5,18 Meter Rang acht.
Der 30-Jährige, der Vollzeit arbeitet, absolviert lediglich zwei Technik- und eine Krafteinheit pro Woche und hat sich drei Wochen Urlaub genommen, um in Europa Wettkämpfe bestreiten zu können. Der DM-Dritte Tom Konrad (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste mit ebenfalls 5,18 Metern zufrieden sein. Ohne gültigen Versuch blieben der Deutsche Meister Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen) und der Brasilianer Augusto Dutra Da Silva De Oliveira, vergangenes Jahr WM-Finalist und Anfang März bei der Hallen-WM Siebter.
Muskelfaserriss stoppt Rens Blom
Rens Blom (Niederlande), der eigentlich nach dem Aachener Domspringen am 3. September den Stab in die Ecke stellen wollte, musste in Leverkusen passen. "Ich habe mir vor drei Wochen einen Muskelfaserriss zugezogen", erklärte der Weltmeister von 2005.
Nach vier Auflagen im Stadion wurde das von Michel Frauen inszenierte Meeting nun am barocken Schloss Morsbroich ausgetragen - eine traumhafte Kulisse mit historischem Charme. Der Anlaufsteg führte über einen Springbrunnen. Allerdings spritzte kein Wasser. Stattdessen wurden bei erfolgreichen Versuchen Flammen entfacht. Einige hundert Zuschauer säumten die Anlage.
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