Die DLV-Hürdensprinter Matthias Bühler und Gregor Traber haben sich am Donnerstag im Halbfinale der WM gut verkauft. Für den Einzug ins Finale reichte es noch nicht.
Wieder hat Matthias Bühler (LG Offenburg) einen guten Lauf erwischt, wieder konnte er sich steigern. 13,34 Sekunden bedeuteten Rang drei in seinem Halbfinale und die Einstellung der Bestzeit aus dem Jahr 2012. Der Franzose Dimitri Bascou (13,16 sec) und Titelverteidiger David Oliver (USA; 13,17 sec) waren noch eine Nummer zu groß. Um einen Finalplatz über die Zeit zu ergattern waren 13,25 Sekunden gefragt. In diesen Bereich möchte der 28-Jährige im kommenden Olympia-Jahr vordringen.
Das gilt auch für Gregor Traber (VfB Stuttgart) der besonders im mittleren Teil seines Halbfinals eine starke Vorstellung hinlegte. Bei der Reaktionszeit blieben im Vergleich zur Konkurrenz ein paar Hundertstel liegen, auch hinten raus war der Lauf nicht hundertprozentig sauber. Dennoch: In 13,37 Sekunden stand die zweitbeste Zeit der Karriere zu Buche. Rang fünf im Lauf.
Die ersten beiden Plätze, die direkt ins Finale führten waren noch außer Reichweite. Weltrekordler Aries Merritt (13,08 sec) gewann vor Omar Mcleod (Jamaika; 13,14 sec). Das weitere Halbfinale entschied Sergey Shubenkov (Russland; 13,09 sec) für sich.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB
Matthias Bühler (LG Offenburg; 13,34 sec)
Ich hab’s grad noch mal in der Zeitlupe gesehen: Der Start war nicht ganz so gut gelungen. Wir haben aber schon viel dran gearbeitet, das wird sich in den nächsten Jahren verbessern. Ich bin zufrieden mit 13,34 und 13,35, auch wenn mein großer Traum das Finale war. Es gab Jahre, in denen haben diese Zeiten dafür gereicht. Ich habe vorher schon zu Gregor gesagt: Diesmal muss man deutlich unter 13,30 laufen. Wir haben beide unsere Leistung gebracht. Wir teilen uns ein Zimmer, verstehen uns gut, haben schon viel zusammen gelacht. Ich hatte in diesem Sommer zwischendrin schon überlegt, die Saison abzubrechen. Von Mitte Mai bis Anfang Juli konnte ich nur alternativ trainieren. Dann bin ich intensiv behandelt worden und bis zur DM war ich einigermaßen fit. Danach konnte ich noch mal gut trainieren. Ich habe im Hinterkopf, dass ich noch deutlich, deutlich schneller rennen kann, wenn ich verletzungsfrei bleibe.
Gregor Traber (VfB Stuttgart; 13,37 sec)
Ich bin gerade ziemlich ausgepowert und leer, ich habe alles gegeben, ich bin ausgelaugt. Schade, dass es nicht der vierte Platz, sondern der fünfte geworden ist. Das war das größte Rennen meines Lebens, es ist schwer, sich da nicht irritieren zu lassen, vieles ist überwältigend, nur bei der Diamond League in Paris habe ich das schon mal ähnlich erlebt. An der neunten Hürde hat es heute überhaupt nicht gestimmt, das hat richtig Zeit gekostet, der Fehler war kapital, sonst wäre noch eine Steigerung der Bestleistung drin gewesen. Trotzdem: Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Mein Ziel ist, mich bei niedrigen 40er, hohen 30er Zeiten zu stabilisieren. Dann kommt auch mal eine 20er Zeit. Mal schauen, ob ich noch in Zürich laufen kann, das wäre der Riesenwahnsinn, vielleicht kommt dann noch das ISTAF, danach ist die Saison auf jeden Fall zu Ende. Ich muss jetzt aber erst mal schauen, wie es körperlich geht, da spüre ich schon an einigen Stellen was, ich bin ja seit der DM gebeutelt. An dieser Stelle ein riesen Dank an alle Physios, Ärzte, mein gesamtes Team, die diesen Erfolg ermöglicht haben.
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