Bei den Hallenmeisterschaften des Leichtathletik-Verbands Nordrhein in Leverkusen haben am Wochenende vor allem die Mehrkämpferinnen um Louisa Grauvogel und Sophie Weißenberg zu überzeugen gewusst. Mit Siegen stiegen auch Kristin Gierisch, Katharina Bauer und Jennifer Montag in die Saison ein.
Der Startschuss ins WM- und EM-Jahr ist gefallen: Zahlreiche Top-Athletinnen und -Athleten haben am Wochenende bei den Hallenmeisterschaften des Leichtathletik-Verbands Nordrhein in Leverkusen ihren Saisonauftakt gefeiert. Vor allem die Siebenkampf-Riege um Louisa Grauvogel (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Mareike Arndt (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) hinterließ dabei in den Einzeldisziplinen einen äußerst vielversprechenden Eindruck, der Hoffnungen auf einen erfolgreichen Saisonverlauf nährt.
So dominierten die Mehrkämpferinnen sowohl im Kugelstoßen, im Weitsprung als auch über 60 Meter Hürden. Herausragend war dabei vor allem Louisa Grauvogel, die im vergangenen Jahr erstmals nach 2018 wieder einen Siebenkampf beenden konnte. Die Deutsche Hallen-Vizemeisterin über 60 Meter Hürden belegte am Samstag im Kugelstoßen mit 13,62 Metern und damit mit einer Bestweiten-Steigerung von 40 Zentimetern Platz zwei vor Sophie Weißenberg (12,93 m).
Über 60 Meter Hürden und im Weitsprung konnte sich die 25-Jährige gar an der Spitze der Ergebnisliste platzieren. Grauvogel setzte sich in 8,20 Sekunden vor Sophie Weißenberg durch, die in 8,50 Sekunden eine neue Bestzeit lief.
Louisa Grauvogel auch im Weitsprung an der Spitze
Am Sonntag setzte Louisa Grauvogel dann ihre starken Leistungen vom Vortag fort. Mit 6,14 Metern sprang sie an die Spitze des Weitsprung-Wettbewerbs, verbesserte damit ihre Hallen-Bestleistung deutlich und blieb nur einen Zentimeter unter ihrer Freiluft-Bestleistung. Mit 6,06 Metern zeigte auch Sophie Weißenberg erneut eine gute Vorstellung und fuhr ihren dritten zweiten Platz des Wochenendes ein. Dritte wurde Tabea Christ (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,87 m).
Für Mareike Arndt lief es mit 5,19 Metern im Weitsprung zwar nicht ganz rund, die Deutsche Siebenkampf-Meisterin durfte sich aber mit ihrem Kugelstoß-Sieg vom Samstag (13,65 m) trösten. Stark präsentierte sich dort auch die Achte der U20-EM im Siebenkampf Lara Siemer (TSV Bayer 04 Leverkusen). Die 19-Jährige stieß sich mit 12,43 Metern auf Rang fünf und verbesserte ihre Hallen-Bestleistung um genau 90 Zentimeter.
Kristin Gierisch mit Problemen beim Anlauf
Auch zwei Medaillengewinner der vergangenen Europameisterschaften gaben am Wochenende in Leverkusen ihr Saisondebüt. Einen souveränen Titelgewinn feierte dabei Dreisprung-Vize-Europameisterin Kristin Gierisch (TSV Bayer 04 Leverkusen). Die 31-Jährige konnte drei gültige Versuche aufweisen, der weiteste landete bei 13,69 Metern. In ihrer Instagram-Story zeigte sich die mehrfache Deutsche Meisterin jedoch nicht ganz zufrieden: „Leider hatte ich heute etwas Probleme mit dem Anlauf und der damit verbundenen schlechten Technik. Wir arbeiten weiter und sind auf einem guten Weg. Es kann also nur besser werden“, schrieb sie. Zweite wurde Alina Fürst (LT DSHS Köln; 11,81 m).
Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) stieg mit 2,16 Metern in das neue Jahr ein und musste sich lediglich seinem niederländischen Teamkollegen Douwe Amels geschlagen geben, der die Latte bei 2,19 Meter überqueren konnte. Den besten Sprung des Tages sollte dennoch ein anderer Athlet hinlegen. Der Deutsche Hallenmeister Jonas Wagner (Dresdner SC) flog über 2,22 Meter, startete jedoch außer Wertung. Ebenfalls außer Wertung trug sich der Deutsche Vize-Hallenmeister Falk Wendrich (LAZ Soest) mit 2,19 Metern in die Ergebnisliste ein.
Im Hochsprung gelang der Tageshöchstwert der Deutschen Meisterin Imke Onnen (Hannover 96). Die 27-Jährige Olympia-Starterin scheiterte erst bei 1,88 Meter dreimal, 1,84 Meter meisterte sie im zweiten Versuch. Da auch sie außer Wertung angetreten war, ging der Sieg an die DM-Sechste Bianca Stichling (1,81 m).
Katharina Bauer trotzt Hexenschuss
Stabhochspringerin Katharina Bauer stieg mit 4,20 Metern in die Saison ein, mit Blick auf die vergangenen Tage eine gute Leistung. Die 31-Jährige hatte, wie sie auf Instagram berichtet, in den vergangenen beiden Wochen mit den Folgen eines Hexenschusses zu kämpfen und konnte erst am Donnerstag wieder ein Sprungtraining absolvieren. Im Stabhochsprung der U20 gewann der Dritte der U20-DM Luke Zenker (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 5,00 Metern.
Einen schnellen Saisonauftakt legte Vera Coutellier (ASV Köln), Deutsche Vize-Meisterin über 1.500 Meter, hin. Über 800 Meter triumphierte die 26-Jährige am Samstag in 2:07,87 Minuten und lief damit die fünfschnellste Zeit in ihrer sportlichen Laufbahn über diese Distanz. Die Leverkusenerin Berit Scheid (2:09,02 min) und ihre Teamkollegin Kim Uhlendorf (2:09,45 min) belegten die Plätze zwei und drei. Am Sonntag gewann Coutellier schließlich auch über 1.500 Meter. In 4:16,66 Minuten siegte sie unangefochten vor der Deutschen Hallenmeisterin über 800 Meter Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 4:31,94 min).
Jennifer Montag siegreich
Im 60-Meter-Rennen war Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen) nicht zu stoppen. Nach ihrem Vorlauf-Sieg (7,40 sec) lief die Siebte der Hallen-EM auch im Finale auf Platz eins. In 7,38 Sekunden verwies sie Laura Sophie Großhaus (LT DSHS Köln; 7,71 sec) deutlich auf den zweiten Rang.
Einen ungefährdeten Sieg fuhr Dreispringer Christoph Garritsen (TSV Bayer 04 Leverkusen) ein. Der Deutsche Vizemeister setzte vier gültige Sprünge über 15 Meter in den Sand, von denen der beste bei 15,39 Metern landete. Damit gewann der 24-Jährige den Titel vor dem Luxemburger Louis Müller (LT DSHS Köln, 13,55 m).
Einen Ausflug über die 60 Meter Hürden machte der Deutsche Hallenmeister im Stabhochsprung und ehemalige Mehrkämpfer Torben Blech. Der Leverkusener belegte im Finale in 8,29 Sekunden den zweiten Platz, lediglich U20-EM-Teilnehmer Gregory Minoue (TV Angermund) war in 8,03 Sekunden schneller unterwegs.
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