| Doping-Skandal

World Athletics gewährt Russland Aufschub bis März 2021

World Athletics sieht Verbesserungen in Russlands Plan zur Wiedererlangung des internationalen Startrechts für Leichtathleten – aber weiterhin auch großen Optimierungsbedarf. Bis März hat er dem russischen Verband RUSAF nun Aufschub gewährt.
dpa/sb

Der Leichtathletik-Weltverband World Athletics hat dem russischen Verband RUSAF im Bemühen um eine mögliche Wiederzulassung fünf Monate Aufschub gewährt. Der ultimative Termin zur Vorlage eines detaillierten und angemessenen Plans sei nun der 1. März 2021, teilte World Athletics am Samstag mit. Ursprüngliche Deadline war der 30. September; die Russland-Taskforce habe dem Weltverband die Fristverlängerung vorgeschlagen.

Im November 2015 war RUSAF wegen flächendeckenden Dopings in der russischen Leichtathletik erstmals suspendiert worden. Seitdem ist die Sperre mehr als ein dutzend Mal verlängert worden.

"Mangelndes Know-how und mangelnde Ressourcen"

Der von RUSAF bis Ende August vorgelegte Planentwurf sei zwar "besser als das, was vorher kam", befand die Taskforce und verwies insbesondere auf das "Eingeständnis einer Dopingkultur in der russischen Leichtathletik". Dennoch sei der Plan "ernsthaft mangelhaft und erfülle die meisten Erfordernisse nicht", heißt es in der Erklärung.

Dies liege nach Einschätzung der Taskforce aber nicht am mangelnden Willen des russischen Verbandes, sondern eher "an mangelndem Know-how und mangelnden Ressourcen". Wenn der Plan nicht bis zum 1. März 2021 vorliege, warnte World Athletics, werde das Council "erneut die Frage eines Ausschlusses von RUSAF in Betracht ziehen".

Strafe verspätet gezahlt

Erst Mitte August und mit Verspätung hatte Russland die wegen der Doping-Manipulationen verhängte Strafe von 6,31 Millionen US-Dollar bezahlt. Dies gehörte zu den von World Athletics verhängten Sanktionen. Bei Nicht-Zahlung hätte Russland der Ausschluss vom Weltverband gedroht.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur hatte Russland wegen Manipulation von Dopingdaten für vier Jahre für Sommer- und Winterspiele gesperrt. Zugleich hatte sie die Tür zur Teilnahme für mutmaßlich unbelastete Sportler des Landes unter neutraler Fahne offen gelassen.

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