| Anträge angenommen

IAAF erteilt sieben Russen Starterlaubnis unter neutraler Flagge

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hat sieben weiteren russischen Athleten um die Weltmeister Sergey Shubenkov (Hürdensprint) und Mariya Kuchina (Hochsprung) die Starterlaubnis als neutraler Sportler erteilt. Dies gab die IAAF am Dienstag bekannt.
SID/pr

Insgesamt zwölf Russen sind damit nun startberechtigt, während der nationale Verband als Konsequenz systematischen Dopings weiter suspendiert bleibt. Wie die IAAF mitteilte, ist damit im Jahr 2017 insgesamt zehn Anträgen stattgegeben worden, 17 wurden abgelehnt. Rund 100 Anträge seien insgesamt eingegangen. Bewerber für eine Sondergenehmigung müssen einen umfangreichen Fragenkatalog beantworten, um nachzuweisen, dass sie von dem laut McLaren-Report staatlich verordneten Doping in ihrer Heimat nicht betroffen gewesen sind.

Mit Abstand prominenteste Sportler des Septetts, das nun die Starterlaubnis unter neutraler Flagge bekam, sind Hürdensprinter Sergey Shubenkov und Hochspringerin Mariya Kuchina, die damit nun wohl bei den Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 4. bis 13. August) ihre vor zwei Jahren in Peking (China) gewonnenen Titel verteidigen können. Die Freigabe bekamen zudem Ilya Mudrov, Olga Mullina (beide Stabhochsprung), Sergey Shirobokov, Jana Smerdova (beide Gehen) sowie Daniil Zyplakov, Hallen-Europameister im Hochsprung von 2015.

Sebastian Coe: Sorgfalt bei der Bewertung der Anträge

"Ich freue mich, dass ich mich wieder mit den Besten der Welt messen darf", sagte Kuchina der Nachrichtenagentur R-Sport: "Jetzt kann ich die Wettbewerbe wieder in meine Planungen aufnehmen." Der russische Verband RUSAF wertete die Entscheidung als "gutes Signal", allerdings würden noch rund 70 weitere Athleten auf ein Ergebnis warten.

"Ich danke der Entscheidungs-Kommission für ihre anhaltende Hingabe und Sorgfalt bei der Bewertung der Anträge", sagte IAAF-Präsident Sebastian Coe. "Es kann keine zeitliche Beschränkung in einem Prozess geben, der zur Sicherung der Rechte und Interessen der sauberen Athleten der Welt initiiert wurde und zum Wiederaufbau des Vertrauens dient." Coe stellte klar, dass die "begnadigten" Athleten nur unter neutralem Label antreten dürfen – eine offizielle russische Mannschaft wird es auf absehbare Zeit nicht geben, eine WM in London ohne das Team "Rossija" ist höchst wahrscheinlich. Russen ohne Sondergenehmigung dürfen weiterhin nur bei nationalen Wettkämpfen starten. 

Im Februar hatte die IAAF drei Anträgen russischer Leichtathleten stattgegeben und der früheren Hallen-Europameisterin im Stabhochsprung Anzhelika Sidorova, Sprinterin Kristina Sivkova und Hammerwerfer Alexey Sokirskiy ein Sonderstartrecht erteilt. Bereits im vergangenen Sommer hatten Whistleblowerin Yuliya Stepanova (800 m) und Darya Klishina die Freigabe erhalten. Die Weitspringerin war als einzige russische Leichtathletin bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) gestartet. 

Quelle: Sport-Informations-Dienst (SID)

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