| Diamond League

Perfekter Saison-Einstieg von Thomas Röhler in Shanghai

In Shanghai (China), dem zweiten Stopp der aktuellen Diamond League-Saison, durften sich die deutschen Fans am Samstag über zwei Olympia-Normen freuen. Insgesamt wurden im Shanghai Stadion vier Weltjahresbestleistungen aufgestellt, aber es gab auch Überraschungen und Favoriten, die ihrer Rolle nicht gerecht wurden.
Tobias Burkhardt

Thomas Röhler (LC Jena) feierte einen Einstand nach Maß. Der WM-Vierte und Diamond Race-Sieger des Jahres 2014 übertraf im ersten Versuch die Olympia-Norm (83,00 m) mit 85,71 Metern deutlich. Auch seine letzten drei Versuche landeten jenseits der Norm-Weite. Mit dieser Leistung darf er den Sieg und zehn Punkte im Diamond Race mit nach Hause nehmen. Zweiter wurde der Tscheche Jakub Vadlejch (84,77 m), der sich in der Vorwoche mit 86,76 Metern an die Spitze der Weltrangliste gesetzt hatte.

"Es war ein solider Einstieg", befand der Deutsche Meister nach seinem Saison-Auftakt. "Der Wind hat das Werfen heute erschwert, aber die Leistung war ordentlich, ich bin zufrieden. Nach den Würfen beim Aufwärmen war ich von meiner Weite nicht überrascht."

Hallen-Weltmeister Omar McLeod (Jamaika) ließ sich von zwei Fehlstarts nicht aus der Ruhe bringen. Er lief mit 12,98 Sekunden die erste 12er-Zeit des Jahres über 110-Meter-Hürden und damit bereits zum zweiten Sieg der diesjährigen Diamond League-Saison. Zweiter wurde Landsmann Hansle Parchment (13,12 sec).

Sam Kendricks bezwingt Renau Lavillenie

Im Stabhochsprung musste sich Olympiasieger Renaud Lavillenie (Frankreich; 5,82 m) Hallen-Vize-Weltmeister Sam Kendricks (USA; 5,88 m) geschlagen geben – ein Dämpfer auf dem Weg zum siebten Diamond Race-Sieg in Folge.

Weitere Überraschungen gab es in spannenden Entscheidungen auf der Rundbahn. Weltrekordler David Rudisha (Kenia; 1:46,24 min) musste sich über die zwei Stadionrunden in einem engen Schlussspurt mit Rang fünf begnügen. Die ersten drei Plätze gingen dennoch nach Kenia, der Sieg an Ferguson Rotich (1:45,68 min). Auch auf der 5.000-Meter-Strecke liefen die Favoriten um Hallen-Weltmeister Yomif Kejelcha (Äthiopien) nicht unter die besten Drei. Muktar Edris (Äthiopien; 12:59,96 min) blieb als einziger Läufer unter 13 Minuten.

Auch Moguenara mit Olympia-Norm

Im Weitsprung-Wettbewerb der Frauen machte Hallen-Vize-Weltmeisterin Ivana Spanovic (Serbien) direkt im ersten Versuch mit einem Meeting-Rekord von 6,95 Metern alles klar. Hinter der Kanadierin Christabel Nettey und Weltmeisterin Tianna Bartoletta (USA; beide 6,75 m) wurde Sosthene Moguenara (LAZ Saar 05) Vierte. Nach einem ungültigen ersten Versuch sprang die Vize-Europameisterin in der Halle im zweiten Durchgang mit 6,70 Metern exakt die Olympia-Norm. Im dritten Versuch folgte mit 6,74 Metern ihr bester Sprung.

Schnelle Zeiten zauberten die Frauen auf die Rundbahn. Über 1.500 Meter zündete Vize-Weltmeisterin Faith Kipyegon (Kenia) 300 Meter vor dem Ziel den Turbo und lief nach 3:56,82 Minuten durchs Ziel. Die Zeit bedeutete Landesrekord, Meeting-Rekord und Weltjahresbestleistung. Auch über die 3.000-Meter-Hindernisstrecke gab es Meeting-Rekord und Weltjahresbestleistung. Hier siegte Weltmeisterin Hyvin Kiyeng Jepkemoi (Kenia) in 9:07,42 Minuten.

Sandra Perkovic über 70 Meter

Im Diskuswerfen der Frauen zeigte die Kroatin Sandra Perkovic ihre Klasse. Die Weltmeisterin von 2013 warf 70,88 Meter. Es war das zweitbeste Resultat ihrer Karriere, in der Diamond League hat bisher keine Athletin weiter geworfen. Auf den Plätzen zwei und drei folgten mit Dani Samuels (Australien; 67,77 m) und Denia Caballero die Weltmeisterinnen von 2009 und 2015.

Das Kugelstoßen der Männer wurde erst im letzten Versuch entschieden. Der Amerikaner Kurt Roberts (21,40 m) und Hallen-Weltmeister Tom Walsh (Neuseeland; 21,20 m) konnten im sechsten Durchgang noch den bis dahin führenden Weltmeister Joe Kovacs (USA; 20,82 m) übertreffen.

Über 100 Meter der Männer lief Vize-Weltmeister Justin Gatlin (USA) mit 9,94 Sekunden zu einem sicheren Sieg. Die Sprint-Entscheidungen bei den Frauen entschieden über die halbe Stadionrunde Murielle Ahouré (Elfenbeinküste; 22,72 sec) und über die ganze Stadionrunde Shaunae Miller (Bahamas; 50,45 sec) für sich.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

Mehr:

<link>Meine "Road to Rio": Thomas Röhler

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