| Entscheidung

Pascal Behrenbruch wechselt zurück zur alten Trainingsbasis

Noch einmal alles für Olympia geben. Dafür braucht Pascal Behrenbruch einen richtigen Trainingsplan und ein motivierendes Umfeld. Der Zehnkampf-Europameister von 2012 kehrt zu seinem alten Coach Jürgen Sammert zurück und wird ab November mit den Siebenkämpferinnen Claudia Rath und Carolin Schäfer in Frankfurt trainieren. Im Stabhochsprung und Wurfbereich strebt er eine Zusammenarbeit mit weiteren Trainern an.
Pamela Ruprecht

Die Zelte in den USA muss Pascal Behrenbruch in den ersten zwei Oktoberwochen noch ganz abbauen. Die Verhandlungen über seine neue Trainingskonstellation sind schon abgeschlossen. Der Zehnkämpfer will es noch einmal wissen und kommt nach vielen Jahren Trainingsabenteuer im Ausland (in Estland bei Erki Nool und Andrei Nazarov sowie in Phoenix bei Dan Pfaff) zurück zu seinem früheren Trainer Jürgen Sammert. Dieser hatte ihn bereits zwischen 2005 und 2011 betreut, ihn zum erfolgreichen Athleten geformt.

„Wir hatten immer ein gutes Verhältnis“, sagt Pascal Behrenbruch über seinen alten und neuen Trainer, der zurzeit hauptamtlich Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt) und Carolin Schäfer (TV Friedrichstein Alt Wildungen) unter seinen Fittichen hat. „Ich war ihm sehr dankbar für das, was er mit mir erreicht hat“, sagt der Frankfurter über die fast sieben gemeinsamen Jahre. In seiner aktuellen Lage ist er zu dem Schluss gekommen: „Das ist jetzt das Beste für mich.“

Eine anstrengende Aufgabe

Er weiß: Bis zu den Olympischen Spielen wird es ein anstrengender Weg. In seiner jetzigen Form  muss der 30-Jährige noch einmal alles mobilisieren, um an die vergangenen Leistungen anknüpfen zu können. In Ratingen verpasste er dieses Jahr die 8.000-Punkte-Marke und damit deutlich die WM-Qualifikation, am Saisonende in Talence (Frankreich) sogar die 7.000-Punkte-Marke („Damit wird man nicht mal Hessen-Meister.“).

Einzig der Speerwurf war in Talence mit 63 Metern noch Weltklasse. In den anderen Disziplinen war mit dem Fitnesstraining aus dem Sommer nicht mehr möglich. Pascal Behrenbruch hatte die Situation unterschätzt. Potenzial sieht er nun in der neuen Zusammenarbeit mit seinem alten Trainer.

Da die starken Siebenkämpferinnen in ihrer Entwicklung auch weiterhin die volle Aufmerksamkeit von Jürgen Sammert bekommen sollen, wird der Zehnkämpfer in einigen technischen Disziplinen auf das Know-How anderer Trainer vor Ort zurückgreifen.

Neue Motivation

Der Spaß soll wiederkommen, dieser war zuletzt verloren gegangen. Obwohl Pascal Behrenbruch in Phoenix in einem guten System hart und leidenschaftlich trainiert hatte, von 10 bis 18 Uhr auf dem Platz stand und sich von der Saison dementsprechend viel erwartete, ging das Ganze nach hinten los. „Wenn man dann auf einmal so langsam läuft wie noch nie und die Kugel nicht fliegt, denkt man, was ist denn jetzt los?“ Die gewünschten Resultate stellten sich nicht ein – eine Veränderung musste her.

Die Zeit rennt. Für ein neues Experiment, einen nächsten, aufwendigen Trip ins Ausland, ist in der Olympia-Vorbereitung kein Platz mehr. Zwar will er die Erfahrung aus dieser Zeit nicht missen, doch nun schließt Pascal Behrenbruch dieses Kapitel ab, ein neues öffnet sich.

Er hofft, dass die Leistungskurve in dem neuen Umfeld mit dem Trainingsplan von Jürgen Sammert und den hoch motivierten Mädels wieder nach oben geht. In Richtung des großen Ziels: Rio 2016. Start ist ein Trainingslager Ende Oktober in Monte Gordo (Portugal). Wohin es nächstes Jahr punktemäßig geht, darüber kann er im Moment noch nichts sagen. „Jetzt ist es absolut eine Überraschungskiste.“ 

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