21 DLV-Akteure sind am Sonntag beim World Challenge-Meeting in Hengelo (Niederlande; 24. Mai) am Start. Sie haben zum Teil die Mindestleistungen für die Teilnahme an der WM in Peking (China; 22. bis 30. August) im Visier. Siegchancen werden dem Weitsprung-Trio um die Hallen-EM-Zweite Sosthene Moguenara eingeräumt. Zehnkämpfer Ashton Eaton testet für Götzis.
Aus deutscher Sicht birgt in Hengelo vor allem der Weitsprung-Wettbewerb der Frauen Brisanz. Neben der Hallen-Vize-Europameisterin Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01) sind Lena Malkus (SC Preußen Münster, Melanie Bauschke (LAC Olympia 88 Berlin) und Xenia Stolz (Wiesbadener LV), geborene Achkinadze, dabei. Siebenkampf-Vize-Weltmeisterin Brianne Theisen-Eaton (Kanada) startet außerdem über 100 Meter Hürden.
Dort bekommt sie es mit der EM-Dritten Cindy Roleder (LAZ im DHfK Leipzig) und Siebenkampf-Vize-Europameisterin Nadine Broersen (Niederlande) zu tun. Sieganwärterinnen sind aber zwei Spezialistinnen, und zwar Hallen-Europameisterin Alina Talay (Weißrussland) sowie ihre Vize Lucy Hatton (Großbritannien).
Gregor Traber im Fokus
Gut eine Woche nach dem ersten Aufeinandertreffen in Clermont, Florida (USA) kommt es über 110 Meter Hürden erneut zum Showdown zweier deutscher WM-Aspiranten. Besonders im Fokus steht Gregor Traber (VfB Stuttgart), der am Samstag mit 13,42 Sekunden auf Anhieb die WM-Norm abhaken konnte. Wiedergutmachung will der Deutsche Meister Matthias Bühler (LG Offenburg), der in Clermont noch nicht ganz so schnell unterwegs war.
Über 100 Meter möchte Tatjana Pinto (LG brillux Münster) in Hengelo einen Haken hinter die WM-Norm für Peking (11,25 sec) machen – im Sog der zweifachen Europameisterin Dafne Schippers (Niederlande) und U20-Weltmeisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien). Eine Woche nach ihrer nationalen Bestleistung über 2.000 Meter Hindernis könnte Gesa-Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) nun über 3.000 Meter ein Achtungszeichen setzten. Mit im Feld sind auch ihre Klubkolleginnen Diana und Elina Sujew.
Esther Cremer weckt Erinnerungen
Viertelmeilerin Esther Cremer (TV Wattenscheid 01) tritt nach längerer Pause wieder auf ihrer Paradestrecke an. Die EM-Halbfinalistin, die sich mit Problemen an der rechten Plantarsehne plagte, machte im Vorjahr an gleicher Stelle auf der Zielgeraden ungeahnte Reserven locker und erkämpfte flotte 51,87 Sekunden. Die Veranstalter melden auch die Verpflichtung von Weltmeisterin und Olympiasiegerin Christine Ohuruogo (Großbritannien).
Der im Vorjahr unter die Langhürdler gegangene Zehnkampf-Weltrekordler Ashton Eaton (USA) testet eine Woche vor seinem Rekordversuch beim Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich; 30./31. Mai) über 100 Meter und im Weitsprung. Dort trifft er auf den Deutschen Hallenmeister Alyn Camara, der am vergangenen Wochenende im ersten Wettkampf der Saison nach drei ungültigen Versuchen ausschied, dann aber außer Wertung auf 7,87 Meter flog. Paralympics-Weltrekordler Markus Rehm (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) hat der Veranstalter eine gemeinsame Wertung zugesagt.
Tesfaye fordert Schembera
Über 800 Meter dürfte das Aufeinandertreffen von Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) interessant werden. Im 1.500-Meter-Feld um Mekonnen Gebremedhin (Äthiopien) hat Sebastian Keiner (Erfurter LAC) die Normjagd für Peking nicht als primäres Ziel ausgegeben. „Natürlich hat man die WM im Hinterkopf, zu der man vielleicht hin könnte, aber das ist nicht mein Fokus“, so der Schützling von Enrico Aßmus, dessen Bestzeit bei 3:37,75 Minuten steht.
Favorit im Diskuswurf ist Piotr Malachowski (Polen). Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01), der die bei 63 Metern angesiedelte zweite WM-Norm des DLV bereits übertroffen hat, strebt nun die erste Norm von 65 Metern an. Für Normerfüllerin Julia Fischer (SCC Berlin) gilt es, eine Woche nach ihrem Zittersieg in Halle vor allem im Abwurf Konstanz unter Beweis zu stellen.
Stabhochsprung-Trio hebt ab
Stabhochspringerin Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen), die sich am Sonntag in Shanghai (China) nach rund einem Jahr Verletzungspause mit 4,38 Metern zurückgemeldet hat, versucht sich, nun zumindest der zweiten DLV-Norm von 4,45 Meter zu nähern. Ebenso ihre Vereinskameradin Katharina Bauer und Martina Strutz (Schweriner SC). Eine der Mitbewerberinnen ist die Weltmeisterin von 2011, Fabiana Murer (Brasilien), die am Sonntag 4,65 Meter bewältigte.
Mächtig geworben wird im Vorfeld der Veranstaltung mit 1.500-Meter-Europameisterin Sifan Hassan (Niederlande). Sie startet über 1.000 Meter und soll den niederländischen Rekord verbessern. Er steht seit 1993 bei 2:35,21 Minuten, gehalten von Ellen van Langen. Die 800-Meter-Olympiasiegerin von 1992 ist Mit-Organisatorin der zum 34. Mal stattfindenden Traditions-Veranstaltung.