| Berglauf-DM

Simon Boch und Kerstin Bertsch in Breitungen nicht zu schlagen

Simon Boch und Kerstin Bertsch haben die Deutschen Berglaufmeisterschaften souverän für sich entschieden. In Breitungen setzten sie sich über 13,3 Kilometer mit 785 Höhenmetern durch. Bei den Männern machte Konstantin Wedel den Doppelsieg für die LG Telis Finanz Regensburg perfekt.
Martin Neumann

Eine Woche nach Silber bei den Deutschen 10-Kilometer-Meisterschaften hat Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) seine gute Form erneut unter Beweis gestellt. Bei der Berglauf-DM am Sonntag im thüringischen Breitungen war der 25-Jähige nicht zu schlagen. Auf der 13,3 Kilometer langen Strecke mit ca. 785 Höhenmetern bergauf und ca. 350 Höhenmetern bergab setzte sich der Berglauf-Debütant im Ziel auf dem Pleß mit 53:54 Minuten deutlich vor seinem Vereinskameraden Konstantin Wedel (54:47 min) und Ultralauf-Spezialist Marcel Bräutigam (GuthsMuths-Rennsteiglaufverein; 55:43 min) durch.

Nach etwa einem Drittel der Strecke konnte sich das Regensburger Duo von den Verfolgern lösen. Zunächst erarbeitete sich Konstantin Wedel auf einem steilen Bergabstück einen kleinen Vorsprung auf Simon Boch. „Da hatte Konstantin einen klaren Vorteil“, sagte der Deutsche Meister, der im Rennverlauf seine Vorteile am Berg und in flachen Passagen ausspielen konnte. „Bergauf geht es bei mir einfach besser“, sagte Simon Boch, der die Berglauf-DM „just for fun“ bestritt. Nach Bestzeiten über 5.000 und 10.000 Meter auf der Bahn sowie über 10 Kilometer und im Halbmarathon auf der Straße war es für ihn der „goldene Abschluss“ des Meisterschaftsjahres.

Konstantin Wedel sorgt für Regensburger Doppelsieg

Konstantin Wedel verbesserte sich in Breitungen nach Bronze im vergangenen Jahr auf Rang zwei. „Das war ein guter Saisonabschluss“, sagte der 25-Jährige. Der Hindernisspezialist kommt mit Steigungen gut klar. Schließlich arbeitete er zuletzt in einer Physio-Praxis in Südtirol. Mittlerweile ist er nach Nürnberg zurückgekehrt. „Dann werden Simon und ich auch häufiger zusammen trainieren“, blickte er voraus auf die kommende Saison. Bronze ging an Marcel Bräutigam. „Die anderen beiden waren heute stärker“, sagte der Ultraläufer, für den die 13,3 Kilometer fast ein „Sprint“ waren. Schließlich war sein Saisonhöhepunkt die 50-Kilometer-WM vor drei Wochen.

Bei den Frauen fehlte die Top-Favoritin Sarah Kistner (MTV Kronberg). So kam es über die 13,3 Kilometer zu einem offenen Rennen. Ihre Titelchance ließ sich Kerstin Bertsch (SSC Hanau-Rodenbach) nicht nehmen. Schon nach zwei Kilometern löste sich die 31-Jährige von den Konkurrentinnen und lief nach 66:22 Minuten zu einem deutlichen Sieg. „Ich habe mit einer Medaille geliebäugelt, der Sieg hat mich aber überrascht“, sagte die Deutsche Meisterin, die den Lauf zu Gold genoss: „Es war eine tolle Strecke mit wundervollen Trails.“

Frauen-Siegerin Kerstin Bertsch im Marathontraining mit Babyjogger

Für Kerstin Bertsch war die Berglauf-DM ein willkommener Test für den Frankfurt-Marathon in fünf Wochen. Dort hofft sie auf eine Zeit von unter 2:50 Stunden. Allerdings muss sie im Training häufig improvisieren. „Meine Kinder sind zwei, vier und sechs Jahre alt und immer dabei. Ob im Babyjogger oder auf dem Fahrrad“, sagte die Hessin.

Einen „silbernen Abstecher“ zur Berglauf-DM machte Julia Belger (OSC Löbau; 67:09 min). Die Skilangläuferin bereitet sich gerade in Oberhof auf die Weltcupsaison 2019/2020 vor. „Es war ein anspruchsvoller Kurs und eine tolle Veranstaltung. Ich bin super zufrieden mit Silber“, sagte die 25-Jährige, die bei der Berglauf-DM von DSV-Cheftrainer Peter Schlickenrieder betreut wurde. Bronze in 69:44 Minuten sicherte sich ebenfalls eine „Teilzeit-Leichtathletin“. Die erst 16-jährige Jule Behrens (ASC Darmstadt) ist sportlich normalerweise beim Triathlon zu Hause. „Aber ich werde in den kommenden Monaten auch einige Crossläufe bestreiten“, sagte die Hessin.

DLV-Berglaufberater Kurt König zog ein positives DM-Fazit: „Bei dem tollen Wetter war es eine äußerst gelungene Veranstaltung.“ Besonders hob er das starke Männerfeld hervor: „Mit den Leistungen an der Spitze bin ich sehr zufrieden.“

Die Ergebnisse lesen Sie in unserer Ergebnisrubrik.

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