| Hallen-EM 2021

Torun Tag 4: Die deutschen Athletinnen und Athleten in den Vorrunden

Endspurt in Torun! In zwei Wettbewerben geht es am Sonntag für deutsche Athletinnen und Athleten noch um den Einzug ins Finale der Hallen-Europameisterschaften. Wir berichten, wie sie sich in der Arena von Torun geschlagen haben.
Martin Neumann
60 Meter Frauen, Halbfinale

Eine Tausendstel bringt Jennifer Montag das Final-Ticket, Amelie-Sophie Lederer fehlen drei Hundertstel

Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen) ist ins 60-Meter-Finale der Hallen-EM eingezogen. Die Leverkusenerin belegte am Sonntagmittag im ersten Halbfinale mit 7,27 Sekunden den für die direkte Qualifikation nötigen zweiten Platz hinter der schnellen Französin Carolle Zahi (7,21 sec). Dabei musste das Zielfoto über Platz zwei entscheiden, mit dem besseren Ende für Jennifer Montag. Sie rettete nach einem nicht optimalen Start eine Tausendstelsekunde Vorsprung vor der am Ende stark aufkommenden Schweizerin Salome Kora ins Ziel. Die Auswertung ergab 7,263 zu 7,264 Sekunden.

Die Schweizerin verpasste das Finale genauso wie Amelie-Sophie Lederer (LG Stadtwerke München). Die Deutsche Hallenmeisterin kam im dritten Halbfinale nicht richtig ins Laufen und musste sich mit Platz fünf und 7,29 Sekunden begnügen. Drei Hundertstel zu langsam, um über die Zeitregel ins Finale zu kommen. Das Ausscheiden der Münchnerin kam etwas überraschend, da sie mit der Saisonbestleistung von 7,12 Sekunden die Teilnehmerliste angeführt hatte. Die noch schnellere Polin Ewa Swoboda (7,10 sec) hatte aufgrund einer Corona-Infektion kurzfristig auf einen Start verzichten müssen. Die schnellste Zeit der Halbfinals lief Ajla del Ponte (Schweiz) mit 7,19 Sekunden.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF:

Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen):
„Ich bin total aufgeregt und nervös. Die Trainer versuchen schon die ganze Zeit, mich zu beruhigen. Ich bin superhappy, dass ich im Finale bin und freue mich extrem drauf. Ich hoffe, dass ich da noch mehr zeigen kann. Der Vorlauf war etwas besser als das Halbfinale, speziell der Start. Im Finale heißt es: nochmal Gas geben!“

Amelie-Sophie Lederer (LG Stadtwerke München):
„Ich weiß nicht genau, woran es gelegen hat. Ich hätte gern meine Form von Dortmund noch einmal bestätigt. Ich habe es hier bis ins Halbfinale geschafft, das Finale wäre natürlich noch schöner gewesen. Ich bin gelassen an die EM herangegangen, wollte mich nicht unter Druck setzen und schöne Rennen zeigen. Leider ist mir das nicht gelungen. Die Beschleunigung war im Halbfinale schon besser als im Vorlauf, aber ich bin nicht richtig ins Rennen reingekommen. Insgesamt war es für mich eine erfolgreiche Hallensaison, mit der ich nicht gerechnet hatte. Den Schwung will ich mit in den Sommer nehmen und mich dort für Olympia empfehlen. Das Ziel ist ein Einzelstart.“

60 Meter Frauen, Vorläufe

Amelie-Sophie Lederer und Jennifer Montag lösen Vorlauf-Aufgabe, Yasmin Kwadwo nach Fehlstart disqualifiziert

Mit zwei locker gestalteten 60-Meter-Vorläufen sind Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Amelie-Sophie Lederer (LG Stadtwerke München) am Sonntagmorgen ins Halbfinale der Hallen-EM in Torun eingezogen. Die Deutsche Hallenmeisterin Amelie-Sophie Lederer hatte keine Mühe mit der Vorlauf-Hürde. Sie setzte sich im ersten Rennen mit 7,30 Sekunden durch.

