| Rückkehr in den Ring

Nadine Müller auf dem Weg zurück

Lange hat sich Diskuswerferin Nadine Müller mit Knieschmerzen herumgeplagt. Am Wochenende ging die Leipzigerin erstmals wieder in den Wettkampfring (58,31 m), um sich auf das ISTAF Indoor (14. Februar) vorzubereiten. Zur Bestform fehlen allerdings noch mehr als 1.000 Trainingswürfe.
Jan-Henner Reitze

"Gesundheitlich bin ich fit. Das Knie haben wir seit Dezember im Griff. Die Reha- und Physiomaßnahmen habe so angeschlagen, dass ich wieder schmerzfrei trainieren kann." Diese positiven Nachrichten kommen von Nadine Müller (SC DHfK Leipzig), die den vergangenen Sommer abhaken musste bevor er richtig begann. Lange suchte sie ein Mittel gegen ihre Knieschmerzen, die wurden durch entzündete Strecksehnen ausgelöst und schließlich unter anderem erfolgreich mit Spritzen in die Wirbelsäule therapiert.

Auf 58,31 Meter flog der Diskus der 29-Jährigen am vergangenen Wochenende in Halle beim Wettkampf-Comeback nach sechs Monaten. Dass gut zehn Meter zur Bestleistung (68,89 m) fehlen, ist nicht verwunderlich. Das Ergebnis entspricht dem Trainingsstand. In der Technik sind Gefühl und Routine noch nicht wieder da. "Mir fehlen noch über 1.000 Trainingswürfe. Im Moment habe ich auch selten den Ein-Kilo-Diskus in der Hand, sondern schwerere Geräte. Besonders für den Einer braucht man aber Gefühl, sonst fliegt er nicht", erklärt die ehemalige Vize-Weltmeisterin, die im Sommer wieder richtig angreifen will.  

ISTAF Indoor lockt

Warum tritt Nadine Müller dann überhaupt schon wieder bei einem Wettkampf an? Ganz einfach: Zur Vorbereitung auf ein ganz besonderes Spektakel, das sie sich auf keinen Fall entgehen lassen will: Diskuswerfen unterm Hallendach beim ISTAF Indoor (14. Februar) - vor 10.000 Zuschauern. "Wir sind alle voller Vorfreude. Zuzuschauen war schon spektakulär. Dabei zu sein, ist der Wahnsinn", blickt die fünfmalige Deutsche Meisterin voraus, die auch mal wieder starke Konkurrenz sucht.

Beim ISTAF Indoor besteht diese Konkurrenz nach derzeitigem Stand aus der EM-Dritten Shanice Craft (MTG Mannheim), Lokalmatadorin Julia Fischer (SCC Berlin), der EM-Zweiten Mélina Robert-Michon (Frankreich) und der Russin Yuliya Maltseva. Geplant ist in der O2-World ein gemischter Wettbewerb mit Männern.

Für Nadine Müller ist das Event eine willkommene Zwischenstation auf dem Weg zurück zur Bestform, bei der sie Adrenalin tanken kann. "Ich bin gespannt, ob wir an den inoffiziellen Hallenweltrekord herankommen." Dieser Rekord ist von dem Ergebnis des Testwettkampfs von Nadine Müller gar nicht so weit entfernt: Die Finnin Sanna Kämäräinen (60,67 m) ist bisher die beste Diskuswerferin unterm Hallendach.

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