| Hallen-EM

Silber und Bronze für die DLV-Sprinter

Die Wattenscheider Sprinter Christian Blum und Julian Reus waren zur Stelle, als es bei der Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik) über 60 Meter um die Medaillen ging.
Christian Fuchs / Jan-Henner Reitze

Silber und Bronze holten sie sich Seite an Seite von den Bahnen eins und zwei aus. Schneller war nur der Hallen-Weltmeister Richard Kilty (Großbritannien), der seine Saisonbestzeit noch einmal auf 6,51 Sekunden steigerte.

Der Deutsche Hallenmeister Christian Blum war nach 6,58 Sekunden als Zweiter im Ziel und zeigte bei seinem bislang größten Erfolg, dass er auch auf internationaler Bühne ein gutes Turnier auf die Bahn bringen kann.

Freiluftrekordler Julian Reus machte als Dritter mit einer Zeit von 6,60 Sekunden das Wattenscheider Medaillen-Doppel perfekt. Der Berliner Lucas Jakubczyk wurde in 6,62 Sekunden nur knapp dahinter Sechster.

Perfektes Sprinterglück

Im Ziel konnte es das Trio kaum glauben. Sie beglückwünschten sich gegenseitig, lagen sich in den Armen und reckten die Arme nach oben. Überhaupt war es noch nie drei deutschen Sprintern gelungen, bei einer Hallen-EM im Finale zu stehen. Erst einmal gab es zwei Medaillen: 1971 durch Jobst Hirscht und Manfred Kokot.

Der Brite Chijindu Ujah hatte in dem Finale für Erstaunen gesorgt. Der Medaillenkandidat leistete sich einen Fehlstart, noch bevor der Startschuss erklungen war. Damit war er disqualifiziert und nur noch Zuschauer.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF:

Christian Blum (TV Wattenscheid 01):
Ich habe meine Sache, die ich machen konnte gut gemacht, von Rennen zu Rennen gesteigert. Ob man mit 6,58 Sekunden Silber holt, das wusste man vorher nicht. Ich bin einfach ganz happy, dass ich das abrufen konnte, was ich drauf habe. Lucas hat gesagt: Wir rocken das Ding. Es war schön, zu dritt im Finale zu sein und in Gesellschaft zu sein. Im Augenblick ist das alles noch unbeschreiblich und unfassbar für mich. Diesmal hat es beim Großereignis geklappt. Das ist mir früher nicht so gut gelungen. Ich bin noch sprachlos. Ich möchte die 60-Meter-Durchgangszeit mitnehmen und auf die 100 Meter transportieren. 

Julian Reus (TV Wattenscheid 01):
Das ist der Lohn für die Arbeit, die man das ganze Jahr über investiert. Der Starter hat immer sehr lange gewartet und das auch im Finale und nach dem Fehlstart so beibehalten. Das ist nicht so einfach. Wir sind alt genug. Wir kennen solche Situationen. Ich bin einfach froh im letzten Rennen der Saison meine beste Leistung abgerufen zu haben, auch mit den Problemen, die ich zu Beginn der Hallensaison hatte und bin darüber sehr, sehr glücklich.

Lucas Jakubczyk (SCC Berlin):
Es war ein bescheidenes Rennen. Der Starter hat nicht verstanden, was er für eine Aufgabe hat. Es war keine Ruhe im Feld. Ich habe die Leistung nicht auf die Bahn gebracht, die für eine Medaillen nötig war. Jetzt heißt es: Analysieren. So nah wie heute war man nie an einer Medaille dran und ob man das noch einmal erleben wird? Es ist ärgerlich. Ich kann damit nicht zufrieden sein. Beim ersten Startversuch konnte man "Alle meine Entchen singen", so lange wurde gewartet. Der Jüngtse hat die Nerven verloren. In Zürich war es ähnlich. Da bin ich cool geblieben. Heute auch. Aber wenn man nicht läuft, wie man kann, wird man Sechster.

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