Die Leverkusenerin belegte in ihrem Rennen in 7,25 Sekunden drei Tausendstel hinter Lotta Kemppinnen (Finnland) Rang zwei. Die ersten vier Läuferinnen der fünf Rennen sowie vier weitere Zeitschnellste schafften den Sprung ins Halbfinale. Die schnellste Zeit der fünf Vorläufe erzielte die Französin Carolle Zahi (Frankreich; 7,22 sec).

Pech hatte Yasmin Kwadwo. Die Sprinterin vom LC Paderborn bewegte sich im zweiten Vorlauf laut Analyse der Reaktionszeiten sechs Tausendstel zu früh. Damit wurde sie genauso disqualifiziert wie Mathilde Kramer. Die Dänin hatte zwar auch zu früh reagiert (Reaktionszeit: 0,087 sec), doch die Rote Karte brachten ihr zwei Verwarnungen wegen Unsportlichkeit ein. Von ihrer Disqualifikation war Yasmin Kwadwo total überrascht und ließ sich die Daten vom Kampfgericht zeigen. Beim ersten Versuch hatte bereits Krystina Tsimanouskaya (Belarus; Reaktionszeit: 0,077 sec) einen Fehlstart verursacht.

STIMME ZUM WETTKAMPF:

Yasmin Kwadwo (LC Paderborn):
„Ich war geschockt. Zwar habe ich gesehen, dass auf der Anzeigetafel drei Namen rot markiert waren, aber ich habe absolut nicht mit der Disqualifikation gerechnet. Ich habe den Start richtig gut getroffen, daher ist es superärgerlich. Nach dem Aufwärmen war ich mir sicher, dass ich heute Bestzeit laufen würde. Ich habe mich noch besser gefühlt als bei der Hallen-DM. Deswegen ist es unglaublich ärgerlich, dass ich das nicht mehr in Hallensaison zeigen konnte. Ich weiß noch nicht, wozu es gut war. Aber auf jeden Fall gibt es Motivation für den Sommer.“

60 Meter Hürden Männer, Halbfinale

Vier Hundertstel fehlen Erik Balnuweit zum Finale

Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) hat das 60-Meter-Hürden-Finale bei der Hallen-EM in Torun knapp verpasst. Mit 7,74 Sekunden belegte er in seinem Halbfinale Platz fünf. Um über die Zeitregel in den Endlauf am Sonntagabend zu kommen, hätte der Deutsche Hallenmeister vier Hundertstel schneller sein müssen.

Schon auf dem Weg zur ersten Hürde verlor Erik Balnuweit entscheidenden Boden zur Konkurrenz. Zwar kam er danach besser ins Rennen. Doch die ersten zwei Plätze waren außer Reichweite. Damian Czyker (Polen; 7,59 sec) und Paolo Dal Molin (Italien; 7,64 sec) qualifizierten sich direkt fürs Finale, der drittplatzierte Niederländer Koen Smet (7,69 sec) über die Zeit. Die schnellste Halbfinalzeit lief Wilhem Belocian (Frankreich; 7,49 sec).

STIMME ZUM WETTKAMPF:

Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01):
„Ich wollte den Start deutlich besser machen, das hat leider nicht geklappt. Dann wird es auf der kurzen Distanz natürlich superschwierig, wenn neben dir schon einer zwei Meter weg ist. Wir hatten zuletzt noch einmal am Start gearbeitet, und das hat auch super funktioniert. Eigentlich muss man das mit meiner Erfahrung besser lösen und ins Finale kommen. Es war eigene Dummheit, ich habe einen schlechten Job gemacht. Vorn am Start hat der Bumms gefehlt. Da merkt man, dass ich wegen Fußproblemen seit Mitte Dezember nicht richtig trainieren konnte, z.B. haben die Sprünge gefehlt. Dadurch wird der Start, mit dem ich normalerweise kein Problem habe, zum Problem.“

Hallen-EM 2021 Torun

